1340 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Landré-Breithaupt-Weissbier-Brauerei Aktiengesellschaft in Berlin No0. 55, Strassburger Str. 6–8. (Börsenname: Landré Weissbier.) Gegründet: Sept. 1872. Firma bis 30./12. 1927: Berliner Weissbier-Brauerei Act.-Ges. vorm. Carl Landré. Entwicklung: Anfang 1911 Übernahme der Debit. der Weissbiergeschäfte der Berliner Bierbrauerei vorm. F. W. Hilsebein u. der Berliner Weissbierbrauerei (Gericke). 1915/16 Angliederung der Brauerei A. Landré, Berlin. Mit Wirk. ab 1./10. 1927 bernahme der Kundschaft der Weissbierbrauerei C. Breithaupt, deren Anlagen stillgelegt wurden; aus diesem Grunde Firmenänderung w. o. Zweck: Betrieb des Weissbierbraugewerbes u. aller dazugehörigen u. damit im Zus. hang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zwecke darf die Ges. Grundstücke erwerben u. wieder veräussern, Zweigniederlass. errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapital- einlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonst. Weise bei and., dem gleichen Zwecke dienenden Unternehm. beteiligen oder solche and. Unterr ehm, durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Die Ges. darf ferner Interessengemeinschaften mit and. Unternehm. abschliessen. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Berlin, Strassburgerstr. 6–8, ist 9500 qm gross. Die bebaute Fläche beträgt 5300 qm u. setzt sich aus Verwalt.-Geb. mit Direktorialwohnung, Brauerei, Mälzerei, Maschinenhaus. Garage u. Stallungen zusammen. Die Kraftanlage umfasst: 26 Elektromotore, welche an das städtische Leitungsnetz angeschlossen sind, 2 Flammrohr- kessel mit 181 qm Heizfläche, 1 Benzinmotor 40 Ps als Reserve für Kraft- u. Lichtanlagen, 1 Dynamo 25 K W. Das Sudhaus ist mit zwei Sudwerken zu 60 Ztr. Schüttung, die Gär- keller mit eisernen Tanks, eisernen u. hölzernen Bottichen eingerichtet, mit welchem jeder Anforder. an erhöhten Absatz entsprochen werden kann. In der Mälzerei, welche mit drei Malzdarren ausgestattet ist, kennen jährlich 20 000 Ztr. Gerste u. Weizen verarbeitet werden. Die jährl. Produktionsfähigkeit beträgt zirka 200 000 hl, der Braurechtsfuss 165 300 hl. –— Vorhanden sind ferner 11 Kraftwagen mit Anhänger, 34 Pferde. Beschäftigt sind durch- schnittlich 16 Angestellte u. 70 Arb. Kapital: RM. 825 000 in 1760 Akt. zu RM. 50, 3300 Akt. zu RM. 40, 2750 Akt. zu RM. 20, 5500 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 650 000. Urspr. A.-K. M. 1 650 000. Dann erhöht von 1922– 1923 auf M. 6 600 000 in 1375 Akt. zu M. 1200, 3300 Akt. zu M. 1000 u. 2750 Akt. zu M. 600 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. t. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. It. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 6 600 000 auf RM. 825 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1200 auf RM. 150, der der Aktien zu bisher M. 1000 auf RM. 120 – 1 Anteilschein zu RM. 5 u. der der Aktien zu bisher M. 600 auf RM. 60 £ 1 Anteilschein zu RM. 15 umgewertet wurde. Die Anteilscheine wurden dann in neu auszugebende 385 Akt. zu RM. 150 eingetauscht. Die G.-V. v. 21./5. 1927 beschloss zwecks Sanierung der Ges. Zus. leg. des Kap. von RM. 825 000 auf RM. 275 000 im Verh. 3: 1 durch Herabsetz. des Nennwerts der Akt. zu RM. 600, 150, 120 u. 60 auf RM. 200, 50, 40 u. 20; sodann Erhöh. des Kap. um RM. 550 000 in 2750 Akt. zu RM. 200, div.-ber. ab 1 /10. 1926. Die jungen Aktien wurden von einem Konsort. zu 100 % übernommen mit der Verpflicht., sie den alten Aktion. zu 110 % in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 100 zus.gelegte alte Aktien RM. 200 neue Aktien bezogen werden können. Gleichzeitig ist vor- gesehen, dass die Aktionäre ihre umgestellten Aktien in neu auszugebende Aktien zu RM. 100 tauschen können. Grossaktionäre: Weissbierbrauerei C. Breithaupt, Berlin u. Fa. Boehm & Reitzenbaum. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: je nom. RM. 10 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem Geschäftsgewinn, der nach Abzug der Rückl. u. Abschr. einscht. des R.-F. sowie nach Abzug der sonstigen zurzeit bestehenden vertragl. Verpflicht. der Ges. zur Auszahl. von Gewinnanteilen verbleibt, erhalten der Vorst. u. die Gesellschafts- beamten die ihnen zustehenden Anteile. Der danach noch vorhandene Gewinn wird wie folgt verteilt: a) 4 % erhalten die Aktionäre als Vordividende, b) 15 % erhalten die Mitgl. des A.-R. zus. als Tant. Über den dann noch verbleib. Rest des Reingewinns beschliesst die G-V. nach ihrem Ermessen. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. 487 000, Masch. u. Apparate 55 000, Mobil. 1, Fuhrpark 10 000, Fastagen 10 000, Kassa 29 775, Bankguth. 9604, Aussenstände u. Vorauszahl. 177 842, Vorräte 104 131, Akt.-Einzahl.-K. 550 000. – Passiva: A.-K. 275 000, R.-F. 18 390, neu ausgeg. Aktien 550 000, rückständ. Div. 169, Akzepte 246 808, Kredit. 326 110, Delk red. 10 000, Gewinn 6877. Sa. RM. 1 433 354. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 201 314, Reparat. 48 410, Zs. 39 878, Handl.-Unk. 189 579, Steuern 319 142, Abschr. 54 880, Sonderabschr. 550 000, Gewinn 6877. – Kredit: Bier-K. 860 081, durch Herabsetz. des Grundkap. von 825 000 auf 275 000 frei- geworden 550 000. Sa. RM. 1 410 081. Kurs Ende 1913–1927: 69.75, 69*, –, 70, 116, 130, 190, 223, –, 14 900, 13, 16.50, 80, 112, 38 %. Notiert in Berlin. Zulass. von RM. 825 000 Akt. (Nr. 1–8250 zu RM. 100) im März 1928 in Berlin. Dividenden 1912/13–1926/27: 0, 2, 3, 4, 6. 8, 10, 10, 20, 30 £ 10 % Bonus, 0, 8, 8, 0, 0 %. Direktion: Walther Breithaupt. Prokuristen: H. Braun, H. Krüger. Braumeister: A. Roitzsch, C. Streicher.