7 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2305 oder deren Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Bezieh. steht, sowie Beteil. an solchen Unternehm., ferner Abschluss von Interessengemeinschaften; 6. die Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande. Entwicklung: Die Ges. hatte bis zum Jahre 1919 ihren Schwerpunkt in Lothringen, wo sie unter der Firma „Rombacher Hüttenwerke“ (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927) aus- gedehnte Erzgruben, Stahl- u. Walzwerke betrieb. Sie verlor ihren lothringischen Besitz durch Enteignung seitens der französ. Behörden u. war nunmehr gezwungen, im Inland neue Stützpunkte zu suchen. Im Jahre 1920 übernahm sie das Steinkohlenbergwerk der Concordia Bergbau-Aktien-Ges., im Jahre 1921 die Westfälischen Stahlwerke in Bochum u. die Concordiahütte in Engers. Im gleichen Jahre wurde durch Aktienbesitz u. Interessen- gemeinschaftsvertrag die Eisenhütte Holstein A.-G. in Rendsburg angegliedert. Im Jahre 1923 kam die Mehrheit der Aktien der Howaldtwerke in Kiel in den Besilz der Rombacher Hüttenwerke. Die Ruhrbesetzung fügte der im Aufbau begriffenen Ges. einen schweren Schlag zu. Bei Eintritt der Stabilisierung der Mark befand sich die Ges. in ausgedehnten Bauprojekten, die nicht mehr zurückgestellt werden konnten, die andererseits durch die Entwickl. der Verhältnisse weit grössere Beträge verschlangen, als vorauszusehen war. Erhebl. Verluste bei den Howaldtwerken infolge Übernahme des Baues von Tankschiffen traten hinzu. Die Ges. geriet in finanzielle Schwierigkeiten, die im Oktober 1925 zu einem Stundungsabkommen mit den als Gläubiger beteiligten Banken führten. Im Laufe des Jahres 1926 wurden die Eisenwerke (Westfälische Stahlwerke, Concordiahütte u. Eisenhütte Holstein) an die Ver- einigte Stahlwerke A.-G. abgestossen; die Beziehungen zu den Howaldtwerken wurden unter erheblichen Opfern gelöst u. die finanziellen Verhältnisse der Ges. saniert. (Näheres darüber s. unter Abschnitt Kapital u. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Besitztum: Die Ges. betreibt nunmehr zu Oberhausen (Rhld.) eine Steinkohlenzeche mit sechs Schächten. Die Gerechtsame umfasst 15 340 875 qm (15 Normalfelder). In zwei Kokereien wird die gewonnene Kohle zum Teil verkokt; neben dem Koks werden Ammonjak, Benzol, Teer u. sonstige Nebenprodukte gewonnen. Der Grundbesitz der Ges. hat eine Grösse von rd. 260 Hektar, in den Gemarkungen Oberhausen, Sterkrade u. Meiderich gelegen. Davon sind für Werksanlagen beansprucht 9096.12 a, von Wohnhäusern 4129.30 a; der Rest wird landwirtschaftlich genutzt. – Neben den erforderl. Verwaltungsgebäuden sind auf drei Zechenanlagen an Maschinen, Kesseln u. Generatoren zur Erzeugung von Kraft und Licht usw. insgesamt vorhanden: 7 Fördermasch., 4 Ventilatoren, 10 Luftkompressoren, 3 unter- u. oberirdische Wasserhaltungen, 9 Lokomotiven: 57 Kessel mit einer Heigzfläche von 8634 qm, 5 Generatoren mit einer Leistung von 10 000 Kw. –— Die Ges. besitzt 496 Wohnhäuser u. 29 Wohnbaracken; die Zahl der Beamtenwohnungen beträgt 234. die der Arbeiterwohnungen 1585. – Die Belegschaft beläuft sich zurzeit auf 5345 Arbeiter u. 360 Beamte. Absatz: 1924 1925 1926 KE hliiii. 009 . kKek ½éĽ6 . ...%% .... 3 17 200 t Ahimnenik 3 466 t 4 858 t 3 084 t Teer u. Teererzeugnises... 7 694 t 9 930 t 8 882 t Benzol u. Nebenerzeugnisse... 1 264 t 2 125 t 1 612 t Die Ges. liefert ihre ganze Erzeug. an festen Brennstoffen, soweit nicht Selbstverbrauch in Frage kommt, an das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat in Essen ab. Die Kohlen- beteiligung der Ges. beim Kohlensyndikat beträgt 2 200 000 t, davon Verkaufsbeteiligung 1 850 090 t u. Verbrauchsbeteilig. 350 000 t; die Koksverkaufsbeteilig. beträgt 487 400 t. Die Ges. gehört dem Cumaronharzverband G. m. b. H. in Bochum an. Der Gesellschafts- vertrag läuft zunächst bis zum 31./12. 1928 u. verlängert sich jeweils um ein Jahr, falls er nicht vier Monate vor Ablauf der Vertragszeit gekündigt wird. Der Zweck dieses Verbandes ist der gemeinsame Verkauf der Cumaronharzerzeugnisse der angeschlossenen Gesellschafter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt im wesentlichen folgende Beteiligungen: RM. 1 000 000 Anteile der H. Paul Disch, Rhederei u. Handelsges. m. b. H., Duisburg-Ruhrort (Kapital RM. 1 000 000); die Tätigkeit dieser Ges. beschränkt sich ausschliesslich auf das Kohlen- handelsgeschäft; RM. 100 000 Anteile der Chemische Werke Rombach G. m. b. H., Oberhausen (Kapital RM. 100 000); RM. 220 000 Anteile der Rombach'“ Kohlenhandelsges. in Oberhausen, Mannheim, Frankfurt a. M. u. Hannover (Kapital RM. 220 000): Schw. Fr. 300 000 Beteilig. an „Vulkan“ Kohlenhandels-Akt.-Ges., Zürich (Kap. Schw. Fr. 300 000). Ferner besitzt diie Ges. folgende Beteiligungen: RM. 100 000 Anteile der Fritz Hamm G. m. b. H., Diüsseldorf (Kap. RM. 300 000); RM. 205 000 Anteile der Agricultura G. m. b. H., Düiüsseldorf (Kapital RM. 615 000):; RM. 184 000 Anteile der Ges. für Teerverwertung G. m. b. H., Duisburg-Meiderich (Kap. RM. 8 475 000); RM. 330 000 mit 25 % eingezahlte Aktien der Akt.-Ges. für Kohleverwert., Essen, gegründet Oktober 1926 (Kap. RM. 25 000 000). Ausserdem besitzt die Ges. Kommanditbeteilig. an den verschiedenen Syndikatshandelsges. mit 1 012 975 t im Nennwert von rd. RM. 529 000. Aktienumtausch-Angebot: Der Umstand, dass die Aktien der Ges. im Zus. hang mit der Sanierung u. der Zus. legung des A.-K. zeitweise nicht notiert u. daher schwer verwertbar sein werden, hat Veranlassung gegeben, den Aktion. im Nov./Dez. 1926 folgendes Umtausch- angebot zu unterbreiten: Die der Kokswerke & Chemische Fabriken Akt.-Ges. nahestehende Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 145