* 3 2690 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Stuttgart (W. L. A. G.) erweitert. wonach die W. L. A. G. Strom vom Bayernwerk bezieht, um damit die Überlandwerk Jagstkreis A.-G. Ellwangen zu beliefern, die auch das bayerische Ries mit elektr. Energie versorgt. Ferner wurden im Nov. 1926 die Verhandl. mit der Tiroler Wasserkraftwerke A.-G. in Innsbruck durch Abschluss eines Stromlieferungs- Übereinkommens für den Bezug von Spitzenstrom aus dem Achenseewerk zu Ende geführt Die Liefer. wurde am 1./10. 1927 aufgenommen u. soll im Laufe der folgenden 3 Jahre bis zu einer Leistung von 40 000 kW gesteigert werden. 1927 wurde mit der im Besitz des preuss. Staates befindlichen Preuss. Kraftwerke Oberweser A.-G. in Kassel auf die Dauer von 25 Jahren ein Abkommen über eine gegenseitige Stromlieferung abgeschlossen. Mit anderen Nachbarländern u. Abnehmern von Nacht- und Sommer-Überschussstrom sind erfolgversprechende Verhandlungen im Gange. Besitztum: a) Leitungsnetz: Das Netz ist im ersten u. zum Teil auch zweiten Ausbau fertiggestellt. Die Leitungen haben eine Gesamtlänge von rd. 1200 km, bestehen teils aus Kupfer, teils aus Aluminium und werden getragen durch rd. 5400 Eisengittermaste. Vom Walchenseewerk führen 3 Zubringerleitungen zum Umspannwerk Karlsfeld bei München, von denen 2 auf Doppelgestänge u. 1 auf Einfachgestänge verlegt sind. Auf den Strecken München— Meitingen–iederstotzingen, Regensburg–Amberg und Amberg–Nürnberg wurde das zweite Leitungssystem aufgelegt, die übrigen Leitungen sind zunächst noch Einfach- leitungen. An neuen Leitungen wurden gebaut: Verbindungsleitung Bamberg--Schwein- furt u. die Anschlussleitung vom Achensee-Kraftwerk nach dem Walchenseewerk, soweit diese auf bayerischem Gebiet verläuft (Strecke Scharnitz–Kochel). Die neue Doppelleit. von Passau nach Regensburg ist seit Nov. 1927 in Betrieb. Eine für den zweiten Ausbau vorgesehene Verdoppel. der Leitungen kann auf allen in Betracht kommenden Strecken durch einfaches Auflegen einer zweiten Leitung auf die gleichen Masten erfolgen, so dass eine Erhöh. der jetzt schon übertragbaren Leistung von über 100 000 kW bzw. einer Jahres- arbeitsmenge von nahezu 400 Millionen kWh. ohne den Bau neuer Leitungsstrecken möglich ist. Die zum Zus. schluss des Bayernwerk-Netzes mit dem Preussen-Netz (s. a. unter Verträge) erforderlichen Anlagen, insbes. der Ausbau des Umspannwerks Aschaffenburg, sind fertiggestellt u. in Betrieb genommen. b) Umspannwerke: Karlsfeld bei München, Landshut, Regensburg, Amberg, Arzberg, Nürnberg, Meitingen bei Augsburg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Passau. Der Bau des Umspannwerkes bei Hof wurde vorläufig zurückgestellt. Die gesamte Scheinleistung der Haupttransformatoren in den bisher errichteten Umspannwerken beträgt 411 000 kVA. In der Folge kann die Anlage ohne Erricht. neuer Leitungsstrecken u. Transformator- stationen, lediglich durch Auflegen einer zweiten Leit. auf die bestehenden Leitungsmaste u. durch eine Vermehrung der Transformatoren, auf nahezu die doppelte Höchstleistung ausgebaut werden. Der innere Wert des Bayernwerkes ist beträchtlich, denn seine Anlagen bestehen zum grössten Teil aus eisernen Masten, Leitungsteilen aus Kupfer und Aluminium und aus den wertvollen Transformatoren u. Einricht. der Umspann- u. Schalt- werke. Das Bayernwerk erfordert verhältnismässig wenig Bedienung und Unterhaltung. Seine Ausgaben, die neben den Stromeinkaufskosten überwiegend aus der Verzinsung, Tilg. u. Abschr. der Anlagekosten bestehen, können durch die Zuschläge Deckung finden, die auf den Preis des bezogenen Stromes beim Weiterverkauf zur Bestreitung der Übertragungs- kosten einschl. der Energieverluste gemacht werden müssen u. im Wettbewerb mit Wärme- kratftwerken auch in der Zukunft gemacht werden können. Beteiligungen: 1927 erwarb die Ges. die Aktienmehrheit der Bayerischen Braunkohlen- Industrie A.-G. in Schwandorf. Kapital: RM. 6 Mill. in 6000 Akt. zu M. 1000. Urspr. M. 100 Mill. in 100 000 Nam.-Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %, eingez. 50 %. Lt. G.-V. v. 3./4. 1922 erhöht um M. 100 Mill. in 100 000 Aktien zu M. 1000 u. lt. G.-V. v. 30./1. 23 erhöht um M. 600 Mill. in 600 000 Akt. zu M. 1000. Die G.-V. v. 13./4. 1923 beschloss Erhöhung um M. 800 000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./8. 1925 von M. 1600 Mill. auf RM. 6 Mill. Die bisher. 1 600 000 Akt. zu M. 1000 sind in 6000 Akt. zu RM. 1000 zus. gelegt. Grossaktionär: Sämtl. Akt. sind im Besitz des bayer. Staates. Bayer. Elektrizitäts-Anleihe: M. 600 000 000 in 4½ % Schuldverschr. von 1921 auf den Inhaber, lt. minister. Genehm. v. 13./4. 1921 u. 30./12. 1921, rückzahlbar zu 100 %, Stücke zu M. 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 98, 49, 24.50, 9.80, 4.90 u. 2.45. Tilg. ab 1926 durch jährl. Auslos. von 1½ % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs., im Juli auf 31./12.; ab 1./7. 1931 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monatl. Frist vorbehalten. Sicherheit: Durch den jetzigen u. zukünft. Besitz der Akt.-Ges. u. durch die Bürgschaft des mit seinem Gesamtvermögen für Kap. u. Zs. haftenden Staates Bayern, so dass die Schuldverschreib. mündelsicher sind. Die Schuldverschreib. sind sonach im ganzen Deutschen Reich zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Zahlstellen: München: Bayer. Staatsbank u. Fil. Aufgelegt im April-Mai 1921 u. Nov. 1921– Jan. 1922 zu 98 %. Kurs Ende 1925: Ausgabe Juli 1921: 0.38 %. Ausgabe Dez. 1921: 0.17 %. Kurs Ende 1926–1927 (beide Ausg. zus.): 79.10, 69.25 %. Eingef. in München. Walchensee-Anleihe: Ausgegeben Februar 1923 gemeinsam mit Walchenseewerk A.-G. u. Mittlere Isar A.-G. Gesamtbetrag M. 40 Md., Teilbetrag der Ges. M. 16 Md. Notiz in München 1926 eingestellt. Zwecks Barablös. gekündigt zum 12./10. 1926. Einschl. 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs. für 1926 ergibt sich ein Rückzahl.-Betrag von RM. 0.10 für M. 5000,