I 7 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2453 Direktion: Dipl.-Ing Hans Allendorf, Bruno Thomas. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Rich. Mentz, Rechtsanw. Paul Schmid, Leipzig; Fabrikbes. Fritz Heintze, Ing. Paul Allendorf, Joh. Friedr. Schneeweiss, Gössnitz; Staatsrat Dr. Geier, Altenburg; vom Betriebsrat: F. Henkel, P. Schröter. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig u. Gössnitz: Allg. Dt. Credit-Anstalt. Gothaer Waggonfabrik, Akt.-Ges. in Gotha. Zientral-Direktion: Eisenach. Gegründet: 30./7. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898. Die Firma hatte bis 30./4. 1910 den Zusatz vorm. Fritz Bothmann & Glück. Gründung siehe Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/01. Zweigniederlass. in Fürth u. Eisenach. Zweck: Herstellung von Eisenbahnwagen, anderen Fahrzeugen aller Art, Eisen- u. Holz- konstrukt. sowie die Vermietung von Fahrzeugen. Die Ges. betreibt hauptsächlich den Bau von Eisenbahnwagen, sowie von Spezialwagen für Bier, Fische etc., Kesselwagen, Automobilen u. Fahrrädern. Besitztum: Die Ges. besitzt Werke in Gotha, Fürth, Eisenach u. Mylau. Das Haupt- werk liegt in der Nähe des Bahnhofes Gotha-Ost (Kindleber Str. 77) u. ist mit diesem durch Gleisanschluss verbunden. Areal daselbst 495 774 am, von denen 70 222 qm bebaute Fläche sind, ausserdem besitzt die Ges. einen unweit der Fabrik gelegenen Block von Arb.-Wohnungen für 40 Familien in Grösse von 3424 qm, ferner in nächster Nähe der Fabrik weitere 33 Wohnhäuser für 78 Familien ein weiteres in der Langensalzaer Str. 24 geleg. Grundst. von 4055 qm, von denen 1875 qm bebaut sind. In Fürth besitzt die Ges. das durch die Übernahme der Bayer. Waggon- u. Flugzeugwerke eingebrachte, durch Gleisanschluss verbund. Fabrikgrundst. in Grösse von 265 880 qm, von denen 19 250 qm bebaut sind; es sind 47 Werkzeugmasch. für Eisen- u. Holzbearbeit. vorhanden. Die zum Betrieb erforderlichen Gebäude u. Einricht. sind fertiggestellt. Zum Zwecke der Ergänzung der Betriebe, insbes. für den Ausbau der Lokomotiv-Abt. u. Herstellung besonderer Fahrzeuge genehmigte die G.-V. vom 27./6. 1921 den mit der Fahrzeugfabrik Eisenach am 31./5. 1921 geschlossenen Fusionsvertrag. Das in Eisenach gelegene Areal hat eine Grösse von 76 793 qm, wovon ca. % bebaut sind. Ausserdem sind 13 Beamtenwohnhäuser mit 53 Wohnungen vorhanden. Die Fabrik arbeitet mit etwa 140 Werkzeugmasch. verschiedenster Art. Der Antrieb der Masch. in den drei Werken erfolgt durch Elektrizität, welche in Gotha u. Eisenach von der Thüringer Elektrizitäts-Lieferungsges. A.-G., Gotha, bezogen wird. Fürth erhält den elektr. Strom vom städt. Betriebsamt in Fürth. In den Werken von Gotha u. Fürth werden in der Hauptsache Eisenbahnwagen, Strassenbahnwagen, Lokomotivkessel u. Transportkessel hergestellt, ausserdem ist eine Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen u. Lokomotiven vorhanden, sowie neuerdings in Gotha Bau von Eisenbahntriebwagen, Selbst- entladewagen, Lastkraftwagen-Anhängern u. Aufbauten. Die Fabrikation der Eisenacher Werke erstreckt sich auf Personenautomobile u. Fahrräder (Dixi-Automobile u. Dixi- Fahrräder), daneben besteht eine Reparaturwerkstatt für Automobile. Zur Zeit beschäftigt die Ges. in den drei Werken zus. etwa 3500 Angest. u. Arb. Die G.-V. v. 23./12. 1926 beschloss, das Vermögen der Cyklon-Automobilwerke A.-G. in Berlin als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. zu übernehmen. Die Aktion. der Cyklon- Automobilwerke erhielten (1: 1) RM. 1 800 000 neue St.-Akt. mit Div.-Ber. vom 1./7. 1926. Beteiligungen: Die Ges. ist mit unbedeutendem Kapital an folgenden Unternehmungen beteiligt: Flugverbandhaus G. m. b. H., Berlin; Gothaer Flugzeugwerke, Gotha; Bayerische Luftbildges. m. b. H., München. Die Ges. gehört dem Verein Deutscher Waggonfabriken, Berlin, dem Verein Deutscher Motorfahrzeug-Industrieller u. dem Verein Deutscher Fahrrad- industrieller an. Kapital: RM. 10 000 750 in 31 250 St.-Akt. zu RM. 60, 8110 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 875 Vorz.-Akt. zu RM. 18. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Recht; sie konnen jederzeit ganz oder teilweise zu 112 % des Nennwertes zuzügl. 6 % Zs. eingezogen werden. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht bis 1911 auf M. 2 000 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 173 500 000 in 170 000 St.-Akt. u. 3500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 8./1. 1925 unter Ein- zieh. von M. 45 000 000 nicht verwert. St.-A., mithin von M. 128 500 000 auf RM. 7 563 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 18 er- mässigt wurde. Die G.-V. v. 23./12. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 7 563 000 auf RM. 1 890 750 (4:1) herabzusetzen u. das herabges. A.-K. um RM. 5 110 000 St.-Akt. auf RM. 7 000 750 zu erhöhen; von den neuen St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1./7. 1926 dienten RM. 1 800 000 zum Umtausch gegen Aktien der Cyklon-Automobilwerke, restliche RM. 3 310 000 wurden von den Banken unter Anrechn. auf einen Teil ihrer Forder. übernommen. Lt. G.-V. v. 22./5. 1928 Erhöhung auf RM. 10 000 750 durch Ausgabe von 3000 St.-Akt. zu RM. 1000 mit Gewinn- anteilber. v. 1./7. 1928 ab. Die neuen Akt. werden von einem dem Unternehmen nahe- stehenden Konsortium übernommen. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung dient teils zur Deckung des Fehlbetrages, teils zur Stärkung der Betriebsmittel.