Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1327 In Bamberg besitzt die Ges. das Grundstück Theresienstr. 10, umfassend 2 ha, von denen 0.8 ha überbaut sind. Eigenes Bahnanschlussgeleise ist vorhanden. Entwicklung: Gemäss Vertrag v. 22./6. 1923 beschloss die G.-V. v. 23./7. 1923 der Malz- fabrik Stuttgart im Wege der Fusion die Übernahme der Bamberger Mälzerei A.-G. vorm. Carl J. Dessauer als Ganzes ohne Liquid. gegen Gewährung von Aktien im Verh. 1:1 u. Annahme der Firma wie oben. Die im Besitz der Malzfabrik Stuttgart befindl. 2956 Aktien der bisher. Bamberger Ges. wurden amortisiert. – Unter Mitwirk. der Ges. wurde Dez. 1922 die Bamberger Kloster-Malzkaffeefabriken A.-G. gegründet, die ihren Betrieb in den Räumen der Bamberger Mälzerei ausübt. Die G.-V. v. 20./9. 1924 genehmigte die Übernahme der Bamberger Kloster-Malzkaffee-Fabriken A.-G., Bamberg, im Wege der Fusion unter Ausschluss der Liquid. derart, dass gegen M. 6000 Kloster-Malz-Akt. im Umtausch M. 1000 Akt. der Ges. gewährt wurden. Kapital: RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. — Vorkriegskapital: M. 700 000. Urspr. A.-K. M. 225 000, erhöht bis 1896 auf M. 700 000, erhöht 1920–1923 auf M. 12 000 000 in 12 000 Aktien zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 12 000 000 auf RM. 1 200 000 in 12 000 Aktien zu RM. 100. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertn. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. R,. 4000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. Bamberg 603 000, do. Stuttgart 282 000, Grundst. Schwabing 25 000, Masch. Bamberg 133 000, do. Stuttgart 15 000, Kassa, Wechsel, Wertp. u. Bankguth. 156 727, Vorräte 581 896, Aussenstände 746 337. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Rücklage für Grunderwerbsteuer 10 000, nicht eingelöste Div. 536, Grundpfandschulden 93 383, Akzepte 234 738, lauf. Schulden 712 764, Gewinn 171 539. Sa. RM. 2 542 961. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versicher. 205 078, Steuern 157 592, Geb.- u. Masch.-Erhalt. 52 063, Abschr. 64 700, Gewinn 171 539 (davon: Div. 96 000, Sonder- rücklage 40 000, Vortrag 35 539). – Kredit: Gewinnvortrag 36 452, Rohgewinn 614 521. Sa. RM. 650 973. Kurs Ende 1913–1927: In München: 48, 55*, –, 75, –, 105*, 126, 330, 6652, 3500, 6.80, 7.10, 46, 119, 124.50 %. In Stuttgart zugelassen im Juni 1922. Kurs Ende 1922–1927: 3300, 5, 6.6, 41, 112, 121 %. In Berlin zugelassen die Aktien Nr. 1– 12 000 zu M. 1000 im Aug. 1924. Kurs Ende 1924–1927: 7.10, 43, 119, 122 %. Dividenden 1912/13–1926/27: 2, 3, 5, 6, 6, 10, 10, 10 5, 15, 25 £―⅔ (Bonus) 10, 0, 0, 6, 8, 8 %. Pirektion: Gen.-Dir. Carl Grötzner, Stuttgart; Herm. Kant, Hans Mössmer, Bamberg. Prokuristen: M. Strassburger, E. Selzer. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Dr. G. von Dörtenbach, Stuttgart; Stellv. Geh. Justizrat Dr. Josef Werner, Bamberg; Rechtsanw. Dr. Alfred Schweizer, Dir. a. D. Franz Ebner, Jos. Flegenheimer, Stuttgart; Max Freih. v. Nesselrode, Freising; Rentier Hugo Grötzner, Burghausen; Bankier Justizrat Dr. Albert Wassermann, Bamberg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bamberg: A. E. Wassermann, Bayer. Vereinsbank; Stutt- gart: Eigene Kasse, Dörtenbach & Cie., Dresdner Bank; München: Siegfr. Klopfer, Bayer. Vereinsbank; Berlin: A. E. Wassermann. Hofbräu, Aktiengesellschaft Bamberg u. Erlangen. Sitz in Bamberg, Pödeldorfer Str. 75/84. Gegründet: 5./11. 1885. Firma bis 30./3. 1906 „Erste Bamberger Export-Bierbrauerei Frankenbräu', dann bis 18./11. 1919 „Hofbräu Akt.-Ges. Bambergé. Bierniederlagen: Nürnberg, Forchheim, Hassfurt. Coburg, Regensburg. Produktion: Untergärige Lager- u. Exportbiere. hell u. dunkel, ferner Eis u. Malz. Nebenprodukte-Verwertung: Im eigenen Betrieb. Betrieb: Sudkausanlage mit 4 Gefässen, Dampfkochung, 60 Ztr. Schüttung; 2 Kom- pressoren je 150 000 Kal., 1 autom. Fasswaschmaschine, 1 Flaschenreinigungs- u. Füll- ahnlage, eigene Mälzerei (35 000 Ztr. Malzerzeugung); 8 Kraftlastwagen, 10 Gespanne, 14 eigene Kühlwaggons. Grundbesitz: 12 Tagwerk. —– Angestellte u. Arbeiter: 226. Entwicklung: Übernommen wurde s. Z. die von Lessing in Bamberg errichtete Brauerei u. Mälzerei. 1919 Erwerb der Brauerei Erlwein und Schultheiss in Erlangen, welche als eine Zweigniederlass. der Firma weiterbetrieben wird. 1919–1920 Erwerb einer grösseren Zahl von Brauereien in Bamberg, Gaustadt und Hassfurt. 1921 Erwerb der Aktien der Kloster Langheimer Urbräu u. Bürgerbrau A.-G. in Lichtenfels mit dortiger Brauerei; 1922 Erwerb der Brauerei Grafenwöhr, welche als Zweigniederlassung derselben eingerichtet ist. 1923 Gründung der Tochterges. Bürgerbräu Weiden A.-G., 1925 Übernahme der restl. Aktien dieser Ges. 1926 Übernahme sämtl. Anteile der Bamberger Hofbräu Biervertriebs-Ges. m. b. H. in Berlin; diese besorgt den Vertrieb der Erzeugnisse der Ges. in Gross-Berlin.