Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industris 1351 Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 5./7. 1926 schied die C. A. F. Kahlbaum A.-G. aus dem Interessengemeinschaftsverhältnis Ostwerke-Schultheiss-Kahlbaum aus. Hierfür wurde den Kahlbaum-Aktionären Gelegenheit geboten, entweder ihre Aktien zum Kurse von 120 % an die Schultheiss-Patzenhofer Ges. zu verkaufen oder in Schultheiss-Patzenhofer Aktien im Verh. 3: 2 umzutauschen. Gleichzeitig war dem Vorstande der Schultheiss-Patzenhofer Ges. die Ermächtig. zur völligen Verschmelzung der C. A. F. Kahlbaum Ges. mit der Schultheiss- Patzenhofer Ges. erteilt worden, die am 28./12. 1926 vollzogen wurde unter gleichzeitiger Gründung einer neuen A.-G. unter der Firma C. A. F. Kahlbaum A.-G., die die Fortführung des Kahlbaum-Vertriebes bezweckt. Bei dieser Gründung war von vornherein beabsichtigt, der neuen Kahlbaum-Gesellschaft den für ihre Fabrikation erforderlichen Teil des Vermögens der alten Firma wieder zu übereignen. Dies ist mittels Vertrages v. 27./7. 1927 geschehen. Im Besitze von Schultheiss sind nur diejenigen Werte verblieben, welche die C. A. F. Kahl- baum A.-G. nicht benötigt, d. h. verschiedene Beteiligungen u. auch Liquidationsobjekte – insbes. die wertvollen Berliner Grundstücke –, für welche vorteilhafte Verwertungs- möglichkeiten abgewartet werden sollen. Zur Durchführung des Vertrages hat die Kahl- baum A.-G. ihr Kapital von RM. 1 000 000 auf RM. 6 000 000 erhöht. Für die überlassenen Werte erhielt Schultheiss die 5 000 000 junger Kahlbaum-Aktien. Der Grundbesitz hat 1926/27 einen bedeutenden Zuwachs erfahren. Es wurde von der aufgelösten Grundstücks- Gesellschaft m. b. H., welche Eigentümerin des Grundstücks Friedrichstr. 71 war, dieses übernommen; ferner wurde das an verkehrsreicher Stelle in Berlin gelegene Grundstück Alexanderstr. 51/52, auf welchem sich seit langen Jahren eine der Ges. besonders wertvolle Absatzstätte befindet, gekauft, u. sodann wurde das Grundstück Roonstr. 8, das dem Ver- waltungsgebäude unmittelbar benachbart ist, erworben. Die Übernahmepreise für diese drei Grundstücke betrugen insges. RM. 3 672 422. Die G.-V. v. 12./1. 1928 beschloss Ver- schmelzung der Oppelner Actienbrauerei u. Presshefefabrik, Oppeln, der Vereinsbrauerei A.-G., Beuthen, u. der Brauerei Jaeckel A.-G., Strehlen, mit der Schultheiss-Patzenhofer A.-G., ferner Erwerb der Oberschlesischen Bierbrauerei, Abteilung der Ostwerke A.-G., zu Hindenburg, nebst Niederlagen (s. auch Besitz), ferner der Beteiligung der Ostwerke A.-G. an der Lager- bierbrauerei E. Haase G. m. b. H., Breslau, sowie Erwerb des Vermögens der Engelhardt Malzbierbrauerei G. m. b. H. zu Gleiwitz u. der Stadtbrauerei Gross-Strehlitz G. m. b. H. vorm. I. Steinitz, Gross-Strehlitz. – Zur Durchführung der Fusionen u. Erwerbungen wurde das Kapital um RM. 4 600 000 erhöht (s. auch Kapital). Kapital: RM. 51 000 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 1000, 2500 St.-Akt. zu RM. 300, 95 200 St.-Akt. zu RM. 250, 6000 St.-Akt. zu RM. 50, 7500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 500 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 2000. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % u. Nachzahlungs- verpflicht. u. im Falle der Liqu. auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 100 % des Nennwertes. – Vorkriegskapital: M. 15 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht bis 1914 auf M. 15 000 000, dann erhöht von 1917 bis 1921 auf M. 150 000 000 in 6000 St.-Akt. zu M. 300. 2500 St.-Akt. zu M. 1200, 95 200 St.-Akt. zu M. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 100 000. (Über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 von M. 150 000 000 auf RM. 26 000 000 (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 95 200 St.-Akt. zu RM. 250, 2500 St.-Akt. zu RM. 300, 6000 St.-Akt. zu RM. 50, 7500 St.-Akt. zu RM. 20 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 2000. Die a. o. G.-V. v. 5./7. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 26 Mill. um RM. 13 500 000 auf RM. 39 500 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 13 500 St.-Akt. zu je RM. 1000, div.-ber. ab 1./9. 1925, von denen 11 345 St.-Akt. zur Durchführung der Verschmelzung mit der Kahlbaum-Ges. dienten. Lt. G.-V. v. 12./1. 1928 Erhöh. des A.-K. um insges. RM. 11 500 000 durch Ausgabe von 11 500 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./9. 1927. Von den neuen Aktien wurden RM. 6 250 000 an ein Konsortium begeben mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zum Kurse von 200 % derart zum Bezug anzubieten, dass auf je nom. RM. 4000 alte St.-Akt. je nom. RM. 1000 junge St.-Akt. entfallen. Weitere RM. 4 600 000 werden zu Angliederungs- zwecken verwendet u. zwar RM. 660 000 zur Verschmelzung der Oppelner Actienbrauerei u. Presshefefabrik, Oppeln, RM. 586 000 zur Verschmelzung der Vereinsbrauerei A.-G., Beuthen, RM. 250 000 zur Verschmelzung der Brauerei Jaeckel A.-G., Strehlen, mit der Ges., RM. 3 104 000 zum Erwerb der Oberschlesischen Bierbrauerei, Abteilung der Ostwerke A.-G., zu Hindenburg, nebst Niederlagen, ferner der Beteiligung der Ostwerke A.-G. an der Lagerbierbrauerei E. Haase G. m. b. H., Breslau, sowie zum Erwerb des Vermögens der Engelhardt-Malzbierbrauerei G. m. b. H. zu Gleiwitz u. der Stadtbrauerei Gross-Strehlitz G. m. b. H. vorm. I. Steinitz, Gross-Strehlitz. Restl. RM. 650 000 übernahm die Ostwerke A.-G., Berlin, gegen Zahlung des Nennwertes. Anleihen: Die Anleihen sind zur Rückzahl. am 1./1. 1927 unter Verzicht auf Abzug des Zwischenzinses zum Aufwert.betrage gekündigt worden; gleichzeitig wurden die Zinsen für die Jahre 1925 u. 1926 (insges. 5 %) unter Abzug von 10 % Kapitalertragssteuer gezahlt. Die Genussrechte für Altbesitzer wurden mit RM. 100 für je M. 1000 v. 1./1. 1927 in bar abgelöst. I: M. 1 000 000 in 4 % hypoth. Teilschuldverschr. v. 1894. Ablösungsbetrag = RM. 77.02 für M. 500. II: M. 2 200 000 in 4½ % hypoth. Schuldverschr. v. 1911. Ablösungsbetrag = RM. 156.75 für M. 1000. Die Anleihen I–II sind bei der Fusion mit der früheren Patzen- hofer Brauerei übernommen worden. III: M. 20 000 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1920. Ablösungsbetrag = RM. 10.38 für M. 1000. IV: M. 30 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. v. 1921. Ablösungsbetrag = RM. 9.22 für M. 1000.