Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1331 Dividenden 1924/25 –1926/27. 0, 0, 0 %. Direktion. Max Lewin, Charlottenburg; Dir. Albert Leuba, Dir. Dr. Walther Petz. Prokurist: Emil Kleist. Aufsichtsrat. Dr. Walter Kohsen, Dr. Friedrich Wolfgang Unger, Dr. Walther Unger, Berlin. Zahlstelle. Ges.-Kasse. Berliner Kindl Brauerei Akt.-Ges. in Berlin-Neukölln, Jägerstrasse 16/40. Gegründet: 1./2. 1872 unter dem Namen: „Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte“', dann vom 6./4. 1879–17./12. 1910 Vereinsbrauerei Rixdorf, lt. G.-V. v. 17./12. 1910 abgeändert in Berliner Kindl-Brauerei A.-G. Zweigniederlass. in Potsdam. Entwicklung: Lt. G.-V. v. 3./1. 1920 Erwerb der Brauerei Gabriel u. Richter in Weissensee, die in den Besitz der Ges. überging. Die Firma Gabriel u. Richter besitzt ein 30 Morgen grosses Terrain u. ein Kontingent von 159 000 hl. 1920 Übernahme der Brauerei F. Happoldt in Berlin. Das Grundstück u. die nicht benötigten Masch. dieser Brauerei sind verkauft. 1921 Übernahme der Brauerei Königstadt (ausser Immobil., Masch. u. Geräte) lt. G.-V. v. 30./5. 1921 gegen folg. Bedingungen: Die Königstadt Brauerei erhielt M. 2 Mill. Kindl-Prior.- St.-Akt., M. 1 900 000 in bar u. 10 Jahre lang M. 300 000 in vierteljährl. Raten zu M. 75 000, deren Ablösung inzwischen erfolgt ist. 1924 Erwerb der Brauerei W. Senst A.-G. in Potsdam. Durch diese Anglieder. erhöht sich der Braurechtfuss der Kindl Brauerei auf ud. 1 100 000 hl. 1924/25: Ankauf eines Grundst. von 8 Morgen Grösse in Weissensee, dreier Häuser in Neukölln, eines Grundst. u. Geb. in Oranienburg. Besitztum: Die Grundstücke in Neukölln umfassen 57 500 qm, wovon ein Teil als Garten des Ausschankes benutzt wird; der Grundbesitz in Potsdam beträgt 4500 qm u. in Berlin-Weissensee 98 800 qm, von denen insges. etwa 33 617 qm mit Fabrikgeb., 2 Verwalt.-Geb., einem Wohn- u. einem Ausschank-Geb. bebaut sind. Ausserdem sind 3 in Neukölln, Jägerstr. 12, 14 u. 15, gelegene Wohnhäuser im Besitz der Ges. Die Ges. besteht aus 3 Betrieben: Abteil. I in Neukölln, Jägerstr. 16–40, Hermannstr. 214–219; Abteil. II in Potsdam, Luckenwalder Str. 16, Saarmunder Str. 3; Abteil. III: Berlin-Weissensee: Lichtenberger Str. 66–71. Die Ges. besitzt noch Baustellen, an der Neckarstrasse gelegen, zum Verkauf, ferner ein eigenes Niederlagsgrundstück in Oranienburg, umfassend etwa 5100 qm. Abteilung I: Produktion: Unter- u. obergärige Biere. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bierniederlagen: Spandau, Oranienburg, Swinemünde, Mittenwalde, Glindow. Betrieb: Doppelte Sudwerke, Maischefilter, insges. 331 Ztr. Schüttung, Kühlmaschinen mit 1 600 000 Kal., automat. Fass- u. Flaschenreinigung, eigene Mäkerei (jährliche Verarbeitung 300 000 Ztr.); 41 Kraftwagen, 143 Gespanne. Angestellte u. Arbeiter: Etwa 1100. Post- scheckkonto: Berlin 22 872. Neukölln 4401–02. Wort- u. Warenzeichen: Berliner Kindl. – Abteilung II: Produktion: Lagerbier, ferner Kunsteis u. Malz. Bierniederlage: Glindow b. Werder a. H. Betrieb: Sudhausanlage für 52 Ztr. Schüttung (Dampfkochung), 2 Linde-Eismaschinen für je 150 000 Kal., mechan. Fass- u. Flaschenreinigung, Pacht-Mälzerei; 6 Kraftwagen (2 zu 5 t, 3 zu 3 t, 1 zu 1½ t), 17 Gespanne. Angestellte u. Arbeiter: 100 Postscheckkonto: Berlin 161 203. ― Potsdam 3309. £ Kindl-Brauerei. Bankverbindung: Commerz- u. Privatbank, Depositenkasse, Potsdam. Braumeister Heinrich Thüring. Die Ges. ist Mitglied des Vereins der Brauereien Berlins u. der Umgeb., der die Wahrun gemeinsamer wirtschaftl. Interessen bezweckt, u. durch den „Vertrag der Berliner Brauereien über den Verkauf von Bier u. die Regelung wirtschaftlicher u. gewerblicher Verhältnisse“ vom 22./12. 1926 gebunden. Durch diesen Vertrag werden auch die Verkaufsbeding. u. Preise geregelt; seine Dauer erstreckt sich vorerst bis zum 30./9. 1929, er verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls er nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die Berliner Kindl Brauerei ist an dem von dem Verein der Brauereien Berlins u. der Umgeb. erworbenen Haus Kaiser-Allee 219/20 beteiligt. Kapital: RM. 5 170 000 in RM. 950 000 St.-Akt., eingeteilt in 3332 St.-Akt. zu RM. 150, 1 St.-Akt. zu RM. 200, 900 St.-Akt. zu RM. 500, RM. 4 150 000 Prior.-St.-Akt. in 8300 Prior.- St.-Akt. zu RM. 500 mit 5 % Div.-Vorrecht u. nachdem die St.-Akt. 3 % erhalten haben, verhältnismässigem Anteil an dem Überschuss sowie RM. 70 000 Vorz.-Akt. in 3500 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.-Anspruch ausgestattet; sie können ab 1./7. 1931 mit 115 % aus dem Jahresgewinn ganz oder teilweise, event. im Wege der Auslos. getilgt werden u. sind im Falle der Liquidation mit 115 % bevorrechtigt Emückzuaklen – Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Die St.-Akt. betrugen urspr. M. 3 000 000, die Prior.-St.-Akt. M. 2 000 000, erstere reduziert 1878 um M. 2 000 000, letztere erhöht 1896 um M. 1 000 000. A.-K. nunmehr M. 4 000 000; dann erhöht von 1920–1924 auf M. 11 200 000 in 3332 St.-Akt. zu M. 300, 1 St.-Akt. zu M. 400, 900 St.-Akt. zu M. 1000 u. 8300 Prior.-St.-Akt. zu M. 1000. (üÜber Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 25./10. 1924 von M. 11 200 000 auf RM. 5 170 000 in 3332 St.-Akt. zu RM. 150, 1 St.-Akt. zu RM. 200, 900 St.-Akt. zu RM. 500, 8300 Prior.-St.-Akt. zu RM. 500 u. 3500 Vorz.-Akt. zu RM. 20 durch Abstemp. der St.-Akt. von bisher M. 300, M. 400 u. M. 1000 im Verh. 2:1 auf RM. 150, 84*