Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2677 * Kapital: RM. 405 000 in 810 Nam.-Akt. zu RM. 500. Von den Akt. sind die Nrn. 321 bis 492 (172 Stck.) Vorz.-Akt. mit 4fach. Stimmrecht u. Liqu.-Vorrechten. Urspr. RM. 80 000 in 81 Inh.-Akt. u. 79 Nam.-Akt. zu RM. 500, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 9./4. 1925 wurde das A.-K. um RM. 80 000 in 160 Akt. zu RM. 500, ausgeg. zu 100 %, erhöht. Die G.-V. v. 28./9. 1925 beschloss Erhöh. um RM. 165 000 in 330 Akt. zu RM. 500, zu 100 % begeben. Die G.-V. v. 20. 2. 1926 hat weitere Erhöh. um RM. 80 000 in 160 Namenakt. zu RM. 500, ausgeg. zu 100 %, beschlossen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St., 1 Vorz.-Akt. 4 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Kassa 189, Guthaben: bei Banken 38 990, do. bei Postscheckamt 523, Debit. 156 520, Beteilig. 2, Wertp. 1000, Grundst. 110 800, Mobil. 139 150, Konzession 164 000. – Passiva: A.-K. 405 000, R.-F. 31 885, Kredit. 79 981, Rückstell. für Neubau Dresden 30 000, Gewinn 64 308. Sa. RM. 611 175. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 732 660, Verw.-Kostenzusch. an RRG-Berlin 240 000, Abschreib. 84 384, Rückstell., Baukonto 30 000, Gewinn 64 308. Sa. RM. 2 151 354. – Kredit: Gebühren u. sonstige Einnahmen RM. 2 151 354. Dividenden 1924–1927: 10, 10, 10, 10 %. Direktion: Dr. Erwin Jaeger, Dr. h. c. Fritz Kohl. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Hans Otto, Leipzig; Stellv. Staatssekretär a. D. Dr. Hans Bredow, Berlin; Finanzgerichts-Präs. Dr. Holm Gerlach, Leipzig; Min.-Rat Heinrich Giesecke, Ernst Heilmann, M. d. R., Berlin; Oberreg.-Rat Dr. jur. Friedrich Walter Hüne- feld, Dresden; Min.-Dir. Dr. Ernst Jahn, Weimar; Dr. Raimund Köhler, Vorst. des Leipziger Messamtes, Leipzig; Rechtsanw. Dr. Kurt Magnus, Berlin; Gen.-Dir. Wilhelm Reinhardt, kiebeckbrauerei, Leipzig; Dr. Ernst Ludwig Voss, Rostock; Oberpost-Dir. Weigel, Postrat Edgar Delvendahl, Leipzig. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Electricitäts-Werke Liegnitz in Liegnitz, Kohlmarkt 21. Gegründet: 11./1. 1898. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb, Erricht., Betrieb u. Veräusser. elektrischer u. sonst. industrieller An- lagen aller Art. Die Ges. übernahm die der Elektrizitäts-Ges. Felix Singer & Co. in Berlin ab 1./10. 1898 für 40 Jahre verliehene, ausschliessliche Konzession für den Betrieb einer am 21./1. 1898 eröffneten elektr. Strassenbahn u. einer am 14./8. 1899 in Betrieb genommenen Licht- u. Kraftstation in Liegnitz (Konz. 40 Jahre). Verträge: Die Ges. hat mit der Stadt Liegnitz am 23. u. 24./6. 1896 einen Vertrag über die Errichtung einer elektr. Strassenbahn mit einer Konzessionsdauer von 40 Jahren (vom 1./10. 1898 an gerechnet) abgeschlossen, welcher unverändert weiter besteht. Als Zusatz- verträge zu dem vorbezeichneten Vertrag sind die Verträge vom 18. u. 24./1. 1912, betr. den Ausbau der Strecke Breslauer Strasse–Friedhof bis nach Gross Beckern, u. der Vertrag v. 15./4. u. 9./5. 1912, betr. den Ausbau der Strecke Jauerstrasse–Dornbusch bis Prinkendorf, hinzugetreten. Der Vertrag mit der Stadt Liegnitz vom 28. u. 29./12. 1897, welcher die Errichtung eines Licht- u. Kraftwerks für die Stadt Liegnitz behandelt, ist unverändert geblieben. Da sich die Erzeugerstation als zu klein erwies, wurde unter dem 27./10. bis 21./11. 1913 ein Vertrag mit der Stadtgemeinde abgeschlossen, in welchem die Erricht. eines neuen Kraftwerks geregelt wird. Am 6./7. 1912 erfolgte der Abschluss eines Vertrags mit dem Landkreis Liegnitz, welcher den Bau der in diesem Kreis befindlichen Überlandversorgungs- anlagen, das Pachtverhältnis u. das Stromlieferungsverhältnis zwischen dem Kreis Liegnitz u. dem Elektrizitätswerk Liegnitz regelt. Am 26./3. 1914 wurde ein gleicher Vertrag mit dem Kreis Steinau, am 8./4. 1914 ein solcher mit dem Kreis Wohlau u. am 21./4 1915 ein solcher mit dem Kreis Lüben u. am 17./12. 1921 mit der K. E. G. Guhrau ein Stromliefer.- Vertrag abgeschlossen. Für die ersten 15 Jahre ist die Konzession eine ausschliessliche. Nach Ablauf der ersten 15 Jahre u. von da ab jedes Jahr ist die Stadt berechtigt, nach mindestens einjähr. Kündig., die betriebsfähigen Anlagen nebst Zubehör zum Taxwert zu erwerben. Der Taxwert soll niemals niedriger sein als der Buchwert. Als Entgelt für die gewährte UÜberlassung der Strassen, Plätze, Brücken usw. hat das Elektrizitätswerk an die Stadtgemeinde Liegnitz von den Bruttoeinnahmen innerhalb des Stadtgebiets 10 % an die Stadt zu zahlen. Bei einem Reingewinn über 7 % erhält die Stadt ausserdem einen Betrag, welcher der Hälfte der 7 % übersteigenden Div. entspricht. Sollte bis zum 31. Dez. 1938 ein neues Abkommen nicht getroffen sein, so gehen die ges. Anlagen nebst sämtl. Zubehör u. einschl. Erneuerungsfonds, jedoch ausschl. sämtl. Reserve- u. Tilgungsfonds in das schuldenfreie Eigentum der Stadt ohne irgendwelche Gegenleistung über, jedoch unter Vergüt. derjenigen Beträge an die Ges., de nach dem Tilgungsplan noch nicht getilgt sind. Ausgenommen von der Übergabe ist das Verwaltungsgebäude Kohlmarkt 21, das im Besitz der Akt.-Ges. verbleibt. Besitztum: Die Strassenbahn besteht aus folg. drei Linien: 1. Ring-Linie, 2. Zweiglinie nach dem Kirchhof, 3. Zweiglinie nach der Jauerstr. bis Dornbusch. Die Länge der Strassen- bahn beträgt 11.6 km. Der Betrieb erfolgt mit oberirdischer Stromzuführung u. mit Hilfe Von 20 Motor- u. 5 Anhängewagen.