R 2262 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Entwicklung: Am 1./7. 1926 wurden die Betriebsanlagen der Aktiengesellschaft Charlottenhütte im Siegerland übernommen. Ferner wurden von der Charlotten- hütte bzw. von der Siegener Eisenbahnbedarf A.-G. u. a. sämtliche Kuxe der Eisen. steinbergbau treibenden Gewerkschaften Brüderbund, Eisernhardter Tiefbau, Knappschafts- glück, Gewerkschaft Neue Haardt u. sämtl. Geschäftsanteile der Firma Ax, Schleifenbau & Mattner G. m. b. H. in Siegen übertragen. Für das Einbringen der Anlagewerte haben die Charlottenhütte u. Siegener Eisenbahnbedarf A.-G. insgesamt nom. RM. 20 000 000 Aktien u. nom. RM. 7 500 000 Genussscheine der Serie B der Vereinigte Stahlwerke Aktien- gesellschaft erhalten. Die Materialien, Halb- u. Fertigfabrikate wurden gegen Barvergütung übernommen. Sodann hat die Ges. im Zus.gehen mit einem aus den Werken Fried. Krupp A.-G., Klöcknerwerke A.-G. u. Eisen- u. Stahlwerk Hoesch A.-G. gebildeten Konsortium, an welchem sich später auch die Maxhütte interessiert hat, 1926 die Stummschen Beteiligungen bei der Norddeutschen Hütte A.-G., dem Eisenwerk Kraft, Abt. Nieder- rheinische Hütte, den Westfälischen Eisen- u. Drahtwerken A.-G., der Eisenindustrie zu Menden u. Schwerte A.-G. u. dem Gussstahlwerk Witten A.-G. erworben. Ferner hat die Ges. zus. mit einem aus denselben Firmen mit Ausnahme der Maxhütte bestehenden Konsortium die Werksanlagen der den Rombacher Hüttenwerken gehörenden West- fälischen Stahlwerke in Bochum, Concordiahütte in Bendorf u. die Aktien der Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg erworben. Das Konsortium hat sich inzwischen bis auf die gemeinsame Verwaltung u. Verwertung der Aktien des Gussstahlwerks Witten u. der Nord- deutsche Hütte A.-G. aufgelöst. Die Beteiligung der übrigen Stumm-Rombach-Betriebe bei den Eisenverbänden wurde anteilgemäss mit Wirkung vom 1./9. 1926 auf alle Konsorten übertragen. Die Betriebe der ehemaligen Rombacher Hüttenwerke u. die genannten Werke des Stummkonzerns wurden zum Teil stillgelegt, zum Teil mit den eigenen benachbarten Werken in Betriebsgemeinschaft verbunden. Die gemeinsam erworbene Aktienbeteiligung an dem Eisenwerk Kraft (Niederrheinische Hütte), der Eisenindustrie zu Menden u. Schwerte u. den Westfälischen Eisen- u. Drahtwerken in Langendreer wurde an die Ver. Stahlwerke abgetreten. Weiter ist der Vertrag über den Zus.schluss der der Ges. gehörenden Maschinen- fabrik Thyssen mit der Deutschen Maschinenfabrik, Aktiengesellschaft, Berlin, in die Demag Akt.-Ges., Duisburg, die mit einem A.-K. von RM. 25 000 000 ausgestattet wird, abgeschlossen worden. Dieser Zus. schluss bezweckt eine möglichst weitgehende Spezialisierung u. rationelle Ausnutzung der leistungsfähigsten Werkstätten, Maschinen u. Einrichtungen, sowie eine umfassendere Verwertung der Erfahrungen, Patente, Beziehungen, Vertreterorganisationen usw. Die Ges. erhielt für das Einbringen der Anlagewerte einschl. der Patente u. der gesamten Organisation nom. RM. 4 500 000 Akt. der Demag Akt.-Ges. sowie nom. RM. 13 000 000 Genussscheine, die mit denselben Rechten wie die Akt. sowohl am Gewinn als auch am Vermögen der neuen Ges. beteiligt sind. Die Übernahme der Materialien, Halb- u. Fertigfabrikate erfolgt gegen Barvergütung. Die Abwicklung der Debitoren u. Kreditoren wird durch die alten Ges. vorgenommen. Die Gründung der Demag Akt.-Ges. ist am 12./8. 1926 erfolgt. – Das der Ges. gehörige Stahl- u. Walzwerk Weber in Brandenburg a. H. wurde in die neugegründete Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Berlin, eingebracht. Ende 1926 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Deutschen Edelstahlwerke A.-G., Bochum, in welche die Edelstahlbetriebe in Bochum u. die Magnet- fabrik in Dortmund eingebracht wurden. —– 1928 verkaufte die Ges. ihre 500 Kuxe der Gew. Emscher-Lippe u. 43 % der Aktien der Norddeutschen Hütte A.-G. in Bremen an die Fried. Krupp A.-G. Zwecks Abrundung ihres Grundbesitzes erwarb die Ges. von der Fried. Krupp A.-G. ein grösseres am Rhein bei Duisburg gelegenes Grundstück. Kapital: RM. 800 000 000 in Aktien zu RM. 1000. Urspr. RM. 60 000. Durch Beschluss der a. o. G.-V. v. 7./5. 1926 wurde das A.-K. von RM. 60 000 unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechtes der Aktionäre um RM. 799 940 000 auf RM. 800 000 000 erhöht, durch Ausgabe von 799 940 Stück auf den Inhaber lautenden Aktien über je RM. 1000. Von den neuen Aktien erhielten die Rheinelbe-Union RM. 315 976 000 (Deutsch-Lux. RM. 120 791 000, Bochumer Verein RM. 74 394 000, Gelsenkirchen RM. 120 791 000); die Thyssen-Gruppe RM. 207 984 000 (A.-G. für Hüttenbetrieb RM. 23 747 000, Aug. Thyssen-Hütte Gew. RM. 94 096 000, Gew. Friedr. Thyssen RM. 27 193 000, Gew. Lohberg RM. 16 686 000, Gew. Rhein I RM. 12 660 000, Thyssen & Co., Mülheim-R. RM. 33 602 000); die Phoenix-Gruppe RM. 207 985 000 (Phoenix A.-G. RM. 189 186 000, v. d. Zypen RM. 18 799 000); die Rhein. Stahlwerke A.-G. RM. 67 995 000 Aktien. Unter Hinzurechnung der urspr. begebenen 60 Aktien zu RM. 1000 besitzen die einzelnen Gruppen nunmehr folgende Anteile des A.-K.:: 1. die Rheinelbe. Union . . . RM. 316 000 000 Aktien = 39.5 0% 2. „ Thyssen-Gruppe . . . . 208 000 000 „% 3. „ Phoenix-Gruppe . . . „ 208 000 000 „ = 26 4. „ Rheinischen Stahlwerke . „ 68 000 000 = 8.5 % RM. 800 000 000 Aktien = 100 % Genussscheine: Die Ges. hat für die Einbringung solcher Werte u. Vorteile, die nicht unmittelbar zu den Produktionsanlagen gehören, RM. 125 Mill. Genussscheine ausgegeben. (Näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. J ahrg. 1927.) Die Genussschein-Inhaber (Gründergesellschaften) sind 1927 abgefunden worden.