=― Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 2735 Direktion: Dr.-Ing. P. Hammerschmidt. Prokuristen: G. Herzog, Reg.-Baumeister J. Fiechte, C. Neher. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Ph. Schrimpff, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Ad. Lieb, Bankier Jos. Frisch, Stuttgart; Bank-Dir. Dr. h. c. K. Schmidt, Ulm; Freih. v. Stain zu Rechtenstein, Rottweil a. N; Freih. Otto von Ellrichshausen, Vorra i. Bayern; Max Gottowski, Hamburg; Bankier Julius Schwarz, Dr. Albert Müller, Dir. Felix Tauerschmidt, Berlin; Gen.-Dir. Ober- baurat Bruno Heck, Dessau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Stuttgarter Bk.; Ulm: Gewerbebank; Frankf. a. M.: M. Hohenemser; Baden-Baden: Rhein. Kreditbank; Berlin: Berliner Handelsgesellschaft. Württ. Landes-Elektrizitäts-Akt.-Ges., Stuttgart, Reinsburgstr. 19 I. Gegründet. 3./2. 1923; eingetr. 8./2. 1923. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Zweck. Bau, Erwerb u. Betrieb elektr. Starkstromanlagen sowie die Erzeug., Fortleit. u. Verteil. elektr. Stroms nebst allen damit zus. hängenden Geschäften, insbes. Fortführ. der früh. Württ. Landes-Elektrizitäts-G. m. b. H. Entwicklung u. Besitztum: Die ersten Leitungsanlagen wurden von der Württ. Landes- Elektrizitäts-G. m. b. H. im Jahr 1919 errichtet u. zunächst mit 55 000 Volt Spannung be. trieben. Im Jahr 1923/24 wurden diese Anlagen durch die inzwischen in eine A.-G. um- gewandelte Ges. für eine Betriebsspann. von 100 000 Volt u. durch Erricht. einer 60 000 Volt- Leitung von Niederstotzingen nach Herbrechtingen wesentlich erweitert. Die Leitung Niederstotzingen-–Herbrechtingen wurde im J ahr 1925/26 als Doppelleitung nach Ellwangen fortgeführt. Die Ges. verfügt über eine rd. 100 km lange 100 000 Volt-Doppelleitung von Niederstotzingen nach Obertürkheim u. über eine 65 km lange 60 000 Volt-Leitung von Niederstotzingen nach Ellwangen. Ausserdem besitzt sie drei 100 000 Volt-Unterwerke mit einer Transformatorenleistung von insges. 70 000 kVA u. ein 60 000 Volt-Umspannwerk mit einer Transformatorenleistung von 10 000 kVA. Die Anlagen der WLAG( sind mit dem Netz des Bayernwerks durch die 100 000 Volt- Doppelleit. Meitingen–N iederstotzingen u. mit dem Bezirksverband Oberschwäb. Elektrizitäts- werke durch die 60 kV-Doppelleitung Ulm-Niederstotzingen zum Zwecke des Strombezugs u. Austausch aus diesen Werken verbunden. Ferner sind für die Abnahme des Stromes das Städt. Elektrizitätswerk Stuttgart, die Neckarwerke A.-G. Esslingen, das Alb-Elektrizitäts- werk Geislingen, die Elektrische Kraftübertragung Herrenberg, das Städt. Elektrizitätswerk Heidenheim, die Mittelschwäb. Überlandzentrale A.-G. Giengen u. die Überlandwerk Jagst- kreis A.-G. Ellwangen an die Unter- u. Umspannwerke der WLAG angeschlossen. Die Ges. beschloss Ende Sept. 1927 (s. a. Kap.-Erh.) den Bau einer 100 KV-Verbindungs- leitung zu dem Badenwerk. Durch den Zusammenschluss mit dem Badenwerk soll erreicht werden, dass die Betriebssicherheit der Anlagen der Württembergischen Landeselektrizitäts- A.-G. durch die Versorgungsmöglichkeit von Osten und Westen noch weiter gesteigert wird. Es ist nur noch das rund 60 km lange Leitungsstück Obertürkheim –Pforzheim, das auf württembergischer Seite von der W. L. A. G. und auf badischer Seite vom Badenwerk errichtet wird, auszubauen. Der dadurch erfolgende Zusammenschluss der Leitungsanlagen der drei Landeselektrizitätsunternehmen Bayern, Baden und Württemberg ist nicht nur für die Wasserkraftausnutzung in Bayern und Baden, sondern auch für die gesamte württembergische Industrie und Wirtschaft von grösster Bedeutung. Die nach dem Zusammenséhluss in direkter Verbindung miteinander stehenden Netze der drei Länder haben eine Länge von insges. 1600 km. An diese Leitungsanlagen sind Wasserkraft- und Dampfkraftwerke mit einer Maschinenleistung von mehr als 600 000 Kilowatt oder rund einer Million PS angeschlossen. Kapital. RM. 7 500 000 in 60 000 Akt. zu RM. 20 Lit. A u. 63 000 Akt. zu RM. 100 Lit. B. Urspr. M. 60 Mill. in 60 000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern. Umgestellt lt. G-. V. v. 23./5. 1924 durch Zus. legung im Verh. 50:1 auf RM. 1 200 000 in 60 000 Akt. zu. R. M. 20. Gleichz. wurde das A.-K. erhöht um RM. 1 800 000 durch Ausgabe von 18 000 Akt. Lit. B zu RM. 100, zum Ausbau des Hochspannungsnetzes insbesondere für den Anschluss nach Bayern. Lt. G.-V. v. 31./10. 1924 weitere Erhöhung um RM. 1 500 000 in 15 000 Akt. Lit. B zu RM. 100. Lt. G.-V. v. 1926 Erhöh. des A.-K. um RM. 500 000 (eingez. mit 25 %, Rest bis Ende 1926). Von den neuen Aktien, die ab 1./1. 1927 div.-ber. sind, übernimmt die Stadt- gem. Ulm RM. 20 000, während der Rest auf die übrigen Aktion. verteilt wurde. Lt. G.-V. v. 21./9. 1927 Erhöh. um RM. 2 500 000 in 25 000 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1928; angeboten den alten Aktion. im Verh. 2:1 zu 105 %. Die Erhöh. dient zur Durchführung der Verbindung mit dem Badenwerk (s. a. oben). Grossaktionäre: Das Land Württemberg ist mit 27.5 0% = RM. 1 237 500 am A.-K. der Ges. beteiligt. Weitere Grossaktionäre: Ver. Industrie-Unternehmungen A.-G. Berlin mit 28.11 %, Stadtgemeinde Stuttgart u. Neckarwerke A.-G. Esslingen mit je 17.69 %. Der Bezirlsverband oberschwäbischer Elektrizitätswerke übernahm 1926 RM. 180 000 Aktien, die bisher im Besitz der Vereinigte Industrie-Unternehmungen A.-G. in Berlin waren. Geschäftsjahr. Kalenderj. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Bilanz am 31. Dez. 1927. Aktiva: Noch nicht einbez. A.-K. 1 875 000, Leitungsanlagen u. Unterwerke 5 761 162, Neuanlagen, noch nicht abgerechnet 91 404, Kassa 7564, Bankguth.