1452 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zweck: Betrieb von Brauereien, von Mälzereien u. von Wirtschaften, ferner der Handel mit Produkten des Brauerei- u. Mälzereibetriebes, ausserdem kann sich die Ges. zur Erreichung ihres Zweckes Liegenschaften erwerben, sich an industriellen Unternehmungen ähnl. Art beteil. oder solche erwerben. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Eis, Malz, Treber, Malzkeime, Hefe. Nebenprodukte-Verwertung: Teilweise im eigenen Betrieb, zum grössten Teil durch Verkauf. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Brauerei u. 2 Mälzereien in Kaufbeuren. Die maschinelle Einrichtung besteht aus Doppelsudwerk 50 Ztr. Schüttung, Kühlanlage mit Eisgenerator, Flaschenfüllanlage, automatisches Brunnenwerk, Trebertrockenanlage, Schlosserei und Schüsslerei. Zur Krafterzeugung sind eine komplette Dampfmaschinenanlage (80 PS) mit Doppelkompressor u. Einfachkompressor u. eine elektr. Kraftanlage vorhanden. Die Ges. besitzt 17 Arb.- u. Beamtenwohn. u. an Restaurations- u. Wirtschaftsanwesen; 6 in Kauf- beuren (Deutschhaus, Hirschkeller, Kreuz, Löwen, Stachus u. Traube); 1 in Rosshaupten (Schwegle); 4 in Landsberg a. L. (Glocke, Kratzerbräu u. Kratzerkeller, Augsburger Hof); 2 in Schwabmünchen (Eisenbahn, Schleichwirtschaft); 1 in Sonthofen (Löwen); 1 in Türk- heim (Sonne) u. 1 in Waalhaupten (Bayer. Löwen). Grundbesitz ca. 270 000 qm, davon 26 000 qm bebaut. – Leistungsfähigkeit: 120 000 hl. – Braurechtsfuss: 135 000 hl. – An- gestellte u. Arbeiter ca. 100. Entwicklung: 1907 Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann, 1915 Erwerb der Steingadener Bierbrauerei, 1917 der Kratzerbrauerei in Landsberg a. L., 1918 der Lederleschen Brauerei in Baiersried i. Allg., 1926 der Vereinsbrauerei Waalhaupten. 1923 Abschluss eines Interessengemeinschafts-Vertrags zwischen der Ges. u. der Waitzinger Brauerei A.-G., dem die Brauerei Joseph Gossner, Schwabmünchen, beigetreten ist. Die Ges. ist an der Aktien- Brauerei Mindelheim durch Besitz von Aktien beteiligt. Kapital: RM. 1 688 400 in 600 St.-Akt. zu RM. 150, 15 900 St.-Akt. zu RM. 100 u. 84 Vorz.- Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 300 000. Urspr. A.-K. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht bis 1907 auf M. 1 300 000, weiter erhöht von 1920–1923 auf M. 22 000 000 in 600 St.-Akt. zu M. 1500, 19 100 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. laut G.-V. v. 11./2. 1925 unter Einzieh. von M. 3 200 000 Vorrats-Akt. mithin von M. 18 800 000 auf RM. 1 688 400 durch Herabsetz. des St.-Akt.-Nennwerts von M. 1500 bzw. M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 100. Die 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 sind in 84 dergl. zu RM. 100 umgewertet worden (durch Neueinzahlung). Grossaktionäre: S. Schoenberger & Co., Berlin. Dawesbelastung: RM. 325 500. Anleihen: M. 150 000 in 4½ % Oblig. von 1892. Stücke abgestempelt auf RM. 150. — M. 300 000 in 4½ % Obl. v. 1907. Stücke abgestempelt auf RM. 75 u. 150. – Gekündigt zum 1./10. 1923 bzw. 1./4. 1924. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 50 A.-K. = 1 St., Vorz.-Akt. in besond. Fällen 400 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 0 des A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. 49 459, Brauereigebäulichkeiten 656 550, Wirtschaftsanwesen 824 370, Masch.- u. Brauereieinricht. 252 606, Mobil. u. Fuhrpark 20 165, Fasstagen 23 071, Kraftwagen 19 524, Gespanne 32 892, Eff. 296 655, Vorräte 277 965, Kassa 19 156, Debit.: Bierguth. 299 568, Aufwert.-Guth. 206 350, hingel. Kap. u. div. Debit. 792 644. – Passiva: A.-K. 1 688 400, R.-F. 168 840, Schuldverschr. 43 754, Genussscheine 27 495, Hyp. 247 640, Kaut. u. Einlagen 348 576, offene Steuern u Unk. 359 744, Bankverbindlichkeiten 147 390, Div.-K. 1188, Tratten 241 970, Unterstütz.-K. 19 139, Gebührenäquivalent-Res. 15 000, Delkr.-Res. 58 911, Aufwert.-Res. 43 952, Gewinn 358 976. Sa. RM. 3 770 981. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 645 725, Zs. 20 641, Gen.-Unk. 725 922, Abschr. 155 084, Gewinn 358 976 (davon: Div. 169 364, Delkr.-Res. 24 088, Gebührenäquivalent- Res. 5000, Unterstütz.-K. 10 000, a. o. Abschr. 100 000, Tant. an A.-R. 10 074, Vortrag 40 448). – Kredit: Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 34 520, Bier-K. (abzügl. Braukosten) 1 747 710, Miete u. Pacht 33 635, Abfälle 54 596, div. Einnahmen 35 886. Sa. RM. 1 906 349. Kurs Ende 1921–1927: 500, 3700, 6, 7.5, 58, 140.25, 180 %. Eingef. in München im Jan. 1921. Dividenden 1912/13–1926/27: 6, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 9, 15, 20 £ (Bonus) 10, 0, 5, 8, 8, 10 % Vorstand: Dir. Komm.-Rat Paul Bausenwein. Prokuristen: Dir. Richard Wiedemann, Franz Jehle, Hans Hommel. Braumeister: Johann Härter. Techn. Betriebsleiter: Dipl.-Ing. Georg Kammermeier. Aufsichtsrat: (6) Vors. Komm.-R. Otto Müller; Jul. Bauer, Kaufbeuren; Friedr. Graf Eckbrecht v. Dürckheim-Montmartin, Steingaden; Komm.-Rat Valentin Walter, Geh. J ustizrat Dr. Garl Schad, München; S. Schoenberger, Rechtsanwalt Dr. Walter Munck, Berlin; Justizrat Dr. Albert Zimmermann, Kaufbeuren; Geh. Komm.-Rat Heinrich Roeckl, München; vom Betriebsrat: H. Martin, M. Riedle. Zahlstellen für Zins- u. Div.-Scheine: Kaufbeuren: Bayer. Vereinsbank; Kempten: Bayer. Vereinsbank; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank, Bayer. Vereinsbank; Berlin: S. Schoenberger & Co. Postscheckkonto: München 643. 26 u. 27. *