Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1335 Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges. in Berlin C. 25, Alexanderstr. 46/48 (Engelhardt-Haus.) Gegründet: 31./10. 1907 mit Wirkung ab 1./10. 1907; eingetr. 12./12. 1907 in Berlin-Mitte. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Firma bis 1./12. 1917: Brauerei Ernst Engel- hardt Nachf. Akt.-Ges. Abteilungen: B.-Pankow, Charlottenburg, B.-Stralau mit Mälzerei, Halle (Saale), Merseburg mit Mälzerei, Sangerhausen mit Mälzerei, Frankf. (Oder), Breslau, Warmbrunn, Gottesberg, Weisswasser, Greifswald mit Mälzerei, Malzfabrik Rudelstadt, Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H., Rathenow, Engelhardt-Brauerei Königsberg G. m. b. H., Königsberg (Nm.), mit Mälzerei, Gesenberg-Brauerei A.-G., Elberfeld. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit im Zusammen- hang stehenden Nebengewerbe. Produktion: Unter- u. obergäriges Bier, ferner Eis, Malz u. Futtermittel. Nebenprodukte-Verwert.: Durch Verkauf. Bierexport: Innerhalb Europas u. nach Übersee. Entwicklung: Das in Form einer offenen Handelsgesellschaft betriebene Unternehmen wurde 1907 in eine A.-G. umgewandelt. 1910 Verschmelzung mit der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg. 1910/11 Erwerb sämtl. Anteile der Grundstücks-Ges. Pankow, Spieker- mannstrasse m. b. H., jetzt „Solumé Verwaltungs- u. Ver wertungs-Ges, m. b. H., ferner Beteilig. an der Norddeutschen Malzbierbetriebs-Ges. m. b. H. 1916/17 Übernahme sämtl. Anteile (M. 500 000) der Berliner Stadtbrauerei G. m. b. H. u. der Gebhardt-Weissbierbrauerei G. m. b. H. Ende 1917 Fusion mit der Victoria-Brauerei A.-G. in Berlin-Stralau. 1918 Erwerb des gesamten A.-K. von M. 1 060 000 der Brauerei Osw. Berliner A.-G., die noch als eigenes Vermögen Effekten u. einen umfangreichen Grundbesitz in Berlin. Brunnen- strasse 140/443, Rheinsberger Str. 73/74 u. Bernauer Str. 19a im Ausmass von ca. 7500 qam besitzt, u. sämtl. Anteile (M. 230 000) der Königsb. Dampfbrauerei Hans Engelke G. m. b. H., Königsberg i. N.-M., deren Firma in Engelhardt-Brauerei Königsberg N.-M. G. m. b. H. geändert wurde; ferner Beteilig. an der Hotel-Ges. Alexanderplatz m. b. H., die eine Ver- legung des Sitzes der Ges. nach Berlin ermöglichte. 1918/19 Fusion mit der Halleschen Aktien-Bierbrauerei, Erwerb des gesamten M. 1 500 000 betragenden A.-K. der Wilhelm Rauchfuss-Brauereien Halle u. Giebichenstein A-G. in Halle (Saale) u. Beteilig. mit M. 100 000 an der Engelhardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H., deren Gründung unter gleich- zeitiger Übernahme der Rathenower Schlossbrauerei C. W. Hoffmann erfolgte. 1919/20 Errichtung neuer Zweigniederlass. in Merseburg durch Ankauf der Stadtbrauerei Karl Berger mit dem Bürgerlichen Brauhaus, Merseburg u. in Frankfurt a. O. durch Erwerb der Berg-Brauerei Otto Kattge. 1920/21 wurde mit der Dortmunder Westfalia-Brauerei A.-G. in Dortmund (A.-K. M. 750 000) ein Fusionsvertrag geschlossen, für 3 Westfalia-Aktien wurden 2 Engelhardt-Aktien gewährt. Desgleichen wurden die Vereinigten St. Georgen u. Feldschlösschen Brauerei A.-G. in Sangerhausen (A.-K. M. 740 000) u. die Breslauer Union- brauerei A.-G in Grüneiche bei Breslau (A.-K. M. 1 200 000) mit der Engelhardt-Brauerei durch Umtausch der Aktien im Verh. 3: 2 verschmolzen. An der Stiftsbrauerei A.-G. in Dortmund-Hörde wurde ferner Interesse genommen, indem die Engelhardt- Brauerei gegen einen M. 750 000 betragenden Anteil am A.-K. dieser Gesellschaft den grösseren Teil der Aktiven der Westfalia- Brauerei einbrachte, die stillgelegt und deren Grundstück verkauft wurde. In Rathenow erwarb die Engelhardt-Brauerei M. 387 200 Anteile des Stammkapitals (M. 400 000) der Exportbierbrauerei von F. Rutschmann & Co. G. m. b. H. u. vereinigte sie mit der im Vorjahr gegründeten Engel- hardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H. 1921 Fusionsvertrag mit der Schlesischen A.-G. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation, Landeshut (A.-K. M. 2 250 000). Die früher stillgelegte Gottesberger Abteil. wurde neu in Betrieb genommen, dagegen die Hirschberger Abteil. stillgelegt u. durch die hinzuer worbene Genossenschaftsbrauerei des Riesengebirges in Warmbrunn (mit Stadtbrauerei Schmiedeberg) ersetzt. Die Ges. erwarb ferner die Greifs- waldler Filiale der Hessischen u. Herkules-Brauerei in Kassel. die im Lausitzer Industrie- Revier gelegene Genossenschaftsbrauerei in Weisswasser u. die Borussia- Brauerei A.-G. in Berlin-Weissensee mit Ausnahme des Grundstücks. 1922 Übernahme des ges. A.-K. (RM. 300 000) der Gesenberg-Brauerei in Elberfeld, die mit dem hinzugekauften Brauhaus Ronsdorf vereinigt wurde. Erwerb von Restaurationsgrundstücken. 1923 Verkauf eines Teiles des Brauereianwesens Oswald Berliner A.-G. in Berlin. 1925 Erwerb von 2 Restaurationsgrundstücken in Gross-Berlin. 1926 Erwerb fast sämtl. Aktien der Bier- brauerei Kelbra vorm. Gebr. Joch A.-G. in Kelbra. Ausbau der Betriebsanlagen sowie Vergrösser. u. Verbesser. der Betriebs- u. Vertriebseinricht. Erwerb eines Grundstücks in Schönebeck. Verkauf von Bauparzellen in Halle u. eines Grundstücks in Querfurt. 1927 Ankauf von 6 Grundstücken in Gross-Berlin. Erwerb des Ausflugslokals Forsthaus Raschwitz, Leipzig. u. eines weiteren Restaurationsgrundstückes in Breslau. Errichtung einer Niederlage in Gleiwitz 0./S. auf eig. Gelände. Verkauf eines Grundstücks in Querfurt. Besitztum? Die Ges. besitzt folg. Braustätten: 1. Berlin-Pankow: Der 32 000 qam um- fassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann-, Spiekermann- u. Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qam bebaut sind. Die Betriebs-Einricht. umfasst 4 Dampfkessel mit 360 qm Heizfläche, 3 Dampfmaschinen, 4 Eismaschinen-Kompressoren mit 500 000 Cal. Leistung pro Stunde, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Der Antrieb sämtlicher Arbeits- maschinen erfolgt durch 120 Elektromotoren von 1–40 PS, 5 Tiefbrunnen von durch- ――§―=――――――