1052 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Jagenberg-Werke Akt.-Ges. in Düsseldorf, Himmelgeisterstr. 107. Gegründet: 28./8. 1917 mit Wirkung ab 1./7. 1917; eingetr. 20./9. 1917. Gründer und Gründungsvorgang s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Zweck: Übernahme u. Fortführ. des bisher von der offenen Handelsges. unter der Firma Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf betriebenen Fabrikunternehm. (Betrieb einer Maschinen- u. Rollenpapierfabrik sowie einer Papiergarnspinnerei), Ankauf, Verkauf u. Herstellung von Masch. jeder Art sowie aller Gegenstände der Papier verarbeitenden Industrie u. verwandter Geschäftszweige. 1927 wurde ein Neubau mit 3000 am nutzbarer Fläche in Angriff genommen. Die Ges. erwarb in Siegmar in Sachsen ein Terrain von 15 000 qam zwecks Ausbau ihrer Zweigfabrikat. Die neugegründete Jagenberg A.-G. in Siegmar mit RM. 300 000 A.-K. ist ein Tochterunternehmen der Ges. Weitere Tochterunternehmungen befinden sich in London, Rotterdam u. Wien. Kapital: RM. 3 300 000 in 16 500 Aktien zu RM. 200. Urspr. M. 5 Mill., übern. von den Gründern zu pari. Erhoht lt. G.-V. v. 28./4. 1922 um M. 10 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 100 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 11./6. 1923 um M. 20 000 000 in 3000 St.-Akt. zu M. 1000, 1500 St.-Akt. zu M. 10 000 u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. Lt. G.-V. v. 9./12. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 35 000 000 nach Einzieh. der M. 2 000 000 Vorz.-Akt. also von verbleib. M. 33 000 000 auf RM. 3 300 000 (Verh. 10: 1) in 16 500 Akt. zu RM. 200. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rückl., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst. 275 000, Geb. 995 000, Masch. u. Einricht. 533 000, Werkz. u. Geräte 84 000, Vorräte 1 258 869, Wertp. u. Wechsel 310 287, Kassa, Reichs- bank u. Postscheck 63 314, Schuldner einschl. Bankguth. 2 335 198, Bürgschafts-K. 111 000, Beteilig. 342 500. – Passiva: A.-K. 3 300 000, R.-F. 330 000, Hyp. 1 270 000, Rückl. aus Goldmarkumstell. 86 921, Gläubiger einschl. Anzahl. 863 698, Übergangsbuchungen 59 000, Bürgschafts-K. 111 000, Überschuss 287 548. Sa. RM. 6 308 169. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Steuern 991 319, Abschr. 355 040, Überschuss 287 548. – Kredit: Vortrag aus 1926 73 828, Betriebsergebnis 1 554 180, aus Beteilig. 5900. Sa. RM. 1 633 908. Dividenden 1917/18–1926/27: 10, 10, 10, 20 (Bonus) 10, 30, 0, ?, 5, 6, 7 %. Ausserdem für 1917/18 u. 1918/19 je M. 100, 1919/20 M. 40 (a. d. Spez.-R.-F.) Sondervergüt. auf jede Aktie verteilt. Direktion: Dr. ing. h. c. Emil Jagenberg. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Max Jagenberg, Homburg v. d. H.; Stellv. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Georg Müller, Oerlinghausen; Heinz Oeking, Fritz Bagel, Konsul Rudolf Grolman, Düsseldorf. Zahlstellen: Düsseldorf: Ges.-Kasse, C. G. Trinkaus. Papierfabrik Reisholz Akt.-Ges. in Düsseldorf, Ludwig-Loewe-Haus. (Börsenname in Berlin: Reisholz Papier.) Gegründet: 25./1. 1905; eingetr. 17./3. 1905. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1906/07. Sitz bis 28./10. 1911 in Kabel. Zweck: Herstellung u. Handel von Papier, Karton u. ähnl. Erzeugnissen sowie daraus gefertigten Gegenständen u. Herstell. u. Handel mit den dafür erforderl. Rohstoffen. Besitztum: Die Ges. besitzt 5 nach modernen Grundsätzen einger. Fabrikanl. in Reisholz bei Düsseldorf, Flensburg, Uetersen bei Hamburg, Löhnberg a. d. Lahn u. Arnsberg i. Westf. – Die Anlage in Reisholz ist errichtet auf einem am Rhein geleg. Grundst. von 151 533 qam. Es ist durch Gleisanl. mit der Staatsbahn u. der Rheinwerft verbunden. An Kraftmasch. sind 4 Dampfturbinen von insges. ca 10 800 PS. vorhanden. Als Spezialität wird in Reis- holz Rotationsdruckpapier auf beiden Papiermasch. hergestellt. Im unmittelbaren Zus. hang mit der Papierstoffbereitung steht die zur Herstell. des wichtigsten Rohstoffes, nämlich des Holzschliffes, errichtete Dampfschleiferei. Die Anlage in Flensburg umfasst 105 958 qm. An Kraftmasch. sind Dampfturbinen mit insges. 6500 PS. vorhanden. Auf den beiden Papiermaschinen wird ausser Rotationsdruckpapier auch Tapetenpapier hergestellt; es ist ebenso wie in Reisholz eine Dampfschleiferei vorhanden. Die Anlage in Uetersen bei Hamburg umfasst 89 578 am, wird von der schiffbaren Pinnau, einem Nebenfluss der Elbe, durchschnitten, besitzt auf beiden Seiten des Flusses eig. Ladestellen u. ist ausserdem an das Staatsbahngleis angeschlossen. Die Fabrik stellt, wie Reisholz, auf zwei Papiermasch. ausschl. Zeitungsdruckpapier her. An Kraftmasch. besitzt die Fabrik 3 Dampf. turbinen von insges. ca. 9400 PS. Die Anlage in Löhnberg a. d. Lahn umfasst 165 753 qm. Die Fabrik ist mit 5 Kochern ausgerüstet. Für den Betrieb sind 2 Dampfmasch. von insges. 500 PS. vorhanden, ausserdem besteht eine Wasserkraft von ca. 75 PS. Die Fabrik stellt Sulfitzellulose her, die in den übrigen Werken der Ges. verarbeitet wird. Die Anlage in Arnsberg i. Westf. umfasst 294 470 qm. Es werden 2 Kartonmasch. betrieben, auf denen hauptsächlich Kartons