1078 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn b. Freiberg i. Sa. (Börsenname: Weissenborner Papier),. Gegründet: 1./6. 1871; eingetr. 20./6. 1871. Zweck: Fabrikation von Papier, Karton, Cellulose u. Strohstoff in Weissenborn, sowie Herstell. von Holzstoff in Lichtenberg. Besitztum: Grundbesitz der Ges. etwa 23 ha, wovon etwa 14.30 ha bebaut. Das Unter- nehmen besteht aus einer Papierfabrik mit drei Langsiebpapiermasch., 2 Klebmasch., eigenes Lumpenhalbstoffwerk, mit den neuesten Anforderungen entsprechende Kläranlagen für das Fabrikationswasser u. mit den für die Herstell. von Feinpapier erforderl. Hilfsmasch., einer Sulfit-Zellstoff-Fabrik für eig. Bedarf u. für Verkauf mit drei Zellstoffkochern, einer Stroh- Zellstoff-Fabrik für eig. Bedarf mit drei Strohkochern u. einer kleinen Holzschleiferei. Zum Antrieb dieser Anlagen sind 1300 P§S Dampfkraft, 275 PS Wasserkraft u. 1200 PS elektr. Kraft aus dem Überlandstromwerk Lichtenberg verfügbar. Zurzeit werden etwa 1000 Personen beschäftigt. Pachtwerk in Porschdorf (Sächs. Schweiz): Papier- u. Zellstoff-Fabrik, Herstell. von Streich- u. Tauenpapieren, sowie Zellstoff. Kapital: RM. 2 400 000 in 6300 Akt. zu RM. 20 u. 22 740 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 670 000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht bis 1889 auf M. 1 670 000, dann erhöht von 1920 bis 1922 auf M. 24 000 000 in 4200 Akt. zu M. 300 u. 22 740 Akt. zu M. 1000 (über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. v. M. 24 000 000 auf RM. 2 400 000 (10: 1) in 6300 Akt. zu RM. 20 u. 22 740 Akt. zu RM. 100. Dawesbelastung: RM. 575 000. Anleihen: 4½ % Schuldverschreib. von 1919, 5 % Teilschuldverschreib. von 1922. Beide Anleihen sind zum 1./7. 1926 zur Rückzahlung gekündigt. Rückzahl. betrag für Anl. v. 1919 RM. 24.70, für Anl. v. 1922 RM. 2.15. Soweit die 5 % Oblig. v. 1922 aus dem Umtausch von 4½ % Oblig. v. 1919 stammen, ist der Rückzahl. betrag RM. 24.70 für PM. 1000 (einschliessl. Zs. für 1925 u. 1926) u. für die 4½ % Oblig. von 1919, die aus dem Umtausch der 4 % Anleihe von 1899 stammen, RM. 131.25 für PM. 1000 (einschliessl. Zs. für 1925 u. 1926). Für diejenigen 5 % Oblig. von 1922, die durch Umtausch der 4½ % Oblig. v. 1919 erworben sind, ist, wenn diese selbst wieder aus dem Umtausch der 4 % Anleihe von 1899 stammen, der Rückzahl. betrag ebenfalls RM. 131.25. Der Ablös. betrag für die Genussrechte der 4½ % Oblig. von 1919 ist auf RM. 11.28, falls diese Oblig. aber aus einem Umtausch gegen die 4 % Anleihe von 1899 stammen, auf RM. 60 festgesetzt worden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1926 Kalenderj.; von 1./1. 1927 – 30./6. 1927 (½ Jahr). Gen.-Vers.: In den ersten 6 Mon. in Freiberg od. Dresden. Stimmrecht: Je RM. 10 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), vertragsmäss. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser jährl. Fixum von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. das Doppelte), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Anlagewerte 2 884 787, eigene Eff. 1, Kassa 11 234, Debit. 1 118 321, Vorräte 1 391 500. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 335 000, Schuld- verschreib. 2454, Rückstell. für Grunderwerbsteuer 10 000, noch einzulösende Div. 405, Verbindlichkeiten 2 639 128, Reingewinn 18 856. Sa. RM. 5 405 845. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versicher. 13 006, Zs. 43 753, Geschäftsunk. 45 138, Abschreib. 87 088, Reingewinn 18 856. – Kredit: Vortrag aus 1926 16 081, Erzeugungs- ergebnis 191 761. Sa. RM. 207 842. Kurs Ende 1913–1927: 132, 130*, –, 140, –, 162*, 206, 450, 1268, 3990, 14, 8.5, 53, 103, 101 %. Notiert in Dresden. 3 1913–1926: 8, 0, 8, 13, 15, 14, 14, 20, 20, 100, 0, 5, 5, 0 %. 1./1.–30./6.1927: 0 %. .-V.: 4 J. (F. Direktion: Carl Huntemüller. Prokuristen: Max Rössiger, Emil Oeser, Robert Kraemer, E. v. Stenglin, Weissenborn; Richard Lengenfeldt, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Victor v. Klemperer, Dresden; Stellv. Komm.-Rat Gen.- Konsul Arthur Mittasch, Paul Büttner, Fabrikdir. Joh. Gerh. Kierdorf, Fabrikdir. Dr.-Ing. Ralph v. Klemperer, Bankdir. Konsul Max Reimer, Dresden; Fabrikbes. Emil Moritz Stecher, Freiberg; vom Betriebsrat: Ernst Künkel, Willy Klinke. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Chemnitz: Dresdner Bank; Freiberg: Commerz- u. Privatbank; Allg. Deutsche Credit-Anstalt.