Verschiedene Gesellschaften, Gründungen, Nachträge. 1877 „Eintracht“', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Welzow (N./L.). Gegründet: 23.4 /2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Sitz der Ges. bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I u. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spremberg; 4) Grube Clara, Betriebsabt. Haidemühl; 5) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten Besitz der früh. Aktien- gesellschaft „Saxonia“; 6) Grube Werminghoff in Werminghoff O.-L., Kreis Hoyerswerda. Besitztum: Zu den Grubenanlagen gehören u. a. 10 Brikettfabriken mit 83 Brikettpressen und umfangreichen sonstigen Gruben-, Fabrik- u. Abraumanlagen sowie Arbeiterkolonien. Ausserdem gehören dazu sehr erhebl. Bestände an Kohlenfeldern, welche die Fortführung der Betriebe, selbst bei Annahme erheblicher Erweiterungen, auf lange Zeit sicherstellen. Der Betrieb erfolgt ausschliesslich im Tagebau. Belegschaft insges. ca. 3700 Mann. Die Ges. besitzt ferner die beträchtlichen Bestände an lebendem u. totem Inventar der zur Sicherung u. Verbesserung der Lebensmittelversorgung der Belegschaften gepachteten Ritter- güter: Gosda, Jessen, Gr. Görigk im Kreise Spremberg, Pritzen im Kreise Calau. Weiterhin wurden erworben 1920 die konsolidierte Braunkohlengrube „Anna“ zu Jessen b. Spremberg, u. die Kolonie Schecktal für Wohnungsbau für „Clara III(; 1922 umfangreiche Ländereien an der sächsischen Grenze bei Gosda u. Wittichenau, die Freia Braunkohlenwerke A.-G. in Niesky O.-L. mit Brikettfabrik „Olba“ b. Klein-Saubernitz i. Sa. mit „Freia II“ b. Kromlau- Weisswasser u. beträchtl. Tagebaufeldern b. Klitten, Jahmen u. Kl.-Radisch östl. Werming- hoff u. grösseren Tiefbaufeldern zwischen Cottbus u. Forst; die Rittergüter Liebegast bei Wittichenau, Krs. Hoyerswerda u. Altliebel b. Rietschen, Kr. Rothenburg O.-L. Die Zentral- werkstatt in Welzow wurde mit neuzeitlichen Einricht. für Massenreparaturen versehen. Aus dem Geschäftsbericht für 1926: Die Beteiligungen „Freia“ Braunkohlenwerke A.-G. in Niesky O.-L. u. Oberlausitzer Braunkohlenwerk „ Olba“ G. m. b. H. in Kleinsaubernitz i. Sa. haben weiter unter einem ungünstigen Stern gestanden. Die „Freia“ konnte zu einer Betriebsaufnahme nicht gelangen u. die „Olba' musste bei den grossen Hochwässern im Frühjahr u. Sommer den Betrieb mehrere Monate stillegen. Dadurch sind erneut Verluste entstanden, so dass die Ges. von den diese Beteilig. betreffenden Positionen RM. 906 600 abgebucht hat. Bei der „Matador“ Bergbau-Ges. m. b. H. in Senftenberg N.-L., an der die Ges. bekanntlich zusammen mit der Ilse Bergbau A.-G. je zur Hälfte beteiligt ist, haben sich dem seit mehreren Jahren im Gange befindl. Tiefbauaufschluss des sogenannten zweiten Niederlausitzer Flözes erhebliche Schwierigkeiten entgegengesetzt. Die Ges. hielt es deshalb für notwendig, von dieser bisher mit 500 000 RM zu Buche stehenden Beteilig. RM. 200 000 abzusetzen. Gegen Ende des Jahres hat die Ges. ihre Schuldverschreib. aus früherer Zeit aufgekündigt u. zur Rückzahlung gebracht. Beteiligungen: Die Ges. ist bei dem Ostelbischen Braunkohlen Syndikat G. m. b. H. zu Berlin beteiligt. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht je zur Hälfte mit der Ilse Bergbau A.-G. an der Matador Bergbau-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die Matador- Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährl. ca. 100 000 t. Weitere Beteilig. an der Land-Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O. u. an Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H. u. „Eintracht“, Siedlungs-G. m. b. H. in Welzow. Produktion: 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 Kohlen . t 3 787 086 4 241 901 4 545 636 4 306 861 5 284 314 5 650 000 6 450 000 7 000 000 Briketts . . t 1 668 406 1 223 605 1 270 041 1 263 299 1 618 336 1 725 000 2 000 000 2 176 506 Kapital: RM. 24 000 000 in 40 000 Akt. zu RM. 600. Vorkriegskapital: M. 6 Mill. Urspr. M. 1 600 000, erhöht bis 1909 auf M. 6 Mill. Dann weiter erhöht von 1917–1921 auf 40 Mill. in Akt. zu M. 1000. (ÜUber Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 31./3. 1925 von M. 40 000 000 auf RM. 24 000 000 (5:3) in 40 000 Aktien zu RM. 600. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., zum Spez.-R.-F. soviel, dass beide Rücklagen den fünften Teil des Reingewinns nicht überschreiten, vom verbleib. Betrage bis zu 7 % Tant. an Vorst., alsdann bis 4 % Div., vom weiteren Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G. V. Der Spez.-R.-F. dient zur Deckung unvorhergesehener Ausgaben, zur Ergänzung der Div. auf 5 % und zur Tilg. des A.-K. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Bergwerkseigentum 8 474 631, Abraum-Anl. 2 764 200, Gruben-Anl. 1 612 408, Fabrik-Anl. 10 322 570, Wohngebäude 2 466 419, Neben- u. Hilfsbetriebs- Anl. 1 989 186, Vorräte aller Art 2 767 432, Kassa 56 718, Debit. 4 432 440, Beteil. u. Wertp. 966 102, (Bürgschaften 549 200). – Passiva: A.-K. 24 000 000, R.-F. 3 863 122, Arb.- u. Angest.-Wohlf. 150 000, Kredit. 5 133 183, (Bürgschaften 549 200), Gewinn 2 705 800. Sa. RM. 35 852 106.