Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1449 verkauft. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten u. 1920 zu einer modernen Hefefabrik umgebaut. Im Jahre 1914 wurde die Brauerei W. Fels, Karlsruhe, 1918 die Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim u. 1920 die Mühlburger Brauerei vorm. Freiherrl. von Seldeneck'sche Brauerei, Karlsruhe, erworben. Im Jahre 1920 wurde die Lubaner Fabrik (Posen) unter Mitbeteiligung der Sinner A.-G. an die poln. Ges. Lubonska Fabryka Drozdze dawu G. Sinner verkauft. Im Jahre 1921 wurde in Gemeinschaft mit der Akt.- Ges. Nord- u. Süddeutsche Spritwerke u. Presshefe-Fabrik Bast in Nürnberg die Sinner-Bast G. m. b. H. gegründet u. in diese die Hefefabrik in Neuhaldensleben eingebracht. Der Geschäftsanteil wurde im Jahre 1925 verkauft. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst eine Fläche von 1062 ha 57 a 83 qm, davon entfallen auf Grünwinkel 61 ha 04 a 93 àm (bebaut 22.9 ha), auf Gross-Massow 1001 ha 52 a 90 qm (bebaut 2 ha). Etwa die Hälfte des Grundbesitzes Gross-Massow ent- fällt auf Forsten, ca. auf Acker u. der Rest auf Wiesen u. Gärten. Neben der Land- wirtschaft wird eine Hefefabrik, Marmelade- u. Konservenfabrik betrieben. Im Jahre 1926 wurde das an Gross-Massow angrenz. Grundst. „Wussower Mühle“ erworben, bestehend aus 215 Morgen Acker, Wald u. Wiesen u. mit einer ständ. Wasserkraft von 50 Ps, welche in der Fabrik Verwendung findet. — Die Fabriken u. Gebäude in Karlsruhe-Grünwinkel bestehen in der Hauptsache aus einer Hefefabrik u. Brennerei, Produktionsfähigkeit: 120 000 Ztr. Hefe u. 3 000 000 Liter Spiritus pro Jahr; einer Spritfabrik (Rektifizieranstalt) mit zwei Rektifizierapparaten, mit 20 000 Liter tägl. Leistungsfähigkeit, einer Roggen- u. Weizenmühle, Gesamtleistungsfähigkeit: 1500 Doppelzentner tägl.; einer Graupenmühle u. Schroterei; einer Brauerei, Leistungsfähigkeit: 150 000 hl jährl., mit automatischer Trommelmälzerei mit 10 Trommeln für je 12 000 kg Gerste tägl. Der Braurechtsfuss beträgt 171 500 hl (Bierabsatz 1927: 120 000 hl). Zu den Brauereianlagen gehören: Sudhausanlage mit Dampfkochung, 2 Eismaschinen, Flaschenreinigung, Dampfmaschine. In Betrieb sind ferner eine Likör-, Nährmittel-, Obst- u. Gemüsekonservenfabrik sowie Glashütte. –— Die Kesselanlage besteht aus 6 Hochdruckkesseln mit je 270 qm Heizfläche u. 5 Niederdruck- kesseln von je 100 qm Heizfläche. Durch diese Kessel werden 6 Kraftanlagen mit insges. 1800 PS betrieben. Ausserdem werden von der Stadt dauernd 450 PSs Strom bezogen. Im Ganzen sind 200 Elektromotoren verschiedener Grösse vorhanden. Die Firma besitzt ausserdem 3 eig. Wasserwerke u. in Grünwinkel ein Verwaltungsgebäude, sowie 26 Wohn- häuser für Werksangehörige. Die Ges. besitzt ferner in verschiedenen Städten 46 Anwesen, in denen sie eig. Wirtschaften im Wege der Verpachtung unterhält. Die sonst. Liegen- schaften in Karlsruhe, Baden-Baden, Pforzheim, Konstanz, Mannheim, Berlin, Hilpertsau usw. dienen insbes. der Unterbringung der eig. Niederlagen. –— Angest. u. Arb.: 262 u. 629. Beteiligungen: Die Ges. ist Mitglied des Hefeindustrievereins in Berlin u. ver- schiedener anderer Fachverbände. Sie ist beteiligt an den Baltischen Spritwerken in Danzig-Neufahrwasser, der Stettiner Spritwerke A.-G., der Stettiner Spritwerke Chem. Abteil. G. m. b. H., der Lubonska Fabryka Drozdze dawn G. Sinner. Kapital: RM. 6 500 000 in 65 000 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 8 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1918–1922 auf M. 122 000 000 in 112 000 St.-Akt. u. 10 000 Nam. Vorz.-Akt. zu M. 1000. (Über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927.) Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 6./11. 1924 von M. 122 000 000 auf RM. 11 210 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 1 herabgemindert wurde. Gleichzeitig ist die Einzieh. der 10 000 Vorz.-Akt. beschlossen worden. Lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 1 800 000 in 18 000 Akt. zu RM. 100, für die kein Bezugsrecht der Aktionäre in Frage kam, insofern als die neuen Aktien als Abgelt für Überlass. des Gutes u. Hefebetriebes Gross-Massow des Herrn Komm.- Rat. Sinner dienten. Durch G.-V.-B. v. 28./12. 1926 ist das Kap. zur Vornahme von Abschr. u. Rückstell. auf RM. 6 500 000, herabgesetzt worden, u. zwar in der Weise, dass für je 2 Aktien von je RM. 100 eine neue Aktie von RM. 100 gewährt wurde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Karlsruhe. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., dann 4 % Div. von St.-Akt., vom verbleib. Reingewinn 1 % Tant., mindest. aber RM. 2000 für jedes Mitgl. des A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. in Karlsruhe-Grünwinkel u. Gross Massow 1 654 500, Fabriken u. Geb. do. 3 575 000, 46 Anwesen 1 745 000, sonst. Liegenschaften in Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Hilpertsau, Konstanz, Sinzheim, Moers, Berlin, Kloster- reichenbach, Baden-Baden u. Knielingen 574 000, Gerätschaften 405 002, Wertp. u. Beteil. 2 019 201, Kassa u. Wechsel 59 124, Rohstoffe, Halb- u. Fertigfabrikate 5 157 189 (Bürgschaften 90 000), Aussenstände, gedeckte 1 911 087, do. lauf. 2 665 916. – Passiva: A.-K. 6 500 000, R.-F. 1 300 000, Rückl. für besond. Zwecke 1 000 000, Hyp. 1 875 778, Darlehen a. Kündig. 366 036, Sparkasse der Beamten u. Arbeiter 194 848, unerhob. Div. 42 705 (Bürgschaften 90 000). Bank- u. Wechselverbindlichk. 6 539 917, lauf. Verpflicht. 992 466, Gewinn 954 268. Sa. RM. 19 766 021. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. einschl. Staats- u. Gemeindeabgaben 1 122 778, Zs. 1927 515 181, Abschr. 230 030, 10 % Gewinnanteil der Aktionäre 650 000, Vergüt. an den Aufsichtsrat 27 300, Zuweis. an die Arbeiterwohlf.-Rückl. 20 000, Vortrag