――――― 2582 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. eines zweiten Kanaleinlaufes bei Gersthofen, der in 1922 vollendet wurde, genehmigt worden, u. erlaubt dem Lech bis zu 125 cbm pro Sekunde zu entnehmen. – Das Kraftwerk in Gerst. hofen besteht aus 5 Turbinen von je 2200 PS; 1 Turbine ist mit Stromerzeugungsmasch. für Drehstrom u. 4 mit je einem Gleichstrom- u. Drehstromerzeuger verbunden. Die zweite Turbinenstation in Langweid enthält 3 Turb. für eine Normalleistung von je 1500 PS u. eine solche für eine Normalleistung von 1700 PS, welche ebenfalls mit je einer Drehstromerzeug. Masch. verbunden sind. Zum Ausgleich der täglich durch die veränderliche Kraftentnahme entstehenden Schwankungen wurde oberhalb des Kraftwerks in Gersthofen ein künstlicher Stauweiher von 160 000 qm Oberfläche angelegt. Das Kraftwerk in Gersthofen ist mit der Eisenbahnstation Gablingen durch eine 3.5 km lange Anschlussbahn verbunden, welche insbes für die in der Nähe des Kraftwerks errichtete Fabrik der I. G. Farbenindustrie u. für andere anzusiedelnde Industrie-Anlagen den Bahnverkehr vermittelt. Um in den Zeiten ungünstiger Wasserverhältnisse sowie bei Leist., welche über diejenigen der Wasserkraftanlagen über- haupt hinausgehen, die erforderl. Betriebskraft jederzeit zur Verfüg. zu haben, wurde 1904 in unmittelbarer Nähe der Turbinenstation bei Gersthofen ein Dampfkraftwerk errichtet, welches zurzeit 2 Dampfturbinen von je 16 000 PS und eine solche von 8000 PS nebst den zugehörigen Kessel- u. sonst. Anlagen enthält. Jede der vorgen. Turbinen ist mit einer entsprechenden Drehstromerzeugungsmasch. unmittelbar verbunden. – 1920 hat die bayer. Regier. den Ausbau einer 3. Kraftstufe des Lechs bei Meitingen u. damit die Verlänger. des Werkkanals von der Kraftanlage bei Langweid bis Lech km 19 gestattet. Das Werk bei Meitingen wurde 1922 in Betrieb genommen. Es enthält 3 Wasserturbinen mit zus. 18 000 PS Leist. Die Gesamtleistungsfähigkeit der 3 Wasserkraftanlagen beläuft sich zus. auf 35 200 PS u. diejenige der Dampfanlage auf ca. 40 000 PS. Der Zusammen- schluss mit dem von dem Bayernwerk in Meitingen errichteten Hauptumspannwerk ist 1925 erfolgt. Verträge: Der erzeugte Strom wird teils an Fabriken geliefert, teils in der Stadt Augsburg nebst eingemeindeten Vororten u. in den Gemeinden des Kreises Schwaben u. N euburg u. eines Teiles von Oberbayern für Licht- u. Kraftbetriebszwecke verteilt. Die Leitungsanlagen nebst zugehör. Transformatorenstat. u. sonst. Einricht. sind von den Lechwerken für eigene Rechn, hergestellt worden u. deren Eigentum. Der Vertrag mit der Stadt Augsburg ist geändert worden. Das Leitungsnetz innerhalb der Stadt Augsburg ging Anfang März 1928 in den Besitz der Stadt über. Ab 1./7. 1928 bezieht die Stadt den Strom von der Ges. u. übernimmt die Verteil. in eigener Regie. Ein Prozess wegen der Übernahme der Leitungsanlagen durch die Stadt Augsburg wurde zu Ungunsten der Ges. entschieden. Für die Stromversorg. des Überlandgebietes des Kreises Schwaben u. N euburg u. eines Teiles von Oberbayern insbes. der Bezirksämter Aichach, Augsburg, Dillingen, Donauwörth, Friedberg, Günzburg, IIlertissen, Kaufbeuren, Krumbach, Kempten, Landsberg, Markt-Oberdorf, Memmingen, Mindelheim, Neuburg, Nördlingen, Schongau, Schwabmünchen, Wertingen u. Zusmarshausen ist mit dem Bayer. Staatsministerium ein Vertrag auf die Dauer von 50 Jahren d. i. bis zum 30./6. 1963 abgeschloss. worden. Ausserdem sind oder werden mit den in diesem Staatsvertrage vorgesehenen Gemeinden dieser Bezirke Sonderverträge auf 25 Jahre, die von der Regier genehmigt sind, abgeschlossen. Während der Dauer dieser Verträge hat die Ges. das Ausschliesslichkeitsrecht für die Lieferung von elektr. Strom zu Beleucht.-, Kraftbetriebs- u. allen sonst. Zwecken. Erstmals im Jahre 1933 u. von da ab jährlich hat der Staat das Recht, mit einer vierjährigen Vorheranzeige die Gesamtleitungsanlagen zu erwerben. Als Ablösungspreis gilt der Anlagewert abzügl. einer Tilgungsquote von 2 % pro Jahr, zuzügl. eines Geschäftswertes der durch Kapitalisierung der Reinergebnisse bestimmt wird. Auch die Landgemeinden haben das Recht, die in ihrem Gebiete liegenden Ortsnetze bei Beendigung des Vertragsverhältnisses zu erwerben. Wenn der Staat dieses Erwerbsrecht ausübt, so ist er verpflichtet, noch auf die restliche Dauer des Staatsvertrages Strom von den Lechwerken zu beziehen. Statistik: Verkauft wurden 1924–1927: 89 338 755, 98 867 255, 107 151 430, 131 856 395 KWh, angeschlossen waren 1927: 3 unmittelbare Städte, 998 Gemeinden und Teilgemeinden, 19 Elektrizitätswerke. Die Zahl der Abnehmer betrug 1924–1927: 71 600, 74 900, 76 700, 85 873; Anschlusswert der Lichtanlagen 1926–1927: 14 700, 15 800 KW; Anschlusswert der Kraftbetriebe 1924–1927: 100 600, 107 800, 111 100, 116 600 KW. Beteiligungen: Gemeinsam mit dem Bayernwerk wurde 1924 die „Untere IIler A.-G. in München“ gegründet, von deren A.-K. die Ges. RM. 1 600 000 mit 25 % Einzahl. übern. hat. Zweck dieser neuen Ges. ist vor allem die Ausnutz. u. der Ausbau der an der unteren Iller geleg. Wasserkräfte bei Untereichen u. Au. Kapital: RM. 40 532 400 in 150 000 St.-Akt. zu RM. 250, 6000 St.-Akt. zu RM. 500 u. 324 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht 1904 um M. 1 500 000. 1907 um M. 1 500 000. 1911 um M. 1 500 000. 1914 um M. 3 000 000, 1917 um M. 6 000 000, 1920 um M. 12 000 000, 1920 um M. 30 000 000, 1921 um M. 40 000 000. Gleichzeitig Ausgabe von M. 4 000 000 in Vorz.-Akt. zu M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10 fachem St.-Recht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./11. 1922 um M. 52 Mill. in 50 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, die St.-Akt. übern. von einem Konsort. zu 125 %, angeb. den bisher, Aktion. im Verh. 2: 1 zu 145 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 6./12. 1924 von M. 156 Mill. auf RM. 37 530 000 (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 150 000 St.-Akt. zu RM. 250 u. 300 Vorz.