2608 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. dieses Grosskraftwerks erfolgt aus dem der Gesellschäft gehörigen unmittelbar beim Kraftwerk geleg. Braunkohlenbergwerk Finkenheerd. Als wichtigste Speise- u. Verbindungs. leitung zwischen den beiden Grosskraftwerken Finkenheerd und Heegermühle dient die auf 100 000 Volt ausgebaute Hauptleitung Finkenheerd—Fürstenwalde-–-Strausberg--Heeger. mühle. Die Gesamtlänge der Hochspannungsleit. betrug Ende 1927: 10 491 km. Die Leistung der eigenen Kraftwerke beträgt 105 000 K W, verfügbare Leistung aus Fremdstromquellen 24 000 KW. Stromabgabe im genannten Versorgungsgebiet einschl. der angegliederten Unter. nehm. 1915–1927: 58 154 493, 72 491 733, 86 986 361, 94 612 067, 77 096 432, 92 264 476, 119 565 643, 148 626 000, 184 200 000, 223 400 000, 283 000 000, 312 162 000. 427 969 000 Kwst. In Verbindung mit der Stromversorgung von Grünberg wurde 1925 das von der „Deutsche Wollenwaren-Manufaktur A.-G.“ im Jahre 1922 errichtete Dampfturbinenkraft. werk von 4300 KW Leistung erworben. Dieses Kraftwerk, dessen bauliche Anlagen die Aufnahme der Masch. des benachbarten Dieselkraftwerkes ITschicherzig ermöglichen, dient lediglich als Spitzen- u. Reservekraftwerk. Das 50 000 Volt-Netz wurde erweitert durch die Leitungen Spandau—Nauen–Rathenow u. Finkenheerd–Guben mit zugehör. Umspannwerken in Nauen, Rathenow u. Guben, ferner durch die Leitungen Hennigsdorf–ranienburg, Heeger- mühle–Angermünde, Guben–Grünberg, Oranienburg–Kyritz mit zugehör. Umspannwerken in Hennigsdorf, Oranienburg, Angermünde, Grünberg u. Kyritz. Beteiligungen: Tochtergesellschaften: Berliner Vororts-Elektrizitätswerke G. m. b. H., Tempelhofer Elektrizitäts-Lieferungs-Gesellschaft m. b. H., Brandenburgische Kreis-Elektri- zitätswerke G. m. b. H., Elektrizitäts- u. Wasserwerk Oranienburg G. m. b. H. 1927 betei. ligte sich die Ges. mit 50 % an der Elektrowirtschaft Grünberg G. m. b. H. u. der Gas- versorgung Spremberg G. m. b. H. Aus dem Geschäftsbericht für 1927: Die Bautätigkeit erstreckte sich im wesentl. auf die Erweiterung der Kraftwerke, insbes. des Grosskraftwerkes Finkenheerd einschliesslich der Bergwerksanlagen, u. auf den Ausbau der Stromverteilungsanlagen. Die Inbetriebnahme des im letzten Bericht erwähnten dritten Ausbaues um weitere 30 000 kW erfolgte Ende April 1928. Die starke Zunahme des Stromverbrauchs bedingt eine möglichst schnelle Aus. führung des vierten Ausbaues um weitere 40 000 kW. Die wichtigsten Vorarbeiten für diese Erweiterung wurden im Berichtsjahre getroffen. Nach Fertigstellung dieses Ausbaues wird die Leistung des Werkes Finkenheerd auf rund 130 000 KW erhöht. Die Betriebs. anlagen der Braunkohlengrube Finkenheerd wurden im Berichtsjahre erweitert u. vervoll. kommnet. Die auf den verschiedenen Anlagen zerstreut liegenden Einzelwerkstätten wurden in einer neuen Zentralwerkstatt zusammengefasst. Für die Tagesbauanlagen zwecks Erhöhung der Leistungsfähigkeit u. Wirtschaftlichkeit Grossraum-Förderung für den Abraum- betrieb eingeführt. Die hierfür erforderlichen Arbeiten wurden im Berichtsjahre auf- genommen. Die Inbetriebnahme wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte 1928 erfolgen. Zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse wurden weitere Werkswohnungen in der Nähe des Kraftwerkes u. der Grube errichtet. Der Bau einer umfangreichen neuen Sied- lung in der Nähe der Grube wurde begonnen. Der erste Ausbau mit ca. 31 Wohnungen wird voraussichtlich innerhalb der ersten Hälfte 1928 fertiggestellt. Zur Aufnahme der natürlichen Belastungsspitzen u. zur Erhöhung der Sicherheit der Stromversorgung im westlichen Gebietsteile wurde die Errichtung eines Dieselkraftwerkes in Hennigsdorf in Angriff genommen. Dieses zunächst für eine Leistung von 15 000 kW bemessene Werk soll im September 1928 betriebsfertig sein. Der Ausbau der Stromverteilungsanlagen erstreckte sich wie in den Vorjahren auf die 100 000 u. 50 000 Volt-Anlagen sowie auf die Mittelspannungsnetze u. die im eig. Betriebe befindl. Ortsnetze. Die 100 kV-Anlagen erfuhren eine Erweiterung durch die Errichtung des 100 kV-Freiluft-Umspannwerkes Hen- nigsdorf mit einer Leistung von 32 000 kVA sowie durch den Umbau der 46 km langen Doppelleitung Straussberg-Hennigsdorf auf 100 kV. Die 50 kV-Anlagen wurden ergänzt durch die Fertigstellung u. Inbetriebnahme des 50 kV-Freiluft-Umspannwerkes Neuruppin, durch eine Erweiterung des 50 kV-Umspannwerkes Hennigsdorf, durch den Ausbau der 50 kV.Leitungen Hennigsdorf–Liebenwalde, Guben–,Grünberg u. Oranienburg–Neuruppin zu Doppelleitungen u. durch die Herstellung einer Verbindungsleitung zwischen dem Umspannwerk Hennigsdorf u. der 50 kV-Doppelleitung Kreiskraftwerk Spandau-–Nauen. Letztere Leitung dient zur Stromversorg. des bisher vom Kreiskraftwerk Spandau versorgten Westgebietes aus unseren Hauptkraftwerken. Die Mittelspannungsnetze er weiterten sich durch Ausbau u. Neuerwerbung um 832 km, die Netztransformatoren um 730 mit einer Gesamtleistung von 19 023 kVA. Im laufenden Jahre ist eine erhebl. Erweiter. der Vertei- lungsanlagen durch Neubau von 100 u. 50 kV-Strecken u. Verstärk. der Transformatoren- leistungen in den Umspannwerken geplant u. in Ausführung begriffen. Kapital: RM. 50 Mill. in 2000 Nam.-Akt. zu RM. 1000, 4300 Nam.-Akt. zu RM. 6000 u. 4200 Nam.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 Mill., begeben zu pari, von der A. E. G. gezeichnet. Erhöht 1911 um M. 2 Mill., 1912 um M. 4 Mill., 1913 um M. 4 Mill., 1921 erhöht um M. 38 Mill., ferner Umwandlung aller Aktien in Nam.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./10. 1922 um M. 250 Mill. Die neuen Akt. wurden als Nam.-Akt. an die Provinz Brandenburg u. an die beteil. Kreise begeben. Lt. G.-V. v. 19./6. 1923 erhöht um M. 130 Mill. in Nam.-Akt. zu mindestens M. 100 000 und höchstens M. 1 Mill., M. 65 Mill. wurden zu 100 % ausgeg. zur Übernahme der Brandenb. Elektrizitätswerke G. m. b. H., die anderen M. 65 Mill. übernahm die Provinz zu 115 %. 1 ―― —