Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2267 Prokuristen: H. Bläsner, B. Brinkmann, D. Gercken, A. Grumke, E. Mahlow, R. Schoppelrey, C. Steltmann, Dr. L. Trautmann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Peter Klöckner, Haus Hartenfels; Stellv. Florian Klöckner, Löttringhausen i. W. (Haus Waldhügel); Frau Hanna Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Mansfeld Aktiengesellschaft für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Eisleben. Gründung: Die Gründung erfolgte am 18./10. 1921 mit einem Grundkapital von M. 880 000. Hervorgegangen aus der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft. Fabrikationsstätten u. Nebenbetriebe: Im Mansfelder See- u. Gebirgskreise, im Kreise Sangerhausen, in Langendreer i. W., Halle a. S., Merseburg, Senftenberg u. Gr.-Räschen N.-L. Zweck: 1. Erwerb u. Ausbeutung von Bergwerkseigentum jeder Art sowie Herstell. u. Erwerb von Anlagen u. der Betrieb von Unternehm., welche die Ausnutzung dieses Berg- werkseigentums u. die Verwert. seiner oder fremder Erzeugnisse in rohem oder bearbeitetem Zustande bezwecken, Beteil. bei Anlagen und Unternehm. dieser Art sowie Pachtung von solchen, die Verwalt. u. Verwert. des der Ges. sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen u. unbeweglichen Eigentums. Die Ges. ist berechtigt, neue Geschäftszweige aufzunehmen, Zweigniederlass. zu errichten u. sich an anderen Unternehm. zu beteiligen. Erzeugnisse: Rohmetalle: Rohkupfer (Guss- u. Walzraffinad, Marke MRA, Kathoden Marke MEK), Feinsilber, Original-Hüttenweichblei „Marke Mansfeld“, Hartblei, Cadmium, Feingold, Platin, Palladium. –— Metallhalbfabrikate: Blanke u. verzinnte Kupfer- u. Messingdrähte, isolierte Drähte, Trolley- oder Fahrdrähte, Bronze-, Tombak-, Aluminium-, Silber- u. Neusilberdrähte in allen Stärken bis zu 0.03 mm herunter. Blanke u. verzinnte Kupferseile, Blitzableiterseile, Bronze- u. Aluminiumseile, drillierte Kupfer- u. Bronzedrähte, Antennenlitze, Bleche, Bänder u. Streifen in Kupfer, Messing, Bronze, Tombak, Aluminium, Silber u. Neusilber. Nahtlos gewalzte Rohre in Kupfer, Messing, Bronze u. Alum inium, nahtlos gezogene Präzisionsrohre in Kupfer, Messing, Bronze, Silber bis zu den kleinsten Abmessungen; Stangen, rund u. profiliert, in Kupfer, Messing, Bronze u. Aluminium; volles u. hohles Stehbolzenkupfer. Kupferne Feuerbuchsen, Kugel- u. Kesselschalen. Warmpressteile aller Art, Muntzmaterial, Kondensatorplatten. Zinkoxyd, Schwefelsäure zu 500, 600 u. 66e Be. Kupferschlacken-Pflastersteine, Bauschlacken u. Schlackenschotter, Splitt u. Sand aus Hochofenschlacke. Ziegelei- u. Schamottefabrikate. Auf der Zeche Mansfeld werden neben der Steinkohlenförderung und Kokserzeugung Teer, Benzol, Ammoniak, Ammoniakwasser, Cumaronharz u. Naphthalin gewonnen. Erzeugnisse der Halleschen Pfännerschaft: Rohkohle, Hallorebriketts, Presssteine, Teer, Grudekoks, Leichtöl, Siedesalz, Flaschen u. Gefässe, Ziegelsteine. Entwicklungsgeschichte: Die ersten Anfänge des Mansfelder Bergbaues reichen bis in das Jahr 1199: zZurück. Ursprünglich ein persönlicher Besitz der Grafen von Mansfeld, war der Kupferschieferbergbau nach dem 30jähr. Kriege in die Hände verschiedener Gewerk- schaften gelangt, die sich schliesslich in der Mitte des 19. Jahrhunderts (1851) zu einer Gewerkschaft, der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft, zusammenschlossen. Mit dieser Konsolidation wurde die Grundlage zu der grosszügigen Weiterentwicklung des Unternehmens in den nächsten 60 Jahren gelegt. Durch Schaffung zahlreicher neuer Anlagen u. Aufnahme verschiedener neuer Betriebszweige (Steinkohle, Kali, Weiterver- arbeitung von Kupfer u. Silber) erweiterte sich der Umfang des Betriebes um ein Viel- faches; die Belegschaft stieg von ca. 4500 auf über 27 000 Mann. Diese Entwicklung Mansfelds zu einem industriellen Grossunternehmen ergab jedoch allmählich, dass die mehr auf einen mittleren Bergbaubetrieb zugeschnittene Form der Gewerkschaft zu eng geworden war. Man entschloss sich daher im Laufe des Jahres 1921, die Gewerkschaft in die den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen besser Rechnung tragende Form der A.- G. umzuwandeln. Am 26./11. 1921 beschloss eine a. o. Gewerkenversammlung, die Gew. aufzulösen u. mit sämtl. Aktiven u. Passiven auf die inzwischen neugegründete Ges., die Mansfeld A.-G. für Bergbau u. Hüttenbetrieb, zu übertragen. –— 1924 Verkauf von 50 % Kuxe der Gew. Sachsen in Heessen an den Otto Wolff-Konzern. — 1925 Verkauf der gesamten Beteiligungsziffer der Mansfeldsche Kaliwerke A.-G. am Kaliabsatz bis 1953 an eine Reihe anderer Kaliwerke für RM. 12 000 000, Erwerb von 51 % der Geschäftsanteile der Montanges. m. b. H., Berlin-Charlottenburg. –— 1926 Fusion mit der Halleschen Pfänner- schaft A.-G. – 1927: Die Mansfeldscher Metallhandel A.-G., Berlin, wurde im Wege der Fusion von der Mutterges. übernommen u. wird als besondere Abteilung von dieser fort- geführt. Die Geschäftsführung wurde mit der Montanges. m. b. H., Berlin-Charlottenburg, deren restl. 49 Anteile erworben wurden, vereinigt. Betriebsanlagen: I. Kupferschieferbergbau: Es sind 7 Förderschächte vorhanden, u. zwar: Hermannschacht in Helfta, Clotildeschacht in Eisleben, Hohenthalschacht in Helbra, Wolfschacht in Volkstedt, Zirkelschacht in Klostermansfeld, Vitzthumschacht in Hübitz, Paulschacht in Helmsdorf. Von diesen Förderschachtanlagen sind der Hermann-, Zirkel- u. Paulschacht z. Zt. stillgelegt. Daneben sind noch eine Reihe von Schächten