Industrie der Steine und Erden. 2779 Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens in Dresden, Freiberger Str. 91. (Börsenname: Siemens Glas.) Gegründet: 23./9. 1888 mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 20./10. 1888. Zweignieder- lassung in Neusattl. Zweck: Anfertigung u. Lieferung von Glaswaren aller Art und der zugehörigen Neben- produkte; Betrieb der zur Erreichung dieses Zweckes dienenden Fabrikanlagen. Neben der Herstell. von Glaswaren wie Flaschen, Hartglas, Drahtglas, Tafelglas, Pressglas, Stanzglas, Beleuchtungsgegenständen, befasst sich die Ges. auch mit der Anfertigung von mechan. Flaschenverschlüssen, feuerfesten u. säurefesten Produkten. Besitztum u. Beteiligungen: Die Ges. besitzt Glasfabriken in Dresden, Freital-Döhlen, Neusattl b. Elbogen i. Böhmen, Wirges, Osterwald b. Hameln, eine Flaschenverschlussfabrik in Dresden, ein Flaschenverschlussfabrik in Neusattl b. Elbogen, eine Flaschenverschluss- u. Chamottefabrik in Wirges. Die Fabriken Usch u. Gertraudenhütte, die jetzt im polnischen Staatsgebiet liegen, sind in eine selbständige Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Ferner gehören der Ges. sämtliche Stammanteile der Firmen Grazer Glasfabrik G. m. b. H. (beutsch-Oesterreich), Glashütte Kosten G. m. b. H. (Tschechoslowakei), der Firma C. Scharff Glasfabrik G. m. b. H., Gleiwitz (O.-Schles.), sowie die Majorität der Glashütten Usch Aktien- gesellschaft vorm. Friedr. Siemens, der Verkaufsstelle für Flachglas G. m. b. H., der Glas- hütte Copitz-Pirna G. m. b. H., Lippold & Müller Glashüttenwerke G. m. b. H., Sächsische Glasfabrik Dohma G. m. b. H. Im Besitze der Ges. befinden sich auch vier Steinbrüche, durch deren Betrieb der eigene Bedarf an Schmelzmaterial teilweise gedeckt wird. Zur Gewinnung von Ton für die Fabrikation von feuerfesten Produkten hat die Ges. 1917 einige an die Chamottefabrik in Wirges angrenzende leistungsfähige Tongruben erworben, wodurch der Bedarf an Ton voraussichtlich auf Jahrzehnte hinaus gesichert ist. Die Chamottefabrik liefert ausser an Konsumenten auch den eigenen Bedarf der Unternehmungen der Ges. an feuerfestem Material. Der Gesamtflächeninhalt der bebauten und unbebauten Grundstücke einschl. der Beteiligungen beträgt ca. 350 ha ausschliesslich 180 ha Torfland in Gertrauden- hütte. In Hamburg befindet sich ferner ein etwa 3000 qm grosser Lagerplatz. Die Fabrik- gebäude der Ges. sind teils massiv und teils aus Fachwerk. Für Beamte, Meister u. Arbeiter stehen 259 der Ges. gehörige Wohnhäuser mit Nebengebäuden zur Verfügung. Eigene Bahngleisanschlüsse sind auf fast sämtlichen Anlagen der Ges vorhanden, in der Wirgeser Fabrik ist ausserdem eine elektr. Bahn im Betriebe, ebenso in Neusattl b. Elbogen. Die Gesellschaft verfügt ferner über Gemengetransportanlagen u. sonst. moderne, teils elektrisch betriebene Einrichtungen, sowie über eine grosse Anzahl automatischer Flaschenblas- maschinen (Owensmaschinen). Interessengemeinschaft: Die Generalversamnilung vom 2./1. 1923 genehmigte einen 60jähr. Interessengemeinschaftsvertrag mit der Stralauer Glashütte A.-G. zu Berlin-Stralau, wonach % der gemeinsamen Gewinne der Siemens- u. der Stralau-Ges. zufallen, zugleich Austausch von Aktien u. Verwaltungsmitgliedern. Der Vertrag verlängert sich um weitere je 30 Jahre, falls nicht 10 Jahre vor Ablauf Kündigung erfolgt. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband der Flaschenfabriken, Europäischer Verband der Flaschenfabriken, Deutscher Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H., Berlin. Kapital: RM. 10 200 000 in 50 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 5000 Inh.-Vorz.-Akt. zu RM. 40. – Vorkriegskapital: M. 11 000 000. Urspr. A.-K. M. 9 Mill., erhöht 1901 um M. 1 Mill., 1910 um M. 1 Mill., 1921 um 19 Mill. (9 Mill. St.-Akt., 10 Mill. Vorz.-Akt.). Lt. G.-V. v. 9./3. 1922 a) Umwandl. der besteh. M. 10 Mill. Vorz.-Akt. in St.-Akt., davon M. 5 Mill. angeb. im Verh. 4: 1 zum Nennwert, restl. M. 5 Mill. teilweise zu Anglieder. zur Verfüg. der Ges., b) Ausgabe von M. 15 Mill. Vorz.-Akt., aus- gestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. 10 fach. St.-Recht, die die Bank für Industriewerte A.-G. in Berlin übernahm. Lit. G.-V. v. 2./1. 1923 Erhöh. um M. 20 Mill. St.-Akt., davon angeb. M. 10 Mill. (3: 1) zu 750 %. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 15./1. 1925 von M. 65 Mill. auf RM. 10 200 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 75: 1) in 50 000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 40. Anleihe: M. 6 Mill. in Obl. von 1902. Stücke zu M. 1000 bzw. nach Abstemp. RM. 150. Für den Altbesitz wurden 1926 besondere Genussrechtsurkunden ausgegeben. Im Umlauf Ende Dezember 1927 RM. 360 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbjahr. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Pflicht, bis 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen nach Abzug sonst. Zuweis. 8 % Tant. an A.-R. (ausser feste Vergüt. von RM. 3000 je Mitgl., RM. 6000 f. Vors., RM. 4500 f. Stellv.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31 Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 2 160 207, Geb. 4679793, Steinbrüche u. Gruben 60 000, Öfen 720 000, Gleisanl. 167 000, Masch. u. Owensanl,. 945 000, Fuhrpark 1, Utensil., Inv., Formen u. Werkz. 1, Licht- u. Kraftanl. 222 000, Wasserleit.-Anl. 63 000, Kassa u, Wechsel 317 816, Eff. 41 553, Beteilig. 1 520 000, Kaut. 41 398, Waren- u. Betriebsmaterialien- Bestände 2 689 231, Debit. 5 101 023, Hyp. 21 825, (Avalschuldner 477 280). – Passiva: A.-K. 10 200 000, R.-F. 1 494 427, Teilschuldverschreib. 360 000, Kredit. 3 843 133, Steuer-