Banken und andere Geld-Institute. 1983 Aus dem Verwaltungsbericht für 1927: Im Personalkreditgeschäft belief sich der Debitorenstand Ende 1927 ausschl. der Meliorationskredite auf RM. 263 300 000 gegen RM. 209 400 000 im Vorjahre. Hierin sind RM. 30 000 000 Wechselforderungen enthalten, die uns von der Deutschen Rentenbank aus ihrem Reingewinn für 1926 gemäss § 9 des Liquidierungsgesetzes an Stelle von bar übertragen wurden. Zinssätze: 1927 Satz gegenüber den Geldnehmern: bis 11./1. 5–6 %, ab 11./1. 4–5 %, ab 15./7. 5–6 %, ab 1./11. 6–7 %; Höchstsatz für den Landwirt bis 11./1. 8¼ %, ab 11./1. 7¼ %, ab 15./7. 8¼ %, ab 1./11. 9 %. Bie Ges. hat in der Struktur der Kredite den Bedürfnissen der Lan dwirtschaft im Rahmen des Möglichen dadurch Rechnung getragen, dass sie Re 100 000 000 der Personal- kredite in Abzahlungskredite umgewandelt hat. Als Zinssatz für diese in Abzahlungs- kredite umgeschuldeten Kredite ist von der Ges. der Satz von 6 % festgesetzt. Zum Zwecke der Vereinheitlichung u. aus technischen Gründen wurden auch die rd. RM. 10 000 000 Kleinbauernkredite, die die Bank im Vorjahre für die kleinsten Landwirte in Einzelbeträgen bis zu RM. 1000 hinauf durch die Genossenschaften u. durch die Sparkassen zu den Bedin- gungen der Golddiskontbankanleihe zur Verfüg. gestellt hatte, mit den Abzahlungskrediten zu einer einheitl. Kreditart vereinigt. Die Zinsbedingungen u. die Laufzeit sind v. 1./1. 1928 ab dieselben. Im ganzen betragen demnach die von der Bank zur Verfügung gestellten Abzahlungskredite zurzeit rund RM. 110 000 000 (von RM. 263 300 000 Personalkrediten ins- gesamt). 1927 wurde auch die Gewährung von langfristigen Molkereikrediten aufgenommen. Die Kredite werden bis zur Dauer von 10 Jahren gewährt, sie sind zum Reichsbanksatz zu verzinsen und nach zwei Freijahren in acht gleichen Jahresraten zu tilgen. Einstweilen wurden Kredite für die genannten Zwecke in Höhe von RM. 4 100 000 gewährt u. weitere rd. RM. 16 000 000 für das laufende Jahr zur Verfügung gestellt. Realkreditgeschäft. Als im April/Mai der landwirtschaftl. Kapitalbedarf sich infolge der Geldversteisung im Inlande nicht decken Iiess und der Absatz sowohl von 6 % sowie 7 % Pfandbriefen ins Stocken geriet, als ferner sowohl aus Kreisen der Landwirtschaft wie der Realkreditinstitute das Verlangen nach Aufnahme einer neuen Auslandsanleihe durch die Ges. dringend wurde, sind Ende Mai mit den ausländ. Geldgebern neue Verhandlungen aufgenommen worden. Diese führten Anfang 9 uli zum Abschluss einer 2. Amerika-Anleihe über Doll. 30 000 000 mit der National City Company in New York. Der Erlös der Anleihe wird wie bei der 1. Amerika-Anleihe auf dem Wege über die Realkreditinstitute u. Spar- kassen durch Gewähr. von Hypothekarkrediten der Landwirtschaft zugeführt. Hinsichtlich der Verwend. der Darlehen ist bestimmt, dass sie ausschliesslich zur Förderung der land- wirtschaftl. Erzeugung, zur wirtschaftlicheren Gestaltung der Betriebe insbes. zur möglichst starken Abdeckung der kurzfristigen drückenden Verbindlichkeiten zu dienen haben, keines- falls aber zu unproduktiven Zwecken verwandt werden dürfen. Da die Anleihe, auf die bei einem ausmachenden Betrage von RM. 126 000 000 rund RM. 220 000 000 Anmeldungen von den Realkreditinstituten eingegangen waren, sehr schnell vergriffen war, und da die Verhältnisse auf dem Pfandbriefmarkt sich inzwischen nicht nur nicht besserten, sondern im Zus. hang mit der zunehmenden Geldversteifung immer kritischer wurden, so entschloss sich die Ges. im Okt., eine 3. Amerika-Anleihe über Doll. 50 000 000 abzuschliessen. Die Anleihe im Betrage von Doll. 50 000 000 ist die grösste privatwirtschaftl. deutsche Auslandsanleihe. Sie wurde, nachdem auf sie alsbald nach dem Abschluss Anmeldungen im Betrage von über RM. 300 000 000 eingegangen waren, sehr schnell vergeben. Der Stand der Golddiskont- bankanleihe, deren Betrag auf RM. 360 000 000 begrenzt ist, ist am Ende des Berichtsjahres der, dass für RM. 356 750 000 Deckungshyp. vorliegen. Im ganzen sind aus Mitteln der Golddiskontbankanleihe bis zum 31./12. 1927 41 534 Einzelkredite gegeben im ausmachenden Betrage von RM. 368 104 335. Die aus eigenen Mitteln gewährten Meliorationskredite belaufen sich nach wie vor auf RM. 15 000 000, wovon der Rest im Laufe des Berichtsjahres abgerufen ist. Der Zinssatz für diese Meliorationskredite beträgt unverändert 4 %. Zur Förderung der Ödland- kultivierung vom Hofe aus wurde der im Vorjahre zum Jahreszinssatz von 5 % auf die Dauer von 10 Jahren zur Verfügung gestellte Kredit von RM. 400 000 auf RM. 1 000 000 erhöht. Der Zinssatz ist von 5 % auf 4½ % ermässigt mit der Massgabe, dass der einzelne Hofbesitzer nicht mehr als 5¼ % zu zahlen hat. Der den Landesregierungen zur Förderung des Korbweidenanbaues im Jahre 1926 auf die Dauer bis zu 5 Jahren zur Verfüg. gestellte Sonderkredit in Höhe von RM. 1 200 000 ist im Laufe des Jahres in Höhe von rd. RM. 700 000 in Anspruch genommen. Die Gewährung von Zwischenkrediten für ländliche Siedlung in den dünnbevölkerten Gebieten aus Reichsmitteln ist in dem Berichtsjahre fortgesetzt und erheblich gesteigert worden. Der bei der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt bestehende Siedlungsausschuss hat RM. 62 655 794 an Krediten bewilligt. Zusammen mit den im Jahre 1926 genehm. Kreditanträgen in Höhe von RM. 14 274 149 ist von den für die Etatsjahre 1926 u. 1927 zur Verfügung stehenden RM. 100 000 000 der Betrag von RM. 76 929 943 den Siedlungsunternehm. bereitgestellt worden. Durch Vertrag mit dem Reiche wurde ferner die Gewährung von Dauerkrediten an Flüchtlingssiedler u. die Beschaffung der dazu not- wendigen Geldmittel auf dem Anleihewege übernommen. Die Vorarbeiten sind im Gange. Kapital: RM. 335 000 000. Urspr. RM. 170 000 000 bei der Konstituierung (überwiesen von der Deutschen Rentenbank). 1925 Erhöhung um RM. 25 000 000, die der Anstalt von der Reichsbank aus Grundschuldzinsen (als Rücküberweisung aus dem Tilgungsfonds) zur Ver- ――― ――――――