Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 2509 heim u. der Firma Otto Fromme in Frankf. a. M. hervorgegangen. Bis Dez. 1914 lautete die Firma: Unionwerke A.-G., Fabriken für Brauereieinricht. vorm. Heinrich Stockheim vorm. Otto Fromme vorm. Heinrich Gehrke & Comp. Auf Beschluss der G.-V. v. 21./10. 1294 wurde die Firma Enzinger-Werke in Enzinger-Union-Werke A.-G. geändert u. der Sitz von wWorms nach Mannheim verlegt. zZweck: Betrieb von Maschinenfabriken jeder Art nebst allen damit in Verbindung stehenden Geschäftszweigen, insbes. die Fortführ. der früher unter der Firma L. A. Enzinger in Worms u. unter der Firma Unionwerke A.-G. Maschinenfabriken in Mannheim betriebenen Unternehmungen, welche hauptsächlich die Herstell. von Masch. für die Getränke-Industrie betrieben. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen, solche erwerben oder Interessengemeinschaften mit solchen eingehen. Die Ges. kann Zweigniederlass. im In- u. Auslande errichten. Besitztum: Die Ges. unterhält folgende Fabrikationsanlagen: I. Die Maschinen- fabrik u. Metallgiesserei in Mannheim mit einer Grundfläche von 26 390 qm, wovon 13 500 qm bebaut sind. II. Die Filtermassefabrik in Wallau a. d. Lahn mit einer Grund- fläche von 50 000 qm, wovon 3000 qm bebaut sind. III. Die Maschinenfabrik, Metall- u. Eisengiesserei sowie Filtermassefabrik in Pfeddersheim bei Worms mit einer Grundfläche von 48 000 qm, wovon etwa 13 640 am bebaut sind. I. Die Anlagen in Mannheim dienen hauptsächlich der Anfertig. von Brauereieinricht. u. dem Bau von Masch. u. Apparaten für Brauereien sowie der Erzeug. u. dem Handel von Apparaten u. Bedarfsartikeln für die Wein- u. die übrige Getränkeindustrie. Die Anlage in Mannheim umfasst an Gebäuden: Kessel- u. Maschinenhaus, Modellschreinerei, Metallgiesserei, Eisen- u. Armaturendreherei, Schlosserwerkstätten, Montagehallen sowie umfangreiche Magazine für Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate, Modelle u. Holzvorräte. Der urspr. Gebäudebestand wurde ergänzt durch ver- schied. Neubauten. An Kraftanl. verfügt die Mannheimer Anlage über 1 Sulzer-Einzylinder- Dampfmasch. von 125 PS, gekuppelt mit Dynamo 60 KW, 1 Dieselmotor 80 PS, gekuppelt mit Dynamo 40 K W, 1 Transformatorenstation bzw. Anschlusszentrale des städt. Elektriz.-Werkes Mannheim für ca. 120 PS normal u. 42 Elektromotoren mit zus. 310 PS Nennleistung. II. Die Filtermassefabrikation ist in der von der Firma Otto Fromme eingebrachten Spezial- fabrik in Wallau a. d. Lahn zusammengefasst mit Rücksicht auf die dortigen vorzüglichen Wasserverhältnisse u. eine zur Verfüg. stehende Wasserkraft, die eine Turbinenanlage als Kraftquelle speist. Die Fabrik Wallau wurde 1911/12 wesentlich erweitert u. durch neue Einricht. auf eine beträchtlich erhöhte Leistungsfähigkeit gebracht. In Wallau sind folgende Kraftanlagen vorhanden: 2 Zweiflammrohr-Dampfkessel, 70 qm mit Zubehör für Trockenanlagen; 2 Francis-Turbinen von je 50 Ps (bei voller Beaufschlag.) mit ge- kuppeltem Drehstrom-Generator, Schaltanlage usw.; 1 Transformatorenanlage 120 KW, 22 000/220 Volt mit Zubehör für Anschluss an Übperlandzentrale, 20 Elektromotoren mit 166 KW = 215 Ps Nennleistung. III. Die Anlagen in Pfeddersheim bestehen aus Kessel- u. Maschinenhaus, Eisen-, Zinn- u. Messinggiessereien mit Zubehör, Schreinerei, Dreherei, Schlosserei, Spenglerei, Filtrierpapierfabrik, Magazinen, Ausstellungsräumen und umfangreichen Wirtschaftsgebäuden. Ausserdem sind 5 Beamten- und Arbeiter- Doppelhäuser vorhanden. Zur Vergrösserung der Giessereien u. der Maschinenfabrik ist ein umfangreicher Neubau mit moderner Einricht. errichtet worden, der im Jahre 1924 in Benutzung genommen worden ist. Zum Betriebe der maschin. Anlagen in Pfeddersheim dient eine Tandem-Dampfmasch. von 700 PS direkt gekuppelt mit Gleichstrom-Generator von 400 K W. Zwei Dampfmasch. von zus. 320 PS gekuppelt mit Gleichstrom-Generatoren von zus. 1750 Amp. u. ein Anschluss an die Überlandzentrale von 175 KW dienen als Reserve. Die Kraft wird von ca. 50 Motoren in die einzelnen Betriebe übertragen. Eine Wasserkraft von 30 PS mit Francis-Turbine ist ausserdem vorhanden. In dem Pfedders- heimer Werk werden hergestellt: Filter für Bier, Wein u. sonstige Flüssigkeiten, ferner Filtermassewaschmasch., Druckregler, Luftkompressoren, Flaschenabfüllapparate, Kork- u. Verschlussmasch., Ent- u. Bepichmasch., Filterpressen für die chem. u. Zucker-Industrie, Eisenguss, Imprägnieranlagen u. Filtrierpapier. Die Anlagen der Ges. in Breslau (Maschinenfabrik u. Giesserei) wurden 1926 stillgelegt u. 1927 verkauft. Kapital: RM. 6 200 000 in 62 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht bis 1912 auf M. 2,5 Mill., dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 37.5 Mill. in 35 000 St.-Akt. u. 2500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./10. 1924 von M. 37 500 000 unter Einzieh. der M. 2 500 000 Vorz.-Akt., mithin von M. 35 Mill. St.-Akt. im Verh. 10:1 auf RM. 3 500 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 herabgesetzt wurde. Nach der gleichen G.-V. ist das A.-K. um RM. 3 150 000 in Aktien zu RM. 100 erhöht. Diese Erhöh. dient zum Umtausch der Unionwerke-Akt. (s. oben). Die G.-V. v. 21./6. 1926 beschloss, RM. 450 000 Vorrats-Akt. einzuziehen u. das A.-K. von RM. 6 650 000 auf RM. 6 200 000 herabzusetzen. Anleihen: 1. 4½ % zu 103 % rückzahlbare Anleihe der Maschinenfabriken vorm. Gebr. Guttsmann u. Breslauer Metallgiesserei A.-G. in Breslau von 1909, abgest. auf die Filter- u. Brautechnische Maschinenfabrik A.-G. vorm. L. A. Enzinger: M. 1 200 000 in Stücken zu M. 1000 u. 500, aufgewertet auf RM. 150 bzw. RM. 75. Die Anleihe war zur Rückzahl. auf ―――――