= 596 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Telephonanl. 538 718, Bar, Bankguth. u. Wechsel 5510, Waren 215 539, Forder. 213 766. Inv. u. Auto 18 759. – Passiva: A.-K. 50 000, R.-F. 3002, Telephonanl.-Tilgung 143 514, Delkr. 16 500, Schulden 778 365, Gewinn 911. Sa. RM. 992294. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 325 484, Abschr. 98 887, Gewinn 911. Sa. RM. 425 283. – Kredit: Brutto-Gewinn RM. 425 283. Dividenden 1924– 1927: 0 %. Direktion: Erich Kruhme, Kurt Heygster. Prokurist: L. Gade. Aufsichtsrat: Dr. Giebel, Dir. Wuttig, Ferdinand Schuchhardt. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Elektricitätswerk Südwest Aktiengesellschaft in Berlin-Wilmersdorf, Motzstrasse 48. Gegründet: 28./7. 1899 mit Nachtrag v. 11./11. 1899; eingetr. 21./11. 1899. Zweck: Gewerbsmässige Erzeug. u. Ausnutz. elektr. Stromes in jeder Art, insbesondere zur Beleuchtung und Kraftübertragung in den südwestlichen Berliner Vorstädten und Vor. ortgemeinden, und zu dem Zweck die Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Schöneberg. Betriebsstätten: Im Betrieb sind die Zentralstation in der verlängerten Gothen- strasse, die Zentralstation Wilmersdorf, die Akkumulatoren-Unterstation in Wilmersdorf, Motzstrasse 48, die Unterstation Halensee, Westfälischestrasse 63, die Unterstation Unter- grundbahn Schöneberg, Unterstation Wilmersdorf, Münstersche Strasse 5/6. Die Betriebsmittel des Unternehmens bestanden am Schlusse des Jahres 1927 insges. aus: 4 Dampfdynamos mit einer Gesamtleistung von 3400 Kw., 9 Drehstrom-Turbodynamos von insges. 50 780 Kw., 36 Drehstrom-Gleichstrom-Umformern von insges. 57 780 Kw., 7 Akku- mulatorenbatterien mit einer Kapazität von insges. 14 097 Kwstd. Statistik: Angeschlossen Ende 1915–1927: 822 661, 863 337, 876 566, 905 502, 941 680, 950 656, 990 984, 1 032 575, 1 070 895, 1 155 151, 1 262 448, 1 365 372, 1 508 774 Glühlampen, 4184, 3932, 3794, 3675, 3587, 3191, 2678, 2255, 2074, 2028, 1992, 2023, 2172 Bogenlampen, 5311, 5381, 5471, 5470, 5590, 5725, 5889, 6152, 5958, 6397, 7104, 7766, 8256 Motore von zus. 17 193, 17 648, 18 088, 18 250, 18 450, 18 878, 19 156, 19 794, 19 463, 20 798, 22 009, 22 991, 23 726 PS. Die Zahl der Konsumenten betrug Ende 1923–1927: 49 779, 55 756, 63 164, 69 468, 78 227 mit 55 617, 62 003, 69 753, 76 167, 85 601 Elektriz.-Zählern u. 295, 269, 232, 185, 154 Strombegrenzern. Ausserdem bewerkstelligt die Centrale die sehr bedeutende Stromversorg. der westl. u. südl. Berliner Vorortbahnen soweit die Linien dieser Unternehm. nicht auf Berliner Gebiet liegen, sie versorgt auch die Vorortbahn Potsdamer Bahnhof Gross-Lichterfelde-Ost (Staatsbahn) mit elektr. Strom u. die Schöneberger u. Wilmersdorfer Untergrundbahn. 1915–1927 wurden insgesamt abgegeben: 31 901 268, 32 403 713, 31 895 080, 32 255 090, 32 452 401, 34 293 669, 35 419 331, 38 124 853, 35 840 573, 40 214 453, 52 591 693, 59 651 801, 68 207 839 Kilowattst. – Die Ges. erwarb 1924 sämtliche Aktien der Berliner Lagerplatz A.-G., um in den Besitz des Grundstückes Berlin-Wilmersdorf, Prinzregenten- strasse 29–31 zu gelangen. Konzession: Mit den Stadtgemeinden B.-Schöneberg, B.-Wilmersdorf u. der Landgemeinde B.-Schmargendorf hat die Ges. bis 31./12. 1950 laufende Verträge abgeschlossen, denen zufolge sie das Recht hat, die Strassen dieser Gemeinden zur Anlage elektr. Leitungen zu be- nutzen, wogegen ihr die Verpflichtung obliegt, innerhalb der Gemeindegebiete unter bestimmten Voraussetzungen und auf Grundlage der getroffenen Preisvereinbarungen auf Verlangen elektr. Leitungen zu legen und elektr. Strom abzugeben, die öffentliche Beleuchtung der Gemeindestrassen zu übernehmen, die städtischen bezw. Gemeindegebäude mit elektr. Beleuchtung zu versehen, und innerhalb der Gemeindegebiete auch zu anderen als Beleuchtungszwecken Elektrizität abzugeben. Die Ges. ist nach diesen Verträgen ver- pflichtet, zur Erneuerung ihrer in den beiden Gemeinden gelegenen Anlagen Ern.-F. zu bilden, in welche jährlich 2 % der aus Abgabe von Elektrizität in der betreffenden Gemeinde erzielten Bruttoeinnahmen einzulegen sind, bis die Ern.-F. 20 % des in der betreffenden Gemeinde verwandten Anlagekapitals erreicht haben. Die Ges. hat an die Stadt Schöneberg eine Abgabe in Höhe v. 10 %, an die Stadt Wilmersdorf u. an d. Gemeinde Schmargendorf eine solche v. 5 % der durch Lieferung v. Elektrizität innerhalb der betreffenden Gemeinde erzielten jährlichen Bruttoeinnahmen –— ausschliesslich der Ein- nahmen aus Stromlieferung für öffentliche Beleuchtung und an die Westliche und Süd- liche Berliner Vorortbahn (s. u.) – abzuführen; an die Stadt Schöneberg sind ferner 5 % derjenigen Bruttoeinnahme abzuführen, welche die Ges. für Elektrizität aus anderen Ge- meinden bezieht. Ausserdem an Wilmersdorf 5 % von den Kosten der in der Zentralstation Wilmersdorf erzeugten Kwst. Die Gemeinden haben ausserdem Anspruch auf einen jährl. Anteil am Reingewinn, der sich auf 40 % vom Reingewinn des über 5 % des Anlagekapitals bis M. 6 000 000 und auf 40 % vom Reingewinn über 4 % des diesen Betrag übersteigenden Anlagekapitals bemisst; bei der Berechnung des Reingewinnes darf die gesetzlich geforderte Einlage in den R.-F., sowie an Tant. für A.-R. und Vorstand und Grat. für Beamte ein Betrag von 15 % des Nettogewinnes in Abzug gebracht werden; weitere Abzüge, insbe- sondere für Spez.-R.-F. und zur Schuldentilgung, sind nicht statthaft.