1400 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Aufsichtsrat: Dr. phil. Wilh. Treitschke, Kiel; Rechtsanw. Bernh. Hoffmann, Erfurt; Dir. Max Magdeburg, Eisenach; Dr. Max Schuler. Göttingen; Dr. Heinz Schlögl, Braunau; Rechtsan w. Walter Hagedorn, Erfurt; vom Betriebsrat: Otto Werner. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Erfurt: Disconto-Ges., Deutsche Bank. Postscheckkonto: Erfurt 7687. 126, 5334. H. Henninger-Reifbräu Akt.-Ges. in Erlangen, Hauptstr. 55/57. Gegründet: 1860; als A.-G. am 16./4. 1896; eingetragen 2./5. 1896. Gründung der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1901/1902. Bis 8./4. 1905 lautete die Firma Actienbrauerei Erlangen vorm. Gebr. Reif. Zweck: Herstellung von und Handel mit Bier, Malz u. den bei deren Bereitung sich ergebenden Nebenprodukten. Produktion: Untergärige Biere. Entwicklung: Die Grundstücke der Ges. bezw. die Brauerei in Erlangen in der unteren Karlstrasse wurden 1910 verkauft; es verblieben daselbst Pichplatz mit Fass- remise u. Büttnereiwerkst., Eiskeller etc. in der Nürnbergerstrasse, ferner Wirtschaftsplatz, Wiesen, Acker etc., sämtl. in Erlangen gelegen, u. ausserdem ein Grundstück in Buben- reuth. Die im Burgberg zu Erlangen beleg. Keller befinden sich zum Teil unter fremdem Grund u. Boden. Lt. G.-V. v. 8./4. 1905 Erwerb der Brauerei H. Henninger in Erlangen. Die Betriebe beider Brauereien sind vereinigt. 1918/19 Verkauf der Mälzerei an die Kon- sumgenossenschaft Erlangen. Erwerb der 1. Erlanger Aktienbrauerei vorm. Karl Niklas. Besitztum: Der Besitz der Ges. an Grundst. u. Geb besteht z. Zt. aus Brauereigrundst., Sudhaus, Maschinenhaus, Stallgebäude, Lagerkeller, Fass- und Pichhalle, 3 Wirtschafts- anwesen, Wohn- und Bürogebäude von insgesamt 5.790 ha Grösse, davon etwa 1.771 ha bebaut. Die Dampfmaschinenanlage besteht aus 3 Flammrohrkesseln mit zus. 250 dm Heiz- fläche u. enthält 2 Dampfmasch. mit 300 PS. Die elektr. Anlage setzt sich aus 2 Gleich- strom-Dynamo-Masch. für 273 und 235 Amp. sowie einer Zusatz-Dynamo-Masch. für 94 Amp. zus. – In der Kühlanlage befinden sich 3 Ammoniak-Kompressoren für eine stündl. Leistung von 420 000 Kal., ferner 2 Generatoren für Eiserzeugung. – Die Sudhausanlage umfasst eine Mühle, ferner ein doppeltes Sudwerk für 60 Ztr. Einmaischung. Der Gärkeller hat für etwa 2500 hl, der Lagerkeller für etwa 12 000 hl Fassungsraum, zu denen eine komplette Fass- und Flaschenfüllerei hinzukommt. Beteiligungen: Die Ges. ist durch Aktienbesitz an der Erich Hullen Akt.-Ges. für Champignonzucht u. Konservenfabrikation in Erlangen beteiligt. Die Ges. ist Mitglied des Verbandes deutscher Ausfuhrbrauereien u. des Bayerischen Brauerbundes. Anfang Februar 1927 wurde den Aktionären der Ges. seitens eines Konsort. folgendes Angebot gemacht: Auf je RM. 100 Aktien der Ges. entfallen je RM. 80 in bar oder je RM. 40 St.-Akt. der Bank f. Brau-Industrie, Berlin. Kapital: RM. 907 000 in 6800 St.-Akt. zu RM. 100, 220 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 14. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, herabges. 1901 auf M. 938 000, erhöht 1905 auf M. 1 600 000, dann erhöht 1922 u. 1923 auf M. 9 000 000 in 8500 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 9 000 000 auf RM. 857 000 in 8500 St.-Akt. zu RM. 100 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 14. Die G.-V. v. 9./7. 1927 beschloss Herabsetzung des St.-Akt.-Kap. um RM. 170 000 durch Zus. legung der vorhandenen St.-Aktien im Verh. von 5: 4 zwecks Vornahme notwendiger Abschreibungen u. Schaffung von Rücklagen; sodann Erhöh. um RM. 220 000 in 220 St.-Akt. zu RM. 1000 zum Nennbetrage zuzügl. Ausgabekosten. Grossaktionäre: Bayerische Braubank A.-G. in Bamberg. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. 1 Vorz.-Akt. = 15 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., event. Extra-Abschreib. und Rücklagen, ver- tragsm. Tant. an Vorst. und etwaige Grat., alsdann 7 % Div. an Vorz.-Akt. (ausser einer Zusatz-Div. von ½ % für jedes an die St.-Akt. über 10 % hinaus gezahlte Proz.) bis 4 % Div. f. St.-Akt., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. 148 800, Geb. 500 000, Wirtschaftsanwesen 49 000, Masch. 91 000, Lagerfässer u. Gärgefässe 19 800, Transportfässer 35 000, Eisenbahn- Bierwagen 37 000, Fuhrpark u. Kraftwagen 28 000, Utensil. 1, Wirtschaftsinv. 30 000, Vorräte 180 229, Kassa 8498, Wechsel 3072, Eff. 19 100, Aussenstände 314 115, Hyp. u. Darlehen 307 431, Kapital-Erhöh.-K. 220 000. – Passiva: A.-K. 907 000, R.-F. 32 500, Delkr.-F. 90 458, Hyp. 56 357, Kaut. u. Einlagen 23 880, Kredit. 811 806, Zollamt, noch nicht fällige Bier- steuer 56 008, nicht erhob. Div. 355, Interims-K. 12 500, Gewinn 182. Sa. RM. 1 991 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien, Retriebs- u. Vertriebskosten, Löhne, Gehälter, Personal- u. Arb,-Versich. 987 056, Biersteuer, Steuern u. Abgaben 323 844, ordentl. Abschr. 29 524, ausserordentl. Abschr. 110 241, Zuweis. zum Delkr.-F. 59 759, Gewinn 76 627. – Kredit: Bier, Nebenprodukte u. sonst. Einnahmen 1 417 051, St.-Aktien-Kapitalherabsetz. 170 000. Sa. RM. 1 587 051.