Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 1295 Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft in Königsberg i. Pr., Steindammer Kirchenplatz 5. Gegründet: 12./4.1893. Firma bis 1899: Ostdeutsche Kleinbahn-Akt.-Ges.; Betr.-Eröffnung 1895. Sitz der Ges. bis 15./6. 1903 in Bromberg. Zweck: Bau, Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusserung und Verpachtung von Eisen- bahnen und Kleinbahnen. 1899 übernahm die Ges. die von Lenz & Co. G. m. b. H. zu Berlin in Ostpreussen erbauten Eisenbahnen bezw. trat in die Betriebsverträge dieser Firma ein. Die Ges. betreibt ausser der Samlandbahn (47km) noch die Fischhausener Kreisbahn (23 km), die Haffuferbahn (48 km), die Kleinbahn Tharau-Creuzburg (14 km), die Kleinbahn Wöter- keim-Schippenbeil (5 km), die Marienwerder Kleinbahn (38 km), die Memeler Kleinbahn (50 km), die elektr. Stadtbahn Briesen (2,8 km), sowie die in der Ostpreussischen Klein- bahnen-Akt.-Ges. zus. geschlossenen Insterburger Kleinbahnen (357 km), Rastenburger Klein- bahnen (121 km), Königsberger Kleinbahn (59 km), Wehlau-Friedländer Kreisbahnen (46 km), Pillkaller Kleinbahn (61 km), Lycker Kleinbahn (48 km), Oletzkoer Kleinbahn (43 km), Ortelsburger Kleinbahn (15 km), an denen die Ges. zum Teil auch durch Aktienbesitz beteiligt ist. Ab 1928 wird die Ges. auch den Betrieb auf der Königsberg-Cranzer Eisenbahn führen. Kapital: RM. 1 250 000 in 2500 Aktien zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 4 Mill. 1906 Herabsetz. des A.-K. auf M. 2 500 000 durch Zus. legung der Akt. 8: 5. Lt. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstellung des A.-K. von M. 2.5 Mill. auf RM. 1 250 000 durch Denomination (M. 1000 = RM. 500). Grossaktionäre: Sämtl. Aktien befind. sich im Besitz der Akt.-Ges. f. Verkehrswesen in Berlin. Anleihen: 3½ % Schuldverschr. von 1895, 1897 u. 1901. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, bis 4 % Div., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 80 000, Eff. u. Beteil. 946 912, Material. 26 624, Kassa 16 405, Schuldner 1 091 864. – Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 125 764, Gläu- biger 653 280, Gewinn 132 763. Sa. RM. 2 161 807. * Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 312 117, Reingewinn 132 763 (davon: Div. 100 000, Tant. an A.-R. 3592, Vortrag 29 171). – Kredit: Vortrag aus 1926 22 890, Eingänge an Div. u. Zs. 151 020, Einnahmen aus Eisenbahn-Bau u. Betrieb 270 969. Sa. RM. 444 880. Dividenden 1913–1927: 9, 9, 7, 7, 7, 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 8, 8 %. Direktion: Carl Stoephasius, Berlin; Reg.-Baumeister a. D. Erwin Münz, Königsberg i. Pr. Aufsichtsrat: (9–20) Vors. Gen.-Dir. Dr. jur. Erich Lübbert, Sommerswalde; Stellv. Geh. Baurat Paul Habich, Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Berlin; Stadtrat Martin Friedländer, Stuttgart; Dr. Alfons Jaffé, Dr. Ing. Erich Stephan, Berlin; Komm.-Rat Ernst Michalowski, Zoppot; vom Betriebsrat: Eisenb.-Obersekr. Paul Zlomke, Eisenb.-Obersekr. Richard Radtke, Königsberg i. Pr. Zahlstellen: Für Div.: Königsberg: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Ostpreussische Kleinbahnen-Aktiengesellschaft, Königsberg i. Pr., Königstr. 73. Gegründet: 25./6. 1900 auf 75 Jahre; eingetr. 26./6. 1900. Konz. 24./2. 1908 auf 120 Jahre. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/02. Firma bis 30./6. 1924: Insterburger Kleinbahn- A.-G. in Insterburg; alsdann die Pillkaller, Oletzkoer, Königsberger, Wehlau-Friedländer, Rastenburger, Lycker u. Ortelsburger Kleinbahn-Gesellschaften aufgenommen, Firma geändert u. Sitz nach Königsberg i. Pr. verlegt. Der Betrieb wird, wie bisher, durch die Lenz & Co. G. m. b. H. Berlin u. in deren Auftrag durch die Ostdeutsche Eisenbahnges. in Königsberg i. Pr. geführt. Zweck: Bau u. Betrieb von Kleinbahnen, Einricht. u. Betrieb von Kraftfahrlinien. Die Ges. dauert, solange eine der von ihr betriebenen Bahnen die staatliche Betriebs- genehmigung besitzt. Linien: Die Ges. betreibt folgende Kleinbahnen: 1. von Insterburg nach Trempen mit Abzweigung von Warnascheln nach Lindenhof u. von Warnascheln über Nordenburg nach Gr. Bajohren mit Anschluss an den Masurischen Kanal (0.75 m Spur), la vom Klein- bahnhof nach dem Pregelhafen in Insterburg (0.75 u. 1.435 m Spur), 2. von Insterburg über Kraupischken nach Ragnit mit Abzweigung von Luxenberg nach dem Pregeltor in Insterburg (0.75 m Spur), 3. von Insterburg nach Skaisgirren mit Abzweig. von Kauschen nach Wirbeln u. von Buchhof nach Piplin (0.75 m Spur), 4. von Gr. Brittanien über Kau- kehmen nach Karkeln mit Abzweigung von Budelischken nach Seeckenburg (0.75 m Spur), 5. von Pogegen nach Schmalleningken mit Abzweig. von Mikieten nach Tilsit (1 m Spur), 6. von Heydekrug nach Kolleschen mit Hafenanschluss in Heydekrug (1.435 m Spur), 7. von Pillkallen nach Lasdehnen mit Abzweigung von Grumbkowkaiten nach Schirwindt u. von Kiauschen über Schillehnen nach Doristhal (I'm Spur), 8. von Tapiau über Podewitten nach Königsberg (Volksgarten) mit vollspur. Gleisanschluss an die Reichsbahn sowie mit Abzweigungen von Prawten über Schaaksvitte bis zum Schaaksvitter Hafen u. in die Stadt Königsberg vom Königstor bis zum Oberpregel (0.75 m Spur), 9. von Tapiau über Goldbach.