Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschalten. 1247 Osten. Die kontinentalen Linien vermitteln den regelmäss. Verkehr mit England, Finnland, Norwegen u. Schweden. Ausser einer direkten Linie Bremen-New York unterhält der Nordd. Lloyd z. Zt. eine zweite Linie von Bremen über Southampton nach New York, die rückkehrend über Plymouth u. Cherbourg führt sowie eine Linie von Bremen nach Philadelphia-Baltimore u. Norfolk. Auch nach Südamerika führen zwei Linien der Ges., von denen die von Bremen-Hamburg nach Brasilien in erster Linie im Interesse der Frachtbeförderung ein- gerichtet ist, während die Hauptlinie von Bremen-Hamburg über Spanien u. Portugal nach Brasilien u. Argentinien hauptsächlich auf die Bedürfnisse des Personenverkehrs Rücksicht nimmt. Dieser Betrieb ist zur Zeit derart ausgebaut, dass neben den der Beförderung von 1. u. 3. Klasse-Passagieren dienenden Dampfern eine Reihe von Schiffen eingestellt sind, die ausschliesslich für die Beförderung von Mittelklasse- u. 3. Klasse-Passagieren in Betracht kommen, so dass der Lloyd imstande ist, allen aus den Kreisen der Reisenden an ihn herantretenden Anforderungen ohne weiteres zu entsprechen. Der Dienst nach Ostasien beruht ebenso wie der im August 1922 wieder aufgenommene Dienst nach Australien auf Vereinbarungen mit anderen Reedereien, die ihre Schiffe nach gemeinsam aufgestellten Fahrplänen von Bremen-Hamburg ausgehend nach dem fernen Osten laufen lassen. Erwähnenswert ist weiter die Frachtdampfer-Linie von Bremen nach Havana u. weiteren Cubahäfen nach Bedarf, ausserdem ist für diesen Betrieb eine zweckmässige Neureglung dadurch getroffen worden, dass in Gemeinschaft mit der Hapag eine Nebenlinie eingerichtet wurde, so dass nunmehr auf der Hauptlinie ein regelmässiger Fahrplan eingehalten werden kann, während das Anlaufen anderer Häfen nach Bedarf durch die Dampfer der Nebenlinie ausreichend sichergestellt ist. Ferner hat der Norddeutsche Lloyd mit Beginn des Jahres 1924 in Verbind. mit seiner Linie nach Nordamerika auch den Verkehr nach Kanada in der Weise wieder aufgenommen, dass er einzelne Dampfer via Halifax verkehren lässt. Die kontinentalen Linien vermitteln den regelmässigen Verkehr mit England, Finnland, Norwegen u. Schweden. – Im Nordseebäderverkehr bestehen in den Sommer- monaten regelmässige Verbind. von Bremerhaven nach Wangerooge, Helgoland u. N orderney, indirekt auch nach den nordfriesischen Inseln über Helgoland, im Anschluss an die Badezüge. 1926 wurde gemeinschaftl. mit der Reederei Bräunlich, Stettin, ein Seedienst nach Ost- preussen u. Danzig eingerichtet. Der technische Betrieb des Nordd. Lloyd wurde 1920 in die Form einer selbständigen G. m. b. H. übergeführt. Als solche hat er sich zunächst mit der Reparatur von Eisenbahn- material beschäftigt neben der Tätigkeit auf seinem eigentlichen Gebiete, dem der Reparatur von Schiffen für Rechnung des Lloyd u. für fremde Rechnung. Auch die anderen Hafen- betriebe, wie die Agentur Bremerhaven u. die in eine G. m. P. H. umgewandelte Stauerei des Nordd. Lloyd usw. haben in der Abfertigung fremder Schiffe, teilweise solcher, deren Agenturgeschäfte der Nordd. Lloyd übernommen hat, den Zeitverhältnissen entsprechende u. ihre Unkosten deckende Beschäftigung gefunden. Im Früjahr 1920 wurde die Nordsee Kurbetrieb G. m. b. H. gegründet, die das in Norderney liegende staatliche Konversations- haus gepachtet hat. Durch die Abteilung Seebäderdienst wurde bereits im Jahre 1919 der Verkehr mit den Nordseebädern wieder aufgenommen u. in den folgenden Jahren entsprechend ausgebaut. Weiter hat sich der Lloyd in erheblichem Masse dem Luftverkehr zugewandt u. ist bei verschiedenen Luftverkehrsgesellschaften beteiligt. Betriebsgemeinschaften: a) in der deutschen Westküstenfahrt zwischen den Roland- Linien, der Hamburg-Amerika-Linie, den Deutsch-Austral- u. Kosmos-Linien; b) im Afrika- dienst zwischen der Hamburg-Bremer-Afrika-Linie, der Woermann- u. der Deutschen Ost afrika-Linie u. der Hamburg-Amerika-Linie. Beide Betriebsgemeinschaften wurden weiter- geführt, indem der Norddeutsche Lloyd an die Stelle der von ihm aufgenommenen Gesell- schaften getreten ist; ferner bestehen Abkommen mit United States Lines; J. H. W. Steele Company in Galvestone; Alfred Holt & Co. in Liverpool; Ellermann & Bucknall Steamship Co. Ltd. in London u. Nippon Yusen Kaisha in Tokio. Angestellte u. Arbeiter: Das Gesamt-Unternehm. beschäftigte am 31./12. 1927 13 852 Personen, davon Landpersonal 3962 u. Bordpersonal 9890. 31./12. 1925 waren in Bremen, Bremerhaven u. Lübeck beschäftigt 872 kaufm. u. 194 sonst. Angestellte, im Technischen Betrieb, in den Kai-, Hafen- u. Nebenbetrieben in Bremen u. Bremerhaven 174 Angest. u. 2241 Handwerker u. Arbeiter, bei den auswärtigen Reise- u. Frachtenbüros 355 kaufm. u. 73 sonst. Angestellte, insges. 3909 Personen. – An Bord waren tätig 946 Kapitäne, techn. u. nautische Offiziere u. 152 Personen in der Schiffsverwaltung der transatlantischen Fahrt, 207 Kapitäne, Schiffsführer, Maschinisten u. Steuerleute in der Nordsee- u. Schlepp- schiffahrt sowie 7520 Mannschaften insges. 8825 Personen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt Akt. bzw. Anteile folgender Unternehm.: RM. 1 500 000 der Woermann-Linie A.-G. (A.-K. 4 000 000), RM. 1 500 000 der Deutschen Ostafrika-Linie A.-G. (A.-K. 4 000 000), RM. 750 000 der Hanseatischen Dampfschiffahrts-Ges. (A.-K. 750 000), RM. 297 000 der „Seefahrt“ Dampfschiffs-Reederei A.-G. (A.-K. 300 000), RM. 669 840 der Rhederei-A.-G. von 1896 (A.-K. RM. 1 200 000), RM. 240 000 der Mindener Schleppschiffahrts- Ges. (A.-K. 1 320 000), RM. 2 796 040 der Atlas-Werke A.-G. (A.-K. 5 440 000), RM. 500 000 der Lloydheim G. m. b. H. (Kap. 500 000), RM. 601 200 der Deutsches Kohlen-Depot G. m. b. H. (Kap. 3 000 000), RM. 1 000 000 der „Brema“ Versicherungs-A.-G. (A.-K. RM. 1 000 000) u. kleinere Beteiligungen.