2586 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Erwerb u. Verkauf sowie Beteil. an gleichen u. verwandten (Verkehrs- etc.) Unternehm. in jeder Form. Das Versorgungsgebiet umfasst in Oberfranken die Stadt Bamberg, die Bezirksämter Bamberg I u. II, Ebermannstadt, Forchheim, Höchstadt a. Aisch, Bayreuth, Kulmbach, Lichtenfels, Pegnitz, Staffelstein; in Unterfranken einen Teil der Bezirksämter Ebern u. Hassfurt. Als Stromlieferant des Überlandwerkes Coburg A.-G. versorgt das Überland- werk Oberfranken auch das Bezirksamt Coburg u. einen Teil von Thüringen, als Lieferant des Überlandwerkes Lülsfeld auch die Bezirksämter Schweinfurt, Gerolshofen u. Karlstadt. Besitztum: An eigenen Kraftquellen stehen der Ges. zur Verf.: Die Wasserkraftanlage Hirschaid mit 3 Francis Doppelturbinen von je 1600 PS-Leist. u. einem 700 PS-Dieselmotor, 100 PS-Turbine, Kaupersberg mit einer 60 PS-Turbine, Oberwallenstadt b. Lichtenfels mit 2 Turbinen von insges. 800 PS-Leistung. Strombezugsverträge bestehen mit der Bayern- werk A.-G., München (12 000 K W. Transf.-Leist.), der Bayer. Elektriz.-Lieferungs-Ges. Bayreuth. Im Jahre 1924 wurde die Verbindung mit dem Bayernwerk durch die Transformatorenstation Bamberg hergestellt; hierdurch wurde im Dez. 1924 die Übernahme des Energietransports vom Kraftwerk Viereth der Rhein-Main-Donau A.-G. zur Bayernwerkstation Bamberg ermöglicht. Im Jahre 1926 wurde der Erlanger Hof in Bamberg zur Verwendung als Verwaltungsge- bäude erworben. Beteiligungen: Die mit der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, u. der A.-G. für Licht- u. Kraftversorgung München bei Gründ. des Unternehmens abgeschlossenen Betriebs- führungsverträge wurden durch die wirtschaftl. Verhältnisse überholt. Es wurden besondere Betriebsges. nämlich die Fränkische Stromversorgung G. m. b. H. Bamberg bzw. die Nord- fränkische Überlandzentrale G. m. b. H. Bamberg mit einem Kap. von je M. 6 Mill., umgestellt auf je RM. 10 000, gegründet, wobei jede Partei 50 % des Kap. zu übernehmen hatte. Um das Ver- hältnis zwischen dem Überlandwerk Oberfranken u. seinen Betriebsfirmen noch inniger zu ge- Stalten, traten an Stelle der Eisenbahnbauges. Becker & Co., Berlin, deren Tochterges., die Bayerische A.-G. für Energiewirtschaft in Bamberg u. an Stelle der A.-G. für Licht- u. Kraft- versorgung München die Fränkische Licht- u. Kraftversorgung A.-G. Bamberg. Von diesen beiden Ges. hat das Überlandwerk Oberfranken je ein Aktienpaket in Höhe von ca. 26 % des Kap. in Händen. Auch an der Regnitzstromverwert. A.-G. Erlangen u. Kraftwerk Forchheim A.-G. ist die Ges. mit je 26 % beteiligt. Ferner ist sie an dem Überland- werk Coburg A.-G. durch Aktienbesitz beteiligt. Statistik: Am 31. Dez. 1927 wurden von der Ges. 682 Ortschaften mit rd. 30 000 Haus- haltungen mit Strom versorgt; 2 Ortschaften befanden sich im Ausbau, mit 8 weiteren waren Zustimmungsverträge abgeschlossen. Ausserdem wurden 9 Städte u. Gemeinden u. 9 Überlandwerke als Wiederverkäufer von der Ges. beliefert. Der Anschlusswert der direkt versorgten Abnehmer, die 10 903 Motoren in Benutzung hatten, beträgt rd. 30 000 KW. Die Zahl der bei den Abnehmern montierten Zähler betrug Ende 1927: 36 310. Das Hoch- spannungsnetz umfasste 1460 km, die Gesamtzahl der Transformatoren war 602 mit 11 016 KVA Leistung. An elektr. Arbeit wurden 1920–1927: 522 912, 1 654 073, 3 878 989, 7 776 784, 10 434 752, 14 003 478, 14 967 218, 18 682 798 KWh abgegeben. Kapital: RM. 7 200 000 in 68 200 St.-Akt. zu je RM. 100, 18 000 St.-Akt. zu je RM. 20 u. 20 000 Vorz.-Akt. zu je RM. 1. Urspr. M. 4 Mill., übern. von den Gründern zu 100 *― 1921 Erhöh. um M. 8 Mill., lt. G.-V. v. 14./7. 1922 um M. 18 Will., lt. G.-V. v. 20./12. 1922 um M. 70 Mill. in 30 000 Inh.-Akt. u. 40 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, begeben zu 160 %. Erhöht lt. G.-V. v. 14./4. 1923 um M. 100 Mill. in 80 000 St.-Akt. u. 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die St.-Akt. wurden 2: 1 zu 400 % angeboten. Lt. G.-V. v. 13./12. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 180 Mill. auf RM. 5 760 000 (M. 1000 = RM. 32 [1 neue Aktie zu RM. 20 1 Anteil- schein über RM. 120) u. des Vorz.-A.-K. von M. 20 Mill. auf RM. 20 000. Je 5 St.-Akt.-Anteile zu RM. 12 konnten in 3 St.-Akt. à RM. 20 umgetauscht werden. Die G.-V. v. 10./6. 1925 be- schloss, das A.-K. um RM. 1 420 000 auf RM. 7 200 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 14 200 St.- Akt. zu je RM. 100. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1925 wurden von einem Konsortium übern. mit der Verpflichtung, den alten Aktionären auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 100 % zum Bezuge anzubieten. Anleihen: I. M. 80 Mill. in 5 % Obl., rückzahlbar ab 1931. II. M. 200 Mill. in 8 % Teil- schuldverschr. v. 20./12. 1922. Die 5 % Anl. v. 1./7. 1922, 8 % v. 20./1. 1923 u. 8 % v. 3./4. 1923 sind zum 20./12. 1926 gekündigt worden. Rückzahl.-Beträge £ Zs. RM. 0.48 bzw. 0.05 u. 0.02 für je nom. M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. schaftsvertrags, bei Erhöhung des A.-K., Auflösung der Ges. jede Vorz.-Akt. = 18 St. Gewinnverteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vertragsweise. Gewinnanteil an Vorstand, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Anlagewerte: Kraftwerke 4 105 636, Hochspannungs- leit. 4 156 436, Ortsnetze 3 004 556, Transformatoren 561 637, Transformat.-Stationen u. Schalt- häuser 1 124 300, Zähler 775 875, Grundst. u. Geb. 358 394, Einricht.-Gegenstände 1, Fahr- zeuge 1, im Bau befindl. Anlagen, Betriebsmaterial u. Vorräte 321 510, Kassa 10 723, Wertp. u. Beteil. 320 049, Darlehen (kurzfristig) 429 724, verschiedene Schuldner 2 255 191. –— die Dieselmotorzentrale in Ebensfeld mit 1100 Ps, die Kraftanlage in Medlitz mit einer Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. sowie jede Vorz.-Akt. = 1 St.; bei Anderung des Gesell- ―