2234 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. industrie A.-G. besitzt 35 auf modernste Art ausgestattete Schachtanlagen mit 11 chem. Fabriken, die Chlorkali, schwefelsaure Salze u. eine Anzahl Nebenprodukte erzeugen. — Angestellte u. Arbeiter: 856 u. 6985. Entwicklung: Die Ges. war vorzugsweise Finanzierungs-Ges. des Wintershall-Konzerns; ihre Beteil. setzten sich zus. aus den Majoritäten dieses Konzerns. Ferner hatte die Ges. im Juli 1925 Interessengemeinschaften mit einer grösseren Zahl von Gew. abgeschlossen. Nach- dem am 1./4. 1926 das Gesetz über Steuermilderungen zur Erleichter. der Wirtschaftslage in Kraft getreten war, führte die Ges. ihren Plan aus, die Unternehmungen des Wintershall- Konzern durch Fusion aufzunehmen, was bisher wegen der ungeheuren Kosten nicht mög- lich war. Im Sept. 1926 haben so nachstehende Gewerkschaften u. Gesellschaften mit be. schränkter Haftung ihre Liquidation u. Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen: I. Gewerkschaften: 1. Alicenhall, 2. Beberstedt, 3. Carlsfund, 4. Ellers, 5. Felsenfest, 6. Ferna, 7. Gebra, 8. Glückauf, 9. Glückauf-Bebra, 10. Glückauf-Ebeleben, 11. Glückauf. Ost, 12. Glück- auf-West, 13. Glücksborn, 14. Hedwigsburg, 15. Heldrungen I, 16. Heldrungen II, 17. Herfa, 18. Heringen, 19. Hermann II, 20. Hüpstedt, 21. Immenrode, 22. Irmgard, 23. Johannashall, 24. Lohra, 25. Meimerhausen, 26. Neurode, 27. Reichskrone (preussische Gewerkschaft), 28. Reichskrone (gothaische Gewerkschaft), 29. Richard (preussische Gewerkschaft), 30. Richard (gothaische Gewerkschaft), 31. Rothenfelde, 32. Schlotheim, 33. Walter, 34. West- falen, 35. Westohm, 36. Wilhelmshall, 37. Wils; II. Gesellschaften mit beschränkter Haftung: 1. Bergbaugesellschaft Alicenhall, 2. Glückauf Chemische Werke, 3. Chemische Fabriken Hüpstedt, 4. Kaliwerke Meimerhausen, 5. Rudolfus Chemische Fabriken, 6. Chemische Fabriken Wolkramshausen. Zur gleichen Zeit haben die Aktiengesellschaften: 1. Bis- marckhall, 2. Deutsche Kaliwerke, 3. Grossherzog von Sachsen, 4. Vereinigte Nord- deutsche Kaliwerke und die Gewerkschaften weimarischen Rechtes: 1. Alexanders- hall, 2. Butlar, 3. Heiligenmühle, 4. Heiligenroda, 5. Kaiseroda, 6. Grossherzogin Sophie, 7. Grossherzog Wilhelm Ernst, 8. Sachsen-Weimar ihre Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Im Austausch erhielten die Aktionäre bezw. Gewerken für jede Aktie bzw. jeden Kux der Aktiengesellschaft Deutsche Kaliwerke 0.4, Gewerkschaft Butlar 0.14, Ge- werkschaft Heiligenroda 9, Gewerkschaft Sachsen-Weimar 6, Gewerkschaft Kaiseroda 18, Gewerkschaft Heiligenmühle 0.333, Kaliwerke Grossherzog von Sachsen A.-G. 0.714 Aktien der Kali-Industrie A.-G., lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. Der Umtausch hatte bis 20./7. 1927 zu geschehen. Ferner erhielten die Gewerken der Gewerkschaft Gross- herzog Wilhelm Ernst für jeden Kux im Austausch 2,5 Aktien der Kali-Industrie A.-G. lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. Der Umtausch hatte bis 6./8. 1927 zu ge- schehen. 1927 haben die Gew. Hedwigsburg (Beschluss v. 14./4.), die Gew. Anhalt, Burg- graf, Hildesia, Ilberstedt, Salzungen u. die Bergbauges. Aller-Hammonia m. b. H. (Beschlüsse v. 30./6.) Liquidation u. Gesamtveräusserung ihres Vermögens, die Alkaliwerke Ronnenberg (Beschluss v. 8./8.) Fusionierung mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Es sind danach auf Grund der in den Jahren 1926 u. 1927 gefassten Liqu.- oder Fusionsbeschlüsse insges. 70 Unternehmen des sogen. Wintershall-Konzerns mit der Ges. verschmolzen worden. Neben der Ges. bestehen an selbständigen Unternehmen noch die Kali-Bank A.-G., die Chemi- kalien-A.-G. u. die Gew. Wintershall, Mathildenhall, Dreileben, Belsdorf, Ummendorf und Hildesia sowie die Bergbauges. Aller-Hammonia m. b. H. Absatzbeteiligung: Die Absatzbeteil. der Ges. beim Deutschen Kalisyndikat beträgt einschl. der Quoten der Werke Dreileben (früher Wefensleben), Belsdorf, Ummendorf, Alleringers- leben u. Antonsglück, deren Beteiligungsziffern sich die Ges. bis 31./12. 1953 gesichert hat, 390.13 %0. Die Absatzbeteilig. verteilt sich auf 92 duotentragende Schächte, von denen 54 auf Grund der Bestimmungen des Kaliwirtschaftsgesetzes endgültig stillgelegt worden sind. Im Betrieb sind 11 Werke, von denen 2 vom 1./5. 1926 bis Ende 1926 wegen Absatzmangels geruht haben. Absatz in 1926–1927: 4 256 020 dz K: 0 = 38.7 %, 4 937 380 dz K2 O = 39.84 % des Syndikatsabsatzes. Beteiligungen: Nach jahrelangen Studien und Versuchen ist die Gesellschaft dazo übergegangen, die Stickstoffproduktion aufzunehmen, sie besitzt mit der Klöckner-Werke A.-G. je die Hälfte der Kuxe der tausendteiligen Gewerkschaft Victor, Stickstoffwerke in Rauxel, welche die Claude-Patente ausnutzt u. nach diesem Verfahren Ammoniak in flüssiger Form herstellt, das zum grössten Teil an Kalisalze gebunden wird. Die Studien u. Arbeiten der Kali-Industrie A.-G. auf dem Gebiete der Mischdünger-Industrie werden fortgesetzt; die Ges. hat der gesamten deutschen Kaliindustrie eine Option eingeräumt, sich an ihren im Bau befindlichen Anlagen in Sondershausen zur Herstell. des neuen Düngers bzw. an der unter ihrer Mitwirkung gegründeten Ges. zu beteiligen. i1Kapital (bis 30./6. 1928): RM. 120 000 000 in 300 000 St.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 150 000 000 in 100 000 St.-Akt. u. 50 000 6 % Vorz.-Akt., übern. von den Gründern zu 100 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 29./12. 1922 um M. 900 000 000 in St.-Akt. Die Kapital- Umsgtell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 unter Einziehung von M. 200 000 000 St.-Akt. u. M. 50 000 000 Vorz.-Akt., mithin von M. 800 000 000 auf RII. 320 000 000 durch Abstempel. des Nennwertes der Aktien von bisher' M. 1000 auf RM. 400. Die G.-V. v. 28./6. 1926 beschloss Herabsetz. des Kapitals auf RM. 120 000 000 durch Einzieh. von RM. 200 000 000 Vorrats-Akt., die sich im Besitz der Kali-Bank A.-G. befinden. Die G.-V. v. 30./6. 1928 soll Beschluss fassen über Erhöh. des A.-K. um RM. 80 000 000 auf RM. 200 000 000 durch Aus- gabe von 200 000 St.-Akt. zu RM. 400 mit Div. für 1928. Den Aktion. sollen die neuen