1158 Gas-, Wasser- und Eiswerke. Aufsichtsrat: Oberbürgermstr. Dr. Ludwig Landmann, Stadtrat Bruno Asch, Frankfurt a. M.; Oberbürgermstr. Max Granzin, Offenbach a. M., Stadtverordn. Dr. Salli Goldschmidt, Stadt- verordn.-Vorsteher Leonhard Heisswolf, Frankfurt a. M.; Geh. Hofrat Oberbürgermstr. Dr. Theodor Kutzer, Erster Bürgermstr. Robert Ritter, Stadtrat Joseph Braun, Stadtrat Jakob Trautwein, Stadtrat Dr. Paul Wittsack, Mannheim. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier in Gelsenkirchen. (Börsenname: Wasserwerk Gelsenkirchen.) Gegründet: 28./1.1887, eingetr. 25./4. 1887. Sitz der Ges. bis 1887 in Castrop, bis 1893 in Schalke' Zweck: Fortbetrieb u. Erweiterung der früher der Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G. in Gemeinschaft mit der Gewerkschaft Erin, sowie der früher der A.-G. Gelsenkirchen-Schalker Gas- u. Wasserwerke gehörigen Wasserwerke, sowie Vorbereitung u. Ausführung von Wasserleitungs-, Entwässerungs-, Kanalisationsentwürfen und Anlagen für eigene und fremde Rechnung, Errichtung, Betrieb und Ausführung von Gas- und sonstigen Beleuchtungs- anstalten, Errichtung und Verkauf der zur Herstellung der zu allen vorgedachten Zwecken erforderl. Material. u. Apparate dienenden Anstalten, Ausführ. dieser Zwecke für lokalisierte Bezirke durch Bildung lokalisierter Ges. unter eigener Mitbeteiligung oder durch Errichtung von Zweigniederlass. Das Wasserwerk versorgt im nördl. rhein.-westfäl. Kohlenreviere 135 Stadt- u. Landgemeinden mit den in ihnen geleg. Bergwerken u. industr. Anlagen. Die Haupt- verwaltung der Ges. liegt in Gelsenkirchen, es bestehen Betriebsverwalt. in Gelsenkirchen, Castrop. Recklinghausen und Unna. Zur Betriebsverwaltung Gelsenkirchen gehört die Fil. in Buer, zur Betriebsverwalt. Castrop die Filiale in Herne. Das Versorgungsgebiet der Abt. Gelsenkirchen umfasst 15, Abt. Castrop 40, Abt. Reck- linghausen 16, Abt. Unna 64 Gemeinden. Die Dauer der Verträge mit den Gemeinden schwankt zwischen 10 u. 99 Jahren u. beträgt durchschnittlich noch ca. 25 Jahre. An der Ruhr besitzt das Wasserwerk 5 Pumpstationen in Steele, Königssteele, Witten, Langschede u. Frönden- berg u. an der Lippe eine Pumpstation bei Haltern. Die Leistungsfähigkeit der in Steele, Königs- steele, Witten, Langschede, Fröndenberg, Haltern u. Tergast b. Emden aufgestellten Pumpmasch. beträgt insges. etwa 13 600 PS. Das Rohrnetz im rhein.-westfäl. Versorgungsgebiete, bestehend aus Leitungen von 1000–50 mm lichte Weite, hatte Ende 1925 eine Länge von 1 835 731 m u. wird gespeist aus 11 Hochbassins mit einem Gesamtinhalt von 36 700 chbm. Die Pumpstation des Wasserwerks Emden liegt in dem 15km von Emden entfernten Tergast. Das Wasserwerk gewinnt hier das Wasser aus 9 Rohrbrunnen von ca. 16 m Tiefe. Das Wasser gelangt mittelst zweier Druckleitungen von 250 u. 175 mm Durchmesser in 2 Wassertürme in Emden, die 1300 cbm fassen. Das Rohrnetz in Emden hat bei einem Durchmesser von 250–80 mm eine Gesamtlänge von 71 5 25 m. Die Ges. hat 1919 mit der Rheinisch-Westfäl. Wasserwerks-Ges. m. b. H. zu Mülheim-Ruhr in der Gemeinde Orsoy am Rhein das Gut „Haus Grunland'', 212 ha gross, gekauft, um am Rhein Wasser zu gewinnen, wenn die Werke der Ges. an der Ruhr u. bei Haltern den Bedarf nicht mehr sollten decken können. Die Ges. ist an dem Erwerb mit % beteiligt. „ Am 7./12. 1926 ist der Ges. nach zehnjähriger Verhandlung das Recht verliehen, bei Haltern in der Stever, einem Nebenfluss der Lippe, eine Talsperre für einen Inhalt von 9.4 Mill. cbm zu bauen, so dass das dortige Wasserwerk nach Bedarf bis auf eine jährliche Leistung von 80 Mill. cbm ausgebaut werden kann. Die erforderlichen Grundstücke sind bereits im Besitz der Ges., mit den Bauarbeiten ist begonnen; die Talsperre wird voraus- sichtlich 1930 in Betrieb genommen. Die Stadt Emden hat von ihrem Recht, den Wasserlieferungsvertrag zum 31./12. 1926 zu kündigen, Gebrauch gemacht; das Wasserwerk ist am 1./1. 1927 von der Stadt über- nommen worden. Wasserförder. 1913–1927: 97 939 461, 90 523 869, 89 833 165, 103 900 625, 124 387 185, 129 863 694, 122 741 925, 128 229 626, 131 934 801, 128 342 105, 101 103 920, 110 725 462, 112 852 890, 106 561 065, 114 520 196 cbm. Kapital: RM. 28 000 000 in 56 000 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 28 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 28 000 000, dann erhöht 1920 auf M. 56 000 000 in 56 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 15./12. 1924 ist das A.-K. von M. 56 000 000 im Verh. 2:1 auf RM. 28 000 000 in 56 000 Akt zu RM. 500 umgestellt worden. Geschäftsjahr:; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., bis 5 % zu Extra-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 7 348 293, Brunnen u. Filteranlagen 4 479 065, Geb. 4 027 548, Hochbehälter 692 495, Masch., Pumpen u. Kessel 1 558 806, Rohrnetz 11 301 945, Wassermesser 400 484, Kaut. 291, Betriebseinricht. 1, Hyp. 30 000, Kassa 12 495, Wertp. 830 222, Lagerbestand 803 249, laufende Rechnung 2 717 728. – Passiva: A.-K. 28 000 000, R.-F. 2 800 000, Rückl. zur Unterstütz. von Beamten u. Arb. 275 231, Hyp. 289 466, Kaut. 3766, rückständ. Gewinnanteil 39 379, Gewinn 2 794 782. Sa. RM. 34 202 625.