1026 Leder-Fabriken, Fell- und Häuteverwertung, Rauchwarenhandel. geführt worden. Die neuen Anlagen werden in Kürze in Betrieb genommen werden. Zweigniederl. in Köln, Frankf. a. M. u. Pirmasens. Entwicklung: Durch Aufnahme der Emil Köster Lederfabrik A.-G. in Neumünster gelangte die Ges. nach Verlust ihrer elsäss. Werke wieder zu der Möglichkeit, ihre alte Tätigkeit aufzunehmen. Der Fusionsvertrag übertrug das Vermögen der Emil Köster Lederfabrik A.-G. im ganzen ohne Liquidation an die Adler u. Oppenheimer A.-G. Seit Jahren besass die Ges. sämtl. Anteile der Lederwerke Neustadt G. m. b. H. in Mecklenburg, die dann in Liquid. trat; die Liquid. ist 1923/24 beendet worden. Die Fabrikräume, die einen Ausbau erfuhren, wurden von der Ges. in Benutz. genommen. Im Aug. 1923 übernahm die Ges. die Aktienmehrheit der A.-G. für Lederfabrikation in München u. baute dieses Werk zweckentsprechend aus. Für den Erwerb der Aktien wurden im Austausch eig. Aktien, die noch aus der Erhöh. im Juli 1921 stammen, gegeben. 1923/24 fand ferner die Anglieder. der Leonhard G. Kaufmann G. m. b. H. in Köln statt. Beteiligungen: Die Ges. ist bei folgenden Unternehmungen beteiligt: N. V. Amsterdamsche Leder Maatschappij, Amsterdam; Lederfabrik Wiltz, vormals F. Lambert, Wiltz (Luxemburg); A.-G. für Lederfabrikation, München (Aktienmehrheit); Kontorhaus A.-G., Berlin; L. G. Kauf- mann G. m. b. H., Köln. Kapital: RM. 15 000 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 250. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, bis 1913 erhöht auf M. 12 000 000, dann 1921 erhöht auf M. 100 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 40 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstelluug lt. G.-V. v. 28./3. 1925 von M. 100 000 000 auf RM. 15 120 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 250 denominiert wurde. Die Vorz.-Akt. sind im Verh. 20: 1 zus.gelegt u. der Nennwert der verbleib. Aktien dann von M. 1000 auf RM. 60 reduziert. Die G.-V. v. 18./12. 1926 beschloss, die 2000 Vorz.-Akt. von je RM. 60 zu 110 % aus dem Reingewinn für 1925/26 einzuziehen. Grossaktionäre: Der grösste Teil des A.-K. (ca. 97 %) befindet sich im Besitz der Familien Adler u. Oppenheimer. Anleihe von 1910: M. 2 200 000 in 4½ % (früher 4 %) Oblig. Ser. A à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Die G.-V. v. 10./12. 1906 beschloss die Ausg. weiterer M. 1 000 000 in 4½ % (früh. 4 %) Oblig. Ser. B, rückzahlbar zu 102 %. Der Rest der Anleihen Serie A–C war zur Rückzahl. zum 30./6. 1923 gekündigt. Anleihe von 1911: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. Ser. C; Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 %. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1921 bis spät. 1952. Ebenfalls keine hypothekar. Sicherheit (siehe obige Anleihe). Noch im Umlauf am 1./7. 1925 zus. M. 432 000. Gekündigt zum 30./6. 1923. Die Ges. hat die beiden Anleihen zur Rückzahl. zum 1./5. 1927 gekündigt. Ablös.-Betrag RM. 69.48 für je M. 500. Die Altbesitz-Genussrechte werden mit RM. 50 für je M. 1000 in bar abgelöst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div. an St.-Akt., Rest nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält eine Vergüt., die jeweils festgesetzt wird. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundbesitz u. Geb. 5 855 000, Masch. u. Anlagen 2 281 000, Fabrikationsverfahren 1, Patente u. Warenzeichen 1, Hyp. 555 076, Beteil. 5 469 279, Wertp. 431 671, Aufwert.-Ausgleich 48 600, Warenvorräte 12 026 208, Debit. 10 358 272, Bank- u. Postscheckguth. 569 237, Wechsel 1 311 576, Kassa 93 680. – Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 534 000, a. o. R.-F. 120 225, Teilschuldverschr. 19 025, Hyp. 90 853, Stift. 150 000, Rückstell. für Delkr., Steuern u. andere Verpflicht. 1 350 000, alte Div. 1970, Akzepte 2 070 000, Bank- schulden 8 517 209, Kredit. 1 587 604, Verrechn. mit Tochterges. 8 489 834, Gewinn 1 068 885. Sa. RM. 38 999 606. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 3 032 587, Abschr. 572 548, Gewinn 1 068 885 (davon: R.-F. 53 450, Div. 900 000, Vortrag 115 435). – Kredit: Gewinnvortrag 211 223, Erträgnisse aus Beteil. u. Wertp. 103 438, Brutto-Warengewinn 4 359 358. Sa. RM. 4 674 020. Kurs Ende 1913–1927: In Berlin: 100.75, 174.50*, –, 290, –, 218*, 419, 794, 1450, 10 000, 55, 55, 26.25, 151, 175 %. In Frankf. a. M. Ende 1925–1927: – (26), – (140), 170 %. Dividenden: 1912/13–1921/22: 12, 10, 20, 20, 20, 20, 25, 15, 20, 40 %. 1922/23–1926/27: GM. 2 je Aktie, 0, 0, 0, 6 %. Direktion: Dr. h. c. Karl Adler, Jul. Oppenheimer, Otto Adler, Clemens Oppenheimer, Stellv. Max Oppenheimer, Alfred Adler, Dr. Paul Oppenheimer. Prokuristen: S. Treuherz, A. Irting, J. Felden, M. Hesse, G. Sally, Dr. W. Kuth, P. Salm, E. Ullmann, O. Wittinger, A. Coffield. Aufsichtsrat: (Höchstens 5) Vors. Lederfabrikant Louis Hartog, Goch; Amtsrichter 5 Hugo Oppenheimer, Reg.-Rat Heinrich Adler, Paul Jacobi, Bankier Robert Landsberg, erlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Disconto-Ges., J. Dreyfus & Co.; Mannheim: Rheinische Creditbank; Berlin: Reichs-Kredit-Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank; Frankf. a. M.: Allgem. Elsäss. Bankges., Deutsche Giro- zentrale – Deutsche Kommunalbank; Basel: Schweizerischer Bankverein.