Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 1069 Schlesische Papierfabrik Akt.-Ges. in Ober-Weistritz (Landkreis Schweidnitz). Gegründet: 27./9. 1921; eingett. 8./10. 1921 in Schweidnitz. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Die Ges. übernahm im Nov. 1921 sämtl. Anlagen der seit 1914 besteh. Papierfabrik Oberweistritz G. m. b. H. in Liqu. Zweck: Betrieb von Papierfabriken u. Verkauf der darin hergestellten Erzeugnisse. Besitztum: Grundbesitz des Werks 4 ha 30 a 35 am, davon etwa die Hälfte bebaut. Die Fabrik arbeitet mit einer Langsiebpapiermaschine. Jahresproduktion, je nach Stärke u. Qualität der zu fert. Papiere, etwa 120 bis 250 Waggons. Eine zweite Papier- maschine fertigt ganz dünne Seidenpapiere bis zu etwa 160 Waggons jährlich. Die Papier- fabrik ist mit allen erforderl. Hilfsmasch. versehen. – Zum Werk gehört eine Holzschleiferei. In dieser wird mittels Grosskraftschleiferei weisser u. brauner Holzstoff erzeugt. Für die Anfertig. der letzteren Stoffart sind 2 Kocher vorhanden, mit denen Halbzellulose angefertigt wird, die auf den Papiermaschinen, ohne Verwend. anderer Rohstoffe, zu Spezialsorten verarbeitet werden kann. Zur Holzschleiferei gehören ferner 2 Holzentwässerungsmasch., vermittels welcher der Holzstoff, soweit er in der eigenen Papierfabrikation nicht ver- arbeitet wird, in feste Form gebracht und so zum Verkauf für In- und Ausland versandfertig gemacht wird. Der elektr. Strom für die Beleucht. des Werks u. des grössten Teils der Wohnhäuser wird selbst erzeugt, für den Betrieb wird eigene Dampf- u. Wasser- kraft benutzt. Die Kraftanlage besteht aus 3 Dampfkesseln, mit insges. 430 qm Heizfläche u. 1 Wasserturbine, letztere für eine Leistung von 100 PS. Zu dem Werk gehören auch 7 Beamten- u. Arb.-Wohnh. sowie eine Direktionsvilla u. ein Bürohaus. Der nicht bebaute Teil dient Lagerzwecken bzw. soweit hierzu nicht benötigt, teils als Gartenland, teils als Schlackenhalde. Beschäftigt werden etwa 80 Arb. u. Arbeiterinnen sowie 12 kaufm. u. techn. Angest. 5 Die Ges. steht in enger Bezieh. zu der Vereinigten ringfreien Zeitungsdruckpapier- Fabriken G. m. b. H. in Berlin. Kapital: RM. 200 000 in 1600 Akt. zu RM. 100 u. 2000 Akt. zu RM. 20. Urspr. A.-K. M. 5 000 000, erhöht bis 1923 auf M. 60 000 000 in 50 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 20,/12, 1924 Umstell. von M. 60 Mill. auf RM. 505 000 (St.-Akt. 100 1, Vorz.-Akt. 2000: 1) in 4000 St.-Akt. zu RM. 100, 5000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./12. 1925 wurden die RM. 5000 Vorz.-Akt. zum Nennwert eingezogen. Zwecks Sanierung beschloss die G.-V. v. 30./3. 1927 Herabsetz. des Kap. um RM. 300 000 durch Zusammenleg. der Akt. im Verh. 2½: 1. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Stimmrecht: Je RM. 20 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsm. Gewinnanteil an Vorstand u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. das Dopp.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.- B. Bilan am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. 10 000, Fabrikgeb. 92 400, Wohngeb. 46 028, Masch. 108 284, Transportmittel, Einricht. u. Umwehr. 8369, Debit. 119 649, Kassa 174, Bestände an Waren, Rohstoffen usw. 69 128. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 20 000, Hyp. 30 000, Rückstell. für Hyp.-Aufwert. 10 000, Akzepte 34 488, Kredit. 113 478, Bank- schulden 36 369, Div.-Rest 1922/23 120. Gewinn 9577. Sa. RM. 454 034. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 30095, Steuern 12 675, Zs. 15 911, Gehälter u. Löhne 153 594, Abschr. 44 563, Gewinn 9577, (davon Div. 8000, Vortrag 1577). Sa. RM. 266 419. – Kredit: Fabrikations-K. RM. 266 419. Kurs Ende 1924–1925: 0.475, 0.125 %. Notierte bis 1925 in Berlin. Dividenden 1921/2–1926/27: 20, 380 804, 0, 0, 0, 4 –― Direktion: Leo Prinz, Oberweistritz. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Carl Weidermann; Stellv. Kaufm. Max Kallmann, Bankier Eugen Schiff, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Arons & Walter. Papierfabrik Osthofen Akt.-Ges., Osthofen (Rheinh.). Gegründet: 15./5. 1923; eingetr. 19./7. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 II. Zweck: Papierfabrikation. Kapital: RM. 245 000 in 4900 St.-Akt. zu RM. 50. Urspr. M. 5 250 000, davon M. 4 900 000 auf den Inhaber lautende St.-Akt. Lit. A. u. 350 000 Vorz.-Akt. Lit. B. je M. 1000. Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 umgestellt auf RM. 245 000 in 4900 Akt. zu RM. 50 unter Einzug der Vorz.-Akt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. März 1927: Aktiva: Masch. 95 650, Grundst. 37 553, Geb. 148 000, Mobil. 1970, Fuhrpark 2365, Werkgeräte 800, Kredit. 1524, Depot 162, Kassa 104, Postscheck 100, Saldo 54 083. – Passiva: A.-K. 245 000, Banken u. Privatk. 83 774, Akzepte 13 540. Sa. RM. 342 314. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Steuern usw. 85 475, Abschreib. 7115, Gewinn- u. Verlustk. 12 527. – Kredit: Waren 51 034, Saldo 54 083. Sa. RM. 105 118.