Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 1479 nahm bei der Gründung die Firma Bürgerbräu G. m. b. H., Lichtenfels. Zweigniederl. in Grafenwöhr. Zweck: Herstell. u. Handel in Bier (untergärige Biere, Münchener u. Pilsener Art), Malz u. deren Abfällen, Gerste, sowie in Erzeugnissen der Gärungs- u. Getränkeindustrie jeder Art. Produktion untergäriger Biere. Entwicklung: An der Exportbierbrauerei Kloster Langheim G. m. b. H. hatte sich die Ges. mit M. 45 000 beteiligt u. die Geschäftsführ. übernommen. Die G.-V. v. 21./7. 1917 beschloss dann die vollständige Übernahme dieser Brauerei unter Abänderung der Firma wie oben. 1916/17 auch Erwerb der Hornungschen Brauereiwirtschaft in Lichtenfels nebst Brau- kontingent. 1918 Übernahme der Brauerei Steinernes Haus in Bamberg u. der Stöckerschen Brauerei mit Gasthof zu den 3 Kronen in Markt- Zeuln. 1919 Erwerb der Meierei Bürgerbräu (Milchgut) in Lichtenfels. Betrieb: Sudhausanlage, Kühlmasch., Fass- u. Flaschenreinig, Dampfmaschine, eigene Mälzerei. Kapital: RM. 600 000 in 1000 Aktien zu RM. 600. Urspr. M. 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 21./7. 1917 zwecks Übernahme der Aussenstände, der Wirtschaftshypoth. u. der eigenen Wirtschaften, der Exportbrauerei Kloster Langheim G. m. b. H. um M. 500 000, begeben zu pari, wogegen die Immobilien nicht mit übernommen wurden. Die Ges. m. b. H. bleibt bestehen. Et. G. V. v. 31./1. 1925 Umstell. von M. 1 Mill. auf RM. 600 000 (5: 3) in 1000 Aktien zu RM. 600. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Brauerei- u. Wirtschaftsanwesen 376 500, Masch. 74 800, Lager- u. Transportfässer 126 300, Fuhrpark, Kraftwagen u. Eisenbahnbierwagen 62 400, Mirtehs Inv. u. Mobil. 34 700, Kassa 11 466, Debit. 756 750, Vorräte 73 385, Aufwert.- Ausgleich 21 524. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 30 000, Hyp. 37 160, Kred. u. Einlagen 824 349, Gewinn 46 317. Sa. RM. 1 537 827. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rebandleriak Betriebs- u. Vertriebskosten 863 396, Biersteuer u. sonst. Steuern 295 945, Abschr. 46 989, Gewinn 46 317. – Kredit: Gewinn- vortrag 1925/26 4584, Bier, Nebenprodukte. u. sonst. Einnahmen 1 248 064. Sa. RM. 1 252 649. Diridenden 1914/15–1926/27: %%%% . Direktion: Dr. Ludwig Kislinger. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ignatz Nacher, Berlin; Kaufm. Willi Lessing, Bamberg; Bankdir. Rehfeld, München; Bankdir. Philipp Biegi, Bamberg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Postscheckkonto: Nürnberg 2675. 9. Bürgerbräu. Inselbrauerei Lindau, Akt.-Ges. in Lindau- Reutin, Motzach 75. Gegründet: 12./7. 1905; eingetr. 19./9. 1905. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1906/07. Sitz def Ges. bis Nov. 1925 in Lindau i. B. Bierniederlagen: Friedrichshafen (Bodensee), Wangen (Württemberg, Allgäu), Lindenberg (bayer. Allgäu), Konstanz (Baden), Radolfzell (Baden), Oberuhldingen (Baden). Zweck: Bierbrauerei. Friedensausstoss ca. 40 000 hl. 1916 UÜbernahme der Brauerei Fritz Schlechter, Ausstoss auf 45 000 hl gebracht. Im J. 1919/20 Verkauf von Immobilien u. Einricht. der Inselbrauerei, Erwerb der seit 1916 stillgelegten Brauerei Köchlin in Lindau-Reutin u. Überleitung des Betriebes der Ges. in diese. Steigerung des Ausstosses. Produktion: Untergäriges 12 % iges helles Lagerbier, 13½ %iges dunkles Exportbier, ferner Kunsteis. Betrieb: Sudwerk (Ziemann-Feuerbach) 30 Ztr. Schüttung, Kühlmasch., 2 Kompressoren, System Lindes Eismasch. zu 60.- u. 40 000 Kal. Leistung, Fassreinig. (System Bothner, Leipzig), Flaschenreinig., 4 Kraftwagen, 5 Gespanne. Grundbesitz: Insgesamt 2.447 ha. Angestellte u. Arbeiter: 42. Kapital: RM. 450 000 in 450 Aktien à RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 450 000. Urspr. M. 450 000, 1916 Herabsetzung auf M. 90 000, während gleichzeitig durch Bar- einlegung u. Übernahme von M. 360 000 Aktien das ursprüngliche A.- K. von M. 450 000 aufs neue wieder hergestellt wurde. Lt. Goldmarkbilanz wurde das A.-K. von M. 450 000 in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. Die G.-V. v. 29./11. 1924 beschloss, die bisherigen Inhaberaktien in Namenaktien umzuwandeln. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie=1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von RM. 1000 für jedes Mitgl.), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Brauereianwesen 169 789, Wirtschaftsanwesen 233 796, Masch.- u. Brauerei-Einricht. 102 585, Fastage 41 190, Gespanne u. Kraftwagen 39 256, Wirt- schafts-Einricht. 16 764, Warenvorräte 145 684, Kassa, Postscheck, Bank u. Wechsel 45 276, Wertp. 3400, Bierschuldner 67 193, Hyp.- u. Darlehensschuldner 301 730, Aufwert-Ausgleich 13 351. – Passiva: A.-K. 450 000, Kontokorrent-, Hyp.- u. Darlehensgläubiger 635 194, R.-F. 27 102, Gewinn 67 720. Sa. RM. 1 180 017. — = ――