1908 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Ostpreussenwerk Akt.-Ges. in Königsberg i. Pr., Königstrasse 28. Gegründet: 10./1. 1920; eingetr. 16./6. 1920. Gründer: Die Ges. ist aus der Verschmelzung der „Ostpreussische Kraftwerke A.-G.“ u. der „Überlandzentrale Ostpreussen A.-G.“ hervor- gegangen. Die „Ostpreuss. Kraftwerke A.-G.“' war seinerzeit durch das Reich, die „Über- landzentrale Ostpreussen A.-G.' durch den Provinzialverband der Provinz Ostpreussen ge- gründet worden. – Firma bis 19./3. 1921: Ostpreussische Kraftwerke A.-G. Zweck: Bau und Betrieb elektrizitätswirtschaftlicher Anlagen. Der Gesellschaft ist am 18./6. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der Wasserkraftanlagen in Friedland und Gross-Wohnsdorf einschl. der dazu gehörigen Staubecken, am 5./11. 1920 das Enteignungsrecht für die Herstellung der 60 000 Volt-Hochspannungsleitung und am 11./9. 1920 das Enteignungsrecht zur Herstellung der elektrischen Mittelspannungsnetze mit den Transformatorenstationen und der Niederspannungsnetze verliehen. Besitztum: Die Ges. besitzt die Wasserkraftwerke Friedland von 12 000 KW Leistung u. Gross-Wohnsdorf von 3000 KM Leistung. Beide Werke können jährl. 36 Mill. Kilo- wattstunden abgeben. Die Ges. besitzt ferner ein Dieselkraftwerk in Gumbinnen, ein kleines Wasserkraftwerk in Goldap u. die Umspannwerke Cosse, Creuzburg, Elbing, Inster- burg, Marienburg, Rastenburg, Liebstadt, Widminnen und Allenstein. Mit Wirkung ab 1./10. 1926 übernahm die Ges. die Überlandwerke Königsberg, Gumbinnen u. Osterode mit allen Aktiven und Paseiven. Diese 3 Überlandwerke bestanden vorher als Gesellschaften m. b. H. Die Mehrheit der Anteile besass die Ostpreussenwerk A.-G. In Elbing ist ein neues Dampfkraftwerk im Bau (install. Leistung 23 750 KW), das Herbst 1928 in Betrieb genommen werden soll. An Hochspannungsleitungen waren am 31./12. 1927 in Betrieb an 60 kV-Leitungen 485 km, an 15 KV-Leitungen 5676 km mit 1754 Stationen; weitere 101 km 15 kV-Leitung stehen kurz vor der Inbetriebnahme. Erzeugt wurden in den Werken der Ges. insgesamt 1925–1927: 20 890 788, 37 183 052, 32 223 213 kWh. Angeschlossen waren Ende 1927: 61 Städte u. stadt- ähnliche Gemeinden, 1203 Landgemeinden u. Genossenschaften, 643 Güter u. 138 Industrie- gesellschaften. Stromlieferungsverträge bestehen mit der Stadt Elbing, den Kreisen Elbing, Marienburg u. Marienwerder, sowie ein Stromaustauschvertrag mit den Städt. Königsberger Werken. Ausserdem besteht ein Stromlieferungsvertrag mit den Städt. Werken in Tilsit, sowie mit den Städten Allenstein u. Insterburg. Beteiligungen: Im Juni 1927 wurde gemeinsam mit dem Bezirksverband Altpreussen des Reichsverbandes des Deutschen Elektro-Installateur-Gewerbes e. V die Elektrizitäts- Kredit-Genossenschalt e. G. m. b. H. mit dem Sitz in Königsberg, Pr., gegründet. Der Zweck dieser Genossenschaft ist es, den Anschlussnehmern langfristige Kredite zur Finanzierung ihrer Installationen usw. zu geben. – Sept. 1927 erwarb die Ges. die gesamten Geschäfts- anteile der Landkreis-Elektrizitätsversorgung G. m. b. H. Elbing. Kapital: RM. 24 000 000 in 1 200 000 St.-Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 10 000 000, erhöht 1920 um M. 89 Mill., 1921 um M. 1 Mill. behufs Übernahme der „Überlandzentrale Ostpreussen Akt.-Ges. im ganzen, nochmals 1921 Erhöh. um M. 50 Mill., von Preussen übernommen. 13./5. 1922 weitere Erhöh. um M. 50 Mill. in 50 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, von der Provinz Ostpreussen zu 100 % übernommen. Nochmal. Erhöh. 11./10. 1924 um M. 400 Mill. (400 000 zu M. 1000). Lt. G.-V. v. 25./10. 1924 Umstell. von M. 600 Mill. auf RM. 6 Mill. (Verh. 100:1) in 30 000 Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 25./10. 1925 Erhöh. um RM. 340 000 in 17 000 Nam.- Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 17./3. 1925 Erhöh. um RM. 3 560 000 in 178 000 Akt. zu RM. 20; ausgegeben zu 100 %. Die G.-V. v. 9./4. 1926 beschloss weitere Erhöh. um RM. 60 000. In der a. o. G.-V. v. 20./12. 1926 wurde beschlossen, das A.-K. auf RM. 18 000 000 zu erhöhen; von den neuen Aktien übernahmen die Kreise Labiau u. Stallupönen je RM. 20 000, die Ver. Industrie-Unternehmungen A.-G. (Viag) u. Freistaat Preussen je RM. 3 500 000 u. Provinzialverband Ostpreussen RM. 1 000 000. Lt. G.-V. v. 15./3. 1928 erhöht um RM. 6 000 000 in 300 000 Akt. zu RM. 20. Von den neuen Akt. übernahmen die Viag u. die Preussische Elektrizitäts-A.-G. je RM. 2 500 000, der Provinzialverband Ostpreussen RM. 980 000, der Kreis Elbing Land RM. 20 000. Grossaktionäre: Das A.-K. der Ges. ist zum grössten Teil im Besitz des Reiches (Ver- einigte Industrie-Unternehm. A.-G.), des Staates Preussen (Preussische Elektrizitäts-A.-G., Berlin) u. der Provinz Ostpreussen; kleinere Teile sind im Besitz einiger Kreise Ost- preussens. Der Aktienanteil des Reiches befindet sich nach Auflös. des Reichsschatz- ministeriums in Händen der Vereinigten Industrie-Unternehmungen A.-G., Berlin. Feingold-Darlehen: Lt. Bilanz am 31./12. 1927 = RM. 5 998 500. Darlehen der Aktionäre: Lt. Bilanz am 31./12. 1927 = RM. 7 099 890. 5 % Kohlenwertanleihe: 125 000 t, ausgeg. vom Ostpreussenwerk u. den als selbständige G. m. b. H. bestehenden Überlandwerken Gumbinnen, Königsberg u. Osterode, deren Anteile sich mit je über der Hälfte im Besitz der Ostpreussenwerk A.-G. befinden. Eingeteilt in Inh.-Teilschuldverschr., u. zwar 60 000 Stück Lit. A von 1 t, 13 000 Stück Lit. B von 5 t. Zs. 1./2. u. 1./8. Bis 10./12. 1924 konnten die Stücke in RM-Oblig. umgetauscht werden (1 t = M. 16.75). 84 892 t wurden so auf RM. abgestempelt, der Rest besteht als Sachwert-Anleihe weiter. Tilgung der Anleihe nach 5 Freijahren zum Nennwert im Wege der Aus- losung oder des freihändigen Rückkaufs mit jährlich mind. 3 % der Gesamtzahl der Kohlen-