1562 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. heute noch die Einricht. für die Eiserzeug. u. für die Malzherstell. sowie Lagerräume benützt. Ein Teil der Räumlichkeiten ist vermietet. Die Brauereieinricht. sowohl in der Böblinger Str. wie in Hechingen sind ebenso wie die Einricht. für die Malzherstell. u. für die Eiserzeug. mit neuzeitlichen Masch. ausgestattet. Das Sudhaus in Stuttgart ist eingerichtet für 80 Ztr., das in Hechingen für 40 Ztr. Schüttung pro Sud. Die Gär- u. Lagerkeller sind ausgerüstet mit Holzbottichen u. modernsten Aluminium-, Stahl- u. Emailletanks. In den mit modernsten Saladin-Kasten, Tennen- u. Trommelanlagen ausgestatteten Mälzereien werden jährlich 60 000 Ztr. Gerste verarbeitet. Die Einricht. für die Eiserzeugung ermöflichen eine Tages- produktion von über 2800 Ztr. Die Brauerelanlagen besitzen zus. 6 Dampfmasch. mit zus. über 1300 PS, 8 Dampfkessel mit zus. über 1000 am Heizfläche, ausserdem neben einer grösseren Anzahl kleiner u. mittlerer Motore 3 Hochspannungsmotore mit zus. 540 PS. Jede der Brauereianlagen besitzt ihre eigene elektrische Kraft- u. Lichtanlage. Fuhrpark: 36 Kraftwagen, 33 Gespanne, 5 Waggons. Zurzeit werden 45 Beamte u. 347 Arbeiter beschäftigt. Die Ges. ist Mitglied des Württembergischen Brauereiverbandes, des Deutschen Brauer- bundes, des Mittelschwäbischen Brauerei-Vereins u. des Deutschen Boykottschutzverbandes. Entwicklung: 1918/19 Übernahme der Kundschaft der ehemal. Brauerei A. Widmaier in Vaihingen. 1919/20 Verkauf von 8 Anwesen u. Ankauf von 3 kleinen Objekten mit Bierniederlagen sowie des Braukontingents der Brauerei Wörner in Dusslingen. 1920/21 Verkauf von 4 Wirt- schaftsanwesen u. Übernahme des grössten Teils der Kundschaft der ehemaligen Brauerei Marquardt in Tübingen. Durch G.-V.-B. v. 21./1. 1922 Interess.-Gemeinschaftsvertrag mit der Brauereiges. Rettenmeyer-Tivoli, deren Betrieb 1923 mit dem der Ges. vereinigt wurde; das Bier für beide Ges. wird nunmehr für Rechn. der Ges. in dem Brauereianwesen der ersteren hergestellt. 1925/26 Erwerb. der ehem. Brauerei Marquardt mit Wohn- u. Wirtschaftsgebäude in Tübingen u. des Anwesens Stuttgart, Friedrichstr. 21 (das jetzige Hotel Rheinischer Hof); ausserdem wurde das Anwesen zum , Waldhorn“ in Backnang gekauft. Dagegen wurde ein kleineres Anwesen in Esslingen veräussert. 1926/27 wurde das dem Brauereianwesen in der Karlvorstadt benachbarte Anwesen Böblinger Str. 132 für Bürozwecke erworben; nach Durchführung der Liqu. der Firma Vereinigte Brauereien Ehninger & Frick G. m. b. H. in Kirchheim u. T., deren Anteilscheine sämtlich im Besitz der Ges. waren, ist an Stelle der Anteilscheine ein Teil der früheren Brauerei zur Sonne in Kirchheim u. T., in dem sich die dortige Niederlage befindet, getreten; ferner wurde ein kleines Wirtschaftsanwesen in Esslingen a. N. erworben, ein solches in Hoheneck bei Ludwigsburg abgestossen. Kapital: RM. 4 500 000 in 1750 St.-Akt. zu RM. 80, 887 St.-Akt. zu RM. 20, 26 000 St.- Akt. zu RM. 150 u. 2457 St.-Akt. zu RM. 180. – Vorkriegskapital: M. 2 730 000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht bis 1905 auf M. 2 730 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 36 000 000 in 1750 Aktien zu M. 600, 1400 Aktien zu M. 1200, 1 Aktie zu M. 1600, 32 000 Aktien zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 unter Einzieh. von M. 6 000 000 nicht verwerteter St.-Akt., mithin von M. 30 000 000 auf RM. 4 500 000 in 1750 Aktien zu RM. 80, 887 Aktien zu RM. 20, 26 000 Aktien zu RM. 150 u. 2457 Aktien zu RM. 180. Anleihe: M. 700 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 500 der Württ.-Hohenzollern- Brauerei. Zs. 1.14. u 1./10. Tilg. ab 1908, rückzahlbar zu pari innerhalb 35 Jahren, erste Verlos. vor 1./7. 1909 auf 1./10. 1909. Hypoth.-Sicherheit geniessen die Oblig. nicht. Bar- abfindung der Genussrechte des Altbesitzes erfolgte mit RM. 40 für je nom. M. 500. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div. an St.-Akt., dann 10 % Tant. an A.-R. (ein- schliesslich fester Vergüt. von RM. 2000). Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Brauerei-Anwesen 2 290 000, Wirtsch.- do. u. Grundst. 5 064 790, Masch. 500 000, Brauerei- u. Kundengeräte 331 000, Fässer u. Tanks 310 000, Fuhr- park 163 000, Kassa, Postscheck u. Bankguth. 108 306, Wertp. 52 763, Darlehn u. Aussenstände 1 431 719, Hyp. 844 609, Vorräte 613 862. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 600 000, Oblig. 75 000, Hyp. 2 151 131, Einl. u. Kaut. 787 227, Akzepte 638 584, Kredit. 2 247 118, Grund- erwerbsteuer-Rückl. 200 000, Gewinn 510 988. Sa. RM. 11 710 049. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 459 466, Gewinn 510 988 (davon: Div. 450 000, Vortrag 60 988). – Kredit: Vortrag vom Vorjahre 59 833, Erträgnisse aus Bier, Neben- produkten u. a. 910 622. Sa. RM. 970 455. Kurs Ende 1913–1927: 135.50, 140*, –, 110, –, 108*, 127, 161, 725, 2400, 9, 16.75, 83, 170, 228 %. Notiert Stuttgart. – Seit Aug. 1927 sind sämtl. RM. 4 500 000 Aktien zugelassen. Dividenden 1913/14–1926/27: 7, 7, 7, 8, 8, 8, 8, 12, 25, 0, 5 , 10, 10, 10 % (Div.-Schein 55, 31, 29, 23, 22, 3, 6) Direktion: Josef Kern, Karl Grünwald, Ludwig Bader; Stellv. Hermann Kern. Prokuristen: E. Munck, R. Munz, K. Schöllkopf. Braumeister: Stuttgart: Wilhelm Ruf: Hechingen: H. Heyd. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Otto Fischer, Stuttgart; 1. Stellv. Rechts- anwalt Dr. Alfr. Schweizer, Baurat Karl Heim, Fabrikant Hugo Jacobi, Rechtsanw. Dr. Paul Scheuing, Bank-Dir. Dr. Karl Schneider, Komm.-Rat Karl Dinkelacker, Fabrikant Eberhard Körner, Stuttgart; Generalarzt a. D. Dr. Paul Distel, Schw.-Gmünd; Fabrikant Herm. Jacobi,