1490 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 69 450, Steuern 42 142, Unterhalt. 42 762, Reingewinn 10 799. Sa. RM. 165 153. – Kredit: Mieten usw. RM. 165 153. Dividenden 1913/14–1926/27: 3, 5, 5, 6, 4, 7, 0, 15, 5, 0, 0, 0, 3, 6 %0 Direktion: Dr. Phil. Geyl. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Fritz Pagenstecher, Mainz; Oberstleutn. a. D. Wilh. Laporte, München; Hanns Werner Geyl, Blankenese. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Mainzer Aktien-Bierbrauerei in Mainz, Mathildenterrasse 23. Gegründet: 3./1. bezw. 14./3. 1859 unter der Firma „Brey'sche Actien-Bierbrauerei“ geändert wie oben u. eingetragen 26./10. 1872; vergrössert 1873 u. 1903. – 40 Niederlagen u. Vertretungen. Zweck: Brauereibetrieb. Produktion: Untergäriges Bier, ferner Eis, Malz, Futtermittel, Sauerstoff. Nebenprodukte-Verwertung: Durch Verkauf. Bierexport: Nach Holland u. Südamerika (ruht z. Zt.). Besitztum: Die Ges. besitzt 2 Doppelsudwerke 112 Ztr. Schüttung, 5 Dampfmaschinen (1200 PS), 5 Dampfkessel (620 qm Heizfläche), 6 Lindes Eismaschinen, Fasswaschmaschinen; Flaschenreinigungsanlagen, eigene elektrische Kraft- u. Lichtanlage, ca. 240 PS, Mälzerei mit 4 Doppeldarren u. 4500 qm Malztennen; Sauerstoffabrik; 30 Kraftwagen, 50 Pferde u. entsprechende Anzahl Fuhrwerke, zahlreiche eigene Eisenbahnwaggons. Ausserdem gehören der Ges. eine Anzahl von Wirtschaftshäusern in Mainz u. verschiedene Besitzungen aus- wärts. Grundbesitz: 3.13 ha, davon etwa bebaut. Angestellte u. Arbeiter: 350. Entwicklung: 1912 bernahme der Kundschaft der in Liqu. getretenen Rhein. Bierbrauerei in Mainz. 1917/18 Erwerb teils mit, teils ohne Grundst. d. Brauereien Jean Rühl, Worms, Taunus- brauerei Biebrich, Jos. Ferd. Nachbauer, Kastel, Gebr. Becker, Gonsenheim u. Fr Kurz, Weilburg; 1918/19 Wiederverkauf der Brauerei Jean Rühl u. Erwerb. des der früheren Rhein. Bierbrauerei gehör. Gasthauses „Zur Stadt Frankfurt“ u. des „Schloss-Café“. 1919/20 erwarb die Ges. zus. mit der Schöfferhof-Brauerei, Fil. Mainz, das Dauerbraurecht u. die Bierlieferungsverpflicht. der stillgelegten Altmünster Brauerei in Mainz u. verkaufte das Anwesen der Taunusbrauerei in Biebrich sowie 3 kleinere Wirtschaftshäuser. 1920/21 erfolgte der Ankauf des Grundstücks Markt 7 in Mainz. 1924 Erwerb des Wirtschaftshauses Bebelring 8 u. Veräuss. eines entbehrl. Grundstücksteils der Nachbauer'schen Brauerei. 1925/26 wurde nach Abschluss eines Grossabnehmer-Vertrages mit dem Elektrizitätswerk Mainz eine leistungsfähige Einanker- umformer-Anlage aufgestellt zum Bezug elektrischer Energie von der Stadt. Die Anlage gestattet der Ges. eine weitere Elektrisierung der Antriebe u. stellt die unerlässliche Res. für die eigene Stromerzeugung dar. Der Immobilienbesitz wurde durch Zukauf zweier Grundstücke in Wiesbaden vermehrt. 1926/27 Erwerb von 3 Häusern in Mainz, Weiscnau u. Frankf. a. M., dagegen Verkauf eines kl. Hauses in Monsheim. Kapital: RM. 3 308 000 in 10 000 St.-Akt. zu RM. 300, 250 St.-Akt. zu RM. 1200 u. 1000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 8. – Vorkriegskapital: M. 3 300 000. Das A.-K. betrug bis 1903 M. 3 015 000 in 10 050 Akt. zu M. 300 (wovon aber nur M. 3 000 000 begeben waren), 1904 Erhöh. um M. 300 000 in 250 Akt. zu M. 1200. Lt. ao. G.-V. v. 8./5. 1920 Erhöh. um M. 300 000 in 1000 6 % Vorz.-Akt. zu M. 300 mit zehn- fachem Stimmrecht. Für die Umwandl. in Vorz.-Akt. vor dem 1./11. 1929 ist einstimmiger Beschluss der G.-V. erforderlich. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 5./6. 1924 von M. 3 600 000 auf RM. 3 308 000, die 10 000 St.-Akt. zu M. 300 u. 250 St.-Akt. zu M. 1200 wurden in voller Höhe auf Reichsmark umgewertet, der Nennwert der 1000 Vorz.-Akt. (75: 2) auf RM. 8 festgesetzt. Dawesbelastung: RM. 1 039 140. Feingold-Anleihe: RM 1 500 000 in 8 % Teilschuldverschreib. durch hypothek. Eintrag. auf das Brauereianwesen gesichert. Stücke zu RM. 200, 500 u. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Zahl- stellen: Mainz: Ges.-Kasse, Disconto-Ges., Mainzer Volksbank e. G. m. b. H., Darmstädter u. Nationalbank, Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Disconto-Ges., Darmstädter u National- bank, Dresdner Bank. Verjährung der Coupons in 4 Jahren. Tilgung der Teilschuldver- schreib. durch jährliche Auslos. vom 1./4. 1931 ab in längstens 25 Jahren. Rückzahl. seitens der Ges. vor 1./10. 1929 nicht zulässig. Ab da ist Schuldnerin bei dreimonatl. Aufkünd. ganze Rückzahl. oder verstärkte Auslos. gestattet. Rückzahl., wenn sie erfolgt vom 1./10. 1929 bis 1./10. 1931 zu 103 %, nach 1./10. 1931 zu 102 %. Anleihe ist von seiten der Oblig.-Gläubiger unkündbar. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je RM. 300 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., a. 0. Rückl., vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. 3 990 000, Kassenvorrat u. Bank- guth. 569 596, Vorräte an Bier. Gerste, Malz, Hopfen usw. 574 700, Geschäftseinricht.: Fässer 180 000, Masch. u. Geräte 191 000, Fuhr- u. Autopark, Eisenbahn-Bierwagen 150 000, Flaschen- bierkellerei 25 000, Wirtsch. u. Hausgeräte 88 000, Sauerstoffanlage 50 000, Wirtsch.-Häuser 2 251 000, Schuldner 1 130 096, Aufwert.-Ausgleich 364 782, Disagio 120 000. – Passiva: