Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1349 Schlossbrauerei Akt.-Ges., Berlin-Schöneberg, Feurigstr. 46/48. Gegründet: Im Jahre 1871; 1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden übergegangen; in eine selbständige A.-G. wieder umgewandelt lt. G.-V.-B. vom 12./5. 1926 mit Wirk. ab 1./10. 1925; eingetr. 31./8. 1925. Filialbetriebe u. Biernieder- lagen in Seelow (Mark); Lichtenrade: Reinickendorf- West, Scharnweberstr. 101–104; Herzfelde; Nowawes b. Potsdam; Brandenburg a. H. Gründer: Lindener Aktienbrauerei in Hannover-Linden, Brauereidir. Louis Rühl, Worms, Dir. Max Voigt, Heinrich Kauffmann, Georg Pelz, Bln.-Schöneberg. Die Gründer bringen in die Ges. das der Lindener Aktienbrauerei gehörige, in Bln.-Schöneberg als Zweignieder- lassung unter der Bezeichn. „Schlossbrauerei Schöneberg“ geführte Brauereiunternehmen nebst allen Aktiven u. Passiven u. dem Firmenrecht ein. Es gehen somit auf die Ges. über alle zu dem Unternehmen gehörigen, in Bln.-Schöneberg, Feurigstr. 46/50 u. Ebers- strasse 19/24, ferner in Bln-Schöneberg, Prinz-Georg-Str. 1 u. in Herzfelde, Rüdersdorfer Strasse 27 u. Strausberger Str. 19 belegenen Grundstücke nebst allen Bestandteilen, allem Zubehör u. allen aufstehenden Gebäuden u. Baulichkeiten, ferner die gesamten Maschinen u. die vollständige Fabrikeinricht., alle Geräte, Fastagen, der Fuhrpark u, das gesamte sonstige tote u. Iebende Inventar, alle Vorräte an Rohstoffen u. Fertigfabrikaten, die im Betriebe der Schlossbrauerei entstandenen Aussenstände u. die ihr zugeschriebenen Wert- papiere, das Brauereikontingent usw. An Passiven übernimmt die Ges. die ause dem Be- triebe der Schlossbrauerei erwachsenen Schulden, einschliesslich der aus laufender Rechnung der Lindener Aktienbrauerei an ihre Zweigniederlass. Schlossbrauerei Schöneberg. Nach Abzug der Passiven beträgt das Reinvermögen des eingebrachten Unternehmens RM. 2 100 000. Als Gegenwert für die gesamten eingebrachten Gegenstände erhält die Lindener Aktien- brauerel RM. 1 397 000, ferner der Brauereidir. Louis Rühl in Worms RM. 100 000, der Dir. Max Voigt, der Prokurist Heinrich Kauffmann u. Georg Pelz je RM. 1000 Akt. der neuen A.-G. zu 140 %. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. ähnlicher Gewerbe, Beteilig. an anderen Unternehmungen in beliebiger Form, Eingehung von Interessengemeinschaften mit anderen Unternehmungen. – Bierarten: Exportbiere, helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, u. obergäriges Karamelbier, welches nur als Flaschenbier zum Vertrieb gelangt. – Eisfabrikation für die Kundschaft. –— Treberverkauf u. Mälzereiabfallprodukte (Malzkeime, Bruch- u. Flachgerste). Betriebseinrichtungen: 1 Doppelsudwerk mit Läuterbottich u. Maischefilter für 80 Ztr. Schüttung. Eine 400 PS Dampfmaschine mit 2 Ammoniakkompressoren gekuppelt; als Kraft- reserve dient eine Stromanlage von 300 KW mit städt. Strombezug. Gesamtkälteleistung der 4 Ammoniakkompressoren 600 000 Cal. – Eigene Mälzerei, wo täglich 200 Ztr. Gerste vermälzt werden. – 18 Kraftwagen u. 11 Anhänger; 129 Pferde; 114 div. Wagen; 150 Ge- schirre; 3 Personen-Automobile. – 88 Angestellte u. 225 Arbeiter. Grundbesitz: 26 931 qm, davon bebaut 9731.37 qm, unbebaut 17 199.63 qm. Kapital: RM. 1 500 000 in 1500 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu 140 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Brauereigrundst. u. Geb. 2 099 600, Anlagen 1 382 400, Vorräte 1 031 500, Debit. 2 957 958, Wertp. u. Beteil. 275 412, Kassa 42 670, (Avale 80 000). – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 600 000, Rückstell. 200 000, Hyp. 1 005 800, Kredit. 3 181 529, Akzepte 847 849, noch nicht fäll. Steuern 282 415, Gewinn 171 947, (Avale 80 000). Sa. RM. 7789 541. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben 4 629 735, Gewinn 171 947. —– Kredit: Vortrag 1623, Biereinnahme 4 800 058. Sa. RM. 4 801 682. Dividenden 1925/26–1926/27: 10, 10 %. Direktion: Brauereidir. Richard Müller. Prokuristen: Max Voigt, Heinrich Kauffmann. Braumeister: Hanns Fincke. Aufsichtsrat: Vors. Jacob Feitel, Mannheim; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Max Hachenburg, Mannheim; Komm.-Rat Dr. Theodor Frank, Bank-Dir. Dr. Hans Lessing, Berlin: Brauerei- Dir. Louis Rühl, Worms: Bank-Dir. Dr. Benno Weil, Heinrich Gutermann, Mannheim; vom Betriebsrat: O. Pankalla, A. Hurm. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank. Bankverbindung: Reichsbanknebenstelle B.-Schöneberg, Innsbrucker Str. 35. Postscheckkonto: Berlin 26 386. – Stephan 2849-50. Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-Aktiengesellschaft in Berlin. Zentralbureau NW 40, Roonstrasse 6/8. (0stwerke-Schultheiss-Patzenhofer-Konzern.) Gegründet: 27./5. 1871 als A.-G., eingetr. 26./6. 1871. Begründet 1842 vom Apotheker Prell in der neuen Jakobstr. 26, wurde die Brauerei 1853 von J obst Schultheiss übernommen u. ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine A.-G. umge- wandelt. Firma bis 12./7. 1920: Schultheiss' Brauerei Actien-Gesellschaft u. nach Vereinig. mit der Patzenhofer Brauerei-A.-G. geändert wie oben.