2354 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Kapital: RM. 5 000 000 in 5000 Nam.-Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Ausst. Einzahl. der Aktionäre 3 750 000, Kassa 2000, Bankguth. 873 778, Waren 3 879 221, Debit. 1 869 277, Eff. 1 997 750, Inv. 513 185. — Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. 4 750 349, Eff. 1 497 750, Versich.-Res. 8000, Steuer-Res. 412 156, Gewinn 1 216 958. Sa. RM. 12 885 214. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwalt.-Unk. u. Steuern 2 357 568, Gewinn 1 359 424. – Kredit: Waren- u. Frachtgewinn 3 689 426, Bankzs. 27 566. Sa. RM. 3 716 992. Dividenden 1925–1927: Wird nicht bekanntgegeben. Direktion: George Carlson. Prokurist: E. Heine. V Aufsichtsrat: Fabrikant Edsel Ford, Fabrikant Henry Ford, Sekretär B. J. Craig, Detroit. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Gustav Genschow & Co., Akt.-Ges. in Berlin SW. 68, Charlottenstr. 6. Gegründet: 22./3. 1907 mit Anderungen v. 14., 15. u. 16./5. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907, eingetr. 23./5. 1907. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweiggeschäfte in Köln, Durlach, Hamburg, Wien, Königsberg i. Pr., Altstadt-Hachenburg u. Suhl i. Th. Zweck: Herstell. von Jagd- u. Sportmunition sowie aller Artikel, die mit vorgenannten im Zus. hang stehen oder die die Ges. mit ihrer Einricht. anfertigen kann; Grosshandel mit derartigen Artikeln, insbes. auch mit Waffen, sowie das Export- u. Importgeschäft, ferner Erwerb u. Betrieb auch anderer Fabriken derselben oder verwandter Branchen. In den in Durlach u. Wolfartsweier in Baden beleg. Schrot- u. Munitionsfabr. fabriziert die Ges. in erster Linie Friedensmunition. Besitztum: Die Schrot- u. Plombenfabrik in Durlach umfasst neben einem Schrot- turm ein Maschinen- u. Fabrikationsgebäude, ein modern eingerichtetes, grosses Blei- Schmelzgebäude, Lagerraum für Rohmaterial., ferner ein zweistöck. Bürogebäude. Die Fabrik besitzt Gleisanschluss. Der Betrieb ist an das städt. Elektr.-Werk Karlsruhe angeschlossen u. verfügt als Res. über Dampfkraft. Das Munitionswerk in Wolfartsweier bei Durlach, umfasst Fabr.-Geb. u. Einricht. zur Herstell. von Metallhülsen u. Geschossen, Zündhütchen u. Flobert- bezw. Randfeuerpatronen, Lade- u. Presshaus für Zündkapseln, Laboratorium zur Herstell. des Knallquecksilbers u. der Zündsätze, Lade-, Revisions- u. Packräume für Metallhülsen u. Patronen, sowie Jagdschrotpatronen, Lagerräume für Halb- u. Fertig- fabrikate, Magazine für Rohmaterial., ferner eine Metallglüherei u. -Beizerei sowie Dampf- kessel- u. Masch-Haus. Angegliedert daran ist eine Masch.-Bauanstalt zur Herstell. von Spez.-Masch., grösstenteils eig. Konstruktion, die Werkzeugmacherei, Härterei, Schlosserei, Blechnerei, Schmiede u. mech. Tischlerei; ausserdem ist ein Beamtenwohnhaus vorhanden. Als Betriebskraft dienen Dampf u. Elektrizität. Letztere wird vom Staatl. Murgtal- Kraft- werk bezogen u. betreibt 17 Elektromotoren. Die Dampfkraftanlage ist teilweise im Winter zur Ausnutz. der Abwärme für Beheiz. der Arbeitsräume in Betrieb u. dient im übrigen als Reserve. Die Haupterzeugn, sind: in Durlach: Jagdschrot u. Plomben, in Wolfarts- weier b. Durlach: Patronen für automat. Waffen, wie Büchsen, Karabiner u. Pistolen, Zündhütchen aller Art, Flobert- u. Revolverpatronen, Jagdhülsen, geladene Jagdpatronen sowie Messinghülsen u. Knallsignale für Eisenbahnen. Maschinenbauabt. z. Herst. von Spez. Masch. Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein Areal von 56 549 qm, gelegen in Dur- lach u. Wolfartsweier bei Karlsruhe in Baden, Berlin-Weissensee, Suhl, Königsberg i. Pr., Hamburg-Bergedorf u. Altstadt-Hachenburg, wovon über 10 000 qm bebaut sind. Die Leder- 3 warenfabrik in Altstadt-Hachenburg fabriziert Lederwaren für Jagd- u. Sportzwecke. Das Handelsengros-Geschäft der Ges. in Berlin, Köln u. Durlach erstreckt sich auf den Grossvertrieb von Waffen, Munitionen sowie verw. Artikel auf dem Kontinente, während die Pflege des überseeischen Exportes der Zweigniederlass. in Hamburg, obliegt. 1925 Gründ. einer Tochterges. in Süd-Amerika. Die Ges. ist Mitglied des Munitionsverbandes. Die Tochterges. in Wien firmiert Gust. Genschow & Co. G. m. b. H. (Stammkapital 6. S. 160 000),. Zahl der Arbeiter u. Angestellten über 600. 2 Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 7./12. 1927 genehmigte den zwischen der Gustav Genschow A.-G. u. der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., Köln, abgeschlossenen Interessengemeinschaftsvertrag. Danach erhalten die Stammaktien der Gesellschaft von der I. G. Farbenindustrie, mit der die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff A.-G. bereits in Interessengemeinschaftsvertrag steht, dieselbe Divid. garantiert, wie die Aktien der Rhei- nisch-Westfälische Sprengstoff A.-G., nämlich 40 % der Div. der I. G. Farbenindustrie. Daneben wird den Genschow-Aktionären ein Bezugsrecht an sämtlichen künftigen Kapital- erhöhungen der I. G. Farben zugesichert, dergestalt, dass die Genschow-Aktionäre auf RM. 400 ihrer Aktien den gleichen Betrag der I. G. Farben erhalten wie die I. G. Farben- Aktionäre auf RM. 160 ihrer Aktien. Vom 1./1. 1938 ab können die Aktien der Gustav Genschow A.-G. in Aktien der I. G. Farbenindustrie umgetauscht werden u. zwar bekommen sie für nom RM. 1000 eigene Aktien nom. RM. 400 I. G. Farbenaktien. Der Interessen- gemeinschaftsvertrag tritt 1./1. 1928 in Kraft. Kapital: RM. 4 138 000 in 10 000 St.-Akt. u. 300 12½ % Vorz.-Akt. Lit. A mit Nachzahl.- Anspruch (Nr. 1–300) zu RM. 400 sowie 450 6 % Vorz.-Akt. Lit. B mit Nachzahl.-Anspruch (Nr. 301–750) zu RM. 40. – Vorkriegskapital: M. 2 250 000. =