1434 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes, insbesondere der Betrieb der in Hannover am der Blumenauer Strasse gelegenen, seinerzeit von den Herren Brande u. Meyer erworbenen Bierbrauerei, sowie aller damit direkt oder indirekt im Zus.hang stehenden Geschäfte. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Trockenhefe, Trockentreber. Nebenprodukte- Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Helles u. dunkles Spezialbier nach Agypten, Syrien, Palästina, Süd-Afrika, Zentral-Amerika, Britisch-Vorder-Indien. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Hannover-Linden beträgt 2.5 ha, davon bebaut 1.28 ha. Produktionsmöglichkeit jährlich 350 000 hl. Es sind 2 Dampfmasch. mit ca. 800 PS Leistung u. 4 grosse Dampfkessel mit zus. 1000 qm Heizfläche, sowie 2 Eismasch. vorhanden, welch letztere täglich an 1000 Ztr. Kristalleis herstellen können. Starkstromanschluss mit Kraftmotoren, die eine Reserve von 500 PsS darstellen. 1907 Erwerb des Grundst. Blumenauerstr. 25 u. 1911 des Grundst. Blumenauerstr. 21, womit das Brauereiterrain arrondiert wurde u. überall an Strassen zu liegen kam. – Angestellte u. Arbeiter ca. 70 u. 250. – Der Braurechtsfuss der Ges. beträgt 342 901 hl. Beteiligungen: 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese hat mit der Ges. auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach letztere deren ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Ges. eine grössere Menge Malz für diese herstellt. 1917 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Städt. Lagerbierbrauerei u. der Vereinsbrauerei Herrenhausen die Anteile der Germania- Brauerei G. m. b. H. in Hannover angekauft, um deren Betrieb stillzulegen u. auf die drei Beteiligten zu übertragen. 1918 Beteil. an der Bürgerl. Brauhaus A.-G. mit % von deren A.-K., welche ebenfalls stillgelegt wurde. 1921 Erwerb der A.-G. Schlossbrauerei Schöneberg, Berlin-Schöneberg (s. Kapital). In der G.-V. vom 12./5. 1926 wurde die Veräusserung der Abt. Schlossbrauerei Schöneberg beschlossen. Diese Abt. wurde wieder einer selbständigen Akt.-Ges. zugeführt u. die Aktien verkauft. Interessengemeinschaft: Durch Vertrag vom 11./5. 1926 schloss sich die Ges. mit der Städtischen Lagerbierbrauerei Hannover zu einer Interessengemeinschaft zusammen zu dem Zweck, die Geschäftsführung beider Unternehmen durch Zusammenarbeit u. gegenseitige Unterstützung in allen geschäftlichen Angelegenheiten möglichst einheitlich zu gestalten. Der Vertrag hat Rückwirkung ab 1./10. 1925 u. läuft bis zum 30./9. 1935. Er verlängert sich um jeweils 5 Jahre, wenn er nicht % Ahre vor Ablauf gekündigt wird. Die Jahres- ergebnisse beider Gesellschaften werden usammengeworfen u. nach einem bestimmten Schlüssel verteilt, wobei Vorsorge getroffen ist, dass das Verlustrisiko der Ges. beschränkt ist. Kapital: RM. 4 016 000 in 2016 St.-Aktien zu RM. 300, 16 976 St.-Aktien zu RM. 200 u. 1000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 16. Bei Erhöhungen sind die Besitzer der alten Aktien vor anderen Zeichnern berechtigt, die neuen Aktien im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz zu übernehmen. – Vorkriegskapital: M. 3 024 000. Urspr. A.-K. M. 960 000, erhöht bis 1897 auf M. 3 024 000, dann erhöht von 1920–1922 auf M. 21 000 000 in 2016 St.-Akt. zu M. 1500, 16 976 St.-Akt. zu M. 1000 u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 20./1. 1925 von M. 21 000 000 auf RM. 4 016 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu M. 1000 bzw. M. 1500 auf RM. 200 bzw. RM. 300 u. der der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 16 reduziert wurde. Hypoth.-Anleihe von 1926: RM. 3 500 000 in 8 % Teilschuldverschr., Stücke zu RM. 2000, 1000, 500 u. 200 lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto-Ges. A.-G. in Mann- heim oder deren Order. – Zs. 1./4. u. 1./10. Die Teilschuldverschr. sind bis 1./4. 1932 unkündbar. Alsdann erfolgt Rückzahlung zu 102 % im Wege der Auslos., u. zwar werden erstmals auf den 1./4. 1932 fortlaufend jährl. nom. RM. 230 000 Teilschuldverschr. ausgelost. Auf den 1./4. 1946 werden die dann restlichen nom. RM. 280 000 zurückgezahlt. Die Ges. ist berechtigt, die planmässigen Auslosungen beliebig zu verstärken oder auch unter Ein- haltung einer Frist von 6 Monaten, jedoch frühestens auf den 1./4. 1931, sämtliche noch ausstehenden Teilschuldverschr. zu kündigen. Zur Sicherung der Ansprüche aus den Teil- schuldverschr. hat die Ges. in Höhe des Anleihebetrags von RM. 3 500 000 u. des Aufgeldes von 2 % sowie der Zs. für 4 Jahre eine auf 1681 kg Feingold lautende Gesamthöchst- betragshypothek gemäss § 1190 B. G. B. an erster Stelle auf sämtlichen Brauereigrundstücken in Hannover-Linden nebst allen darauf befindlichen Anlagen sowie beweglichem und unbeweglichem Zubehör bestellt. Die Anleihe gelangte im Mai 1926 zum freihändigen Verkauf zu 92.5 %. – Kurs Ende 1927: In Hannover: 97 %; in Mannheim: 97 %. – Zu- gelassen in Hannover u. Mannheim im Aug. 1927. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. auf Vorz.-Akt., bis 4 % Div. auf St.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000, der Vors. u. der Stellv. das Doppelte), Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Brauereigrundst. 350 000, do. Geb. 1 317 000, Grundst. versch. Besitz. 83 000, auswärt. Kelleranlagen 5700, Masch. u. Geräte 452 000, Versandfässer 120 000, Lagerfässer u. Tanks 371 000, Pferde 40 000, Wagen u. Geschirre 13 000, Kraftwagen 70 700, Eisenbahnwagen 12 000, Gleisanlage 100, Inv. 32 700, Leihinv. 59 298, Flaschen 8000, Bier- u. Materialienvorräte 1 380 200, Konto-Korrent-Debit. (einschl. Bankguth.) 5 170 972,