Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 1067 Holzzellstoff- u. Papierfabriken-Actiengesellschaft in Neustadt i. bad. Schwarzwald. Gegründet: 23./3. 1897. Übernahmepreis der Firma J. F. Sutter Söhne M. 605 364. Gründung s. dieses Handb. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fortbetrieb der Cellulose- u. Papierfabrik von J. F. Sutter Söhne in Neustadt. Jährliche Papierproduktion ca. 12 000 000 kg. Kapital: RM. 2 000 000 in 20000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. M. 700 000, 1918 Erhöh. des A.-K. um M. 300 000, 1921 um M. 2 000 000, 1922 um M. 3 000 000 u. 1923 weitere Erhöhung um M. 14 000 000 auf M. 20 000 000 in 20 000 Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 21./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 20 000 000 auf RM. 2 000 000 (M. 1000 = RM. 100) in 20 000 Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt./Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Immobilien 330 000, Einricht. 580 000, Arbeiter- häuser 250 000, Fuhrpark 1, Betriebswerte u. Vorräte 985 527, Postscheck 1382, Kassa 31 951, Wechsel 26 255, Eff. 173, Debit. 777 273. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Verpflicht. 506 812, Hinterbliebenen- u. Altersversorgungs-F. 20 526, Gewinn 255 223. Sa. RM. 2 982 563. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 745 432, Abschreib. 182 484, Gewinn 255 223. Sa. RM. 1 183 141. – Kredit: Rohgewinn RM. 1 183 141. Dividenden 1912/13–1926/27: 0, 0, 0, 0, 15, 15, 15, 15, 15 £ (Bonus) 15, 30, 0, % 6, 5, 12 %. Direktion: Emil Christiani, Bruno Gaudig. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat Erich Schuster, Freiburg i. B.; Stellv. Rechts- anwalt Karl Friedländer, Berlin; Bank-Dir. Alb. Pfeiffer, Freiburg i. Br.; Bank-Dir. Dr. Janzer, Mannheim; Gen.-Dir. Georg W. Meyer, Berlin; Major Curt v. Frankenberg u. Lud- wigsdorf, Baden-Baden. Zahlstellen: Freiburg i. B.: Reichsbank, Rhein. Creditbank; Berlin: Bank für Textil- industrie A.-G.; Basel: Eidgenöss. Bank; Amsterdam: Allgemeene Industrie en Bank- vereeniging. Vereinigte Holzstoff- und Papierfabriken Akt.-Ges. Sitz in Niederschlema i. Sa. (Borsennamein Leipzig: Schlema, Holzstoff- u. Papierfabrik, in Zwickau: Schlemaer Papierfabr). Gegründet: 12./8. 1871; eingetr. 25./11. 1871. Firma bis 21./6. 1924: Holzstoff- u. Papier- fabrik zu Schlema bei Schneeberg, dann wie oben. Zweck: Herstell. von Holzstoff, Papier u. ähnl. Waren, der Betrieb aller damit zus. häng. Handelsgeschäfte, Beteil. bei and. Unternehm. sowie die Errichtung von Zweigniederlass. Es werden hergestellt Rohpapiere u. Kartons für die Chromo- u. Buntpapier-Industrie, bessere Werk- u. Offset-Druckpapiere, Zeichen-, Beklebe-, Tapeten- u. Zeitungsdruckpapiere, Bilder- buchpapiere, Tiefdruck- u. Chromoersatzkarton. Die Holzstoff-Erzeugung ist lediglich zur Deckung des eigenen Bedarfes bestimmt. Im März 1924 erfolgte der Erwerb der Holzstoff. u. Papierfabrik C. F. Leonhardt, Niederschlema, deren Anlagen unter der Bezeichnung Werk II (Leonhardtwerk) weiter- geführt werden. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt 56 ha, wovon ca. 2 ha bebaut sind. Die Fabrikationsanlagen zerfallen in das sog. Werk I (Stammwerk) u. das sog. Werk II (Leonhardtwerk), denen 5 Holzschleifereien angeschlossen sind. Ausserdem sind 28 Wohn- häuser für Beamte u. Arbeiter vorhanden. Die sämtlich massiven Baulichkeiten bestehen bei dem Werk I aus zwei Papiermaschinenhäusern mit je zwei Papiermaschinen, einem grossen Holländergebäude, einem Werkstattgebäude mit Kraftzentrale, einem Kesselhaus mit 5 Dampfkesseln, einer Kohlenbunkeranlage u. mehreren Lagergebäuden. Als Kraft- quelle stehen 1700 PS. Wasser u. 3700 PS. Dampf zur Verfüg. Die Wasserkraft ist noch ausbaufähig. Die Papierfabrik Werk I mit angeschlossener Holzschleiferei III besitzt 2 Dampfturbinen von zus. 2750 KW. Eine dieser Turbinen dient als Reserve. Die ebenfalls sämtlich massiven Fabrikationsgebäude des Werk II sind unmittelbar an der Eisenbahnstation Niederschlema gelegen u. setzen sich ähnlich wie beim Werk I zusammen aus einem Hauptgebäude für die Papiermaschinen, aus Holländeranlagen sowie Kraftstation, einem Hauptgebäude für die angegliederte Holzschleiferei Vu. weiteren Nebengebäuden für Lager, Werkstatt usw. Aufgestellt sind drei Papiermaschinen mit den entsprechenden Hilfsmaschinen. Als Betriebskraft stehen zur Verfügung 300 PS. Wasser u. 3700 PS. Dampf. Drei Dampfturbinen von zusammen 3400 KW befinden sich in Tätigkeit; davon dient eine als Reserve. Durch verschiedene Gebäudeumbauten u. Erweiterungsbauten, ins- besondere durch die Aufstellung neuer Bearbeitungsmaschinen u. die Schaffung einer Transportanlage hat die Ges. die Fabrikanlagen modernisiert u. damit deren Leistungs- fähigkeit ganz wesentlich erhöht. Der Grundbesitz des Werk 1 beträgt ca. 50,20 ha, der- jenige des Werk II ca. 5,55 ha. Angestellte u. Arbeiter 55 u. 655.