Industrie der Steine und Erden. 2787 Deutsche Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie in Friedrichsfeld in Baden. Gegründet: 12./7. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Firma bis 1895: Badische Thonröhren- u. Steinzeugwarenfabrik vorm. J. F. Espenschied. Zweck: Fabrikation von Steinzeugröhren zur Städtekanalisation von Gefässen u. Appa- raten für die chem. Gross-Industrie. Die Fabrikation erstreckt sich 1.) auf sämtliche Stein- zeugwaren für Kanalisation, Hausentwässer. u. Stall-Einricht.: 2) auf Gefässe. Apparate u. Maschinen aus Steinzeug für die chemische u. verwandte Industrie. Besitztum: Die Tongruben umfassen zus. ca. 25 ha u. befinden sich teils im Odenwald, teils in der Pfalz. Die Grundst. in Friedrichsfeld liegen an den Bahnlinien Mannheim Heidelberg u. Mannheim–Frankf. a. M. mit Anschlussgleis an beide u. umfassen rund 18 ha. Die Gebäude bestehen aus 35 Fabrik- u. Ofengebäuden mit 44 Brennöfen. Die Grundst. in Muggensturm, wo die Ges. eine zweite Steinzeugfabrik mit 6 Brennöfen besitzt, umfassen rund 7½ ha. An Maschinen sind 2 Dampfmaschinen u. 1 Lokomobile mit rd. 850 PS. u. 4 grosse Flammrohrkessel mit ca. 450 qm Heizfläche im Betriebe, ausserdem wird Drehstrom von der Überlandzentrale bezogen. Der in den Tongruben der Ges. lagernde Ton reicht auf mehr als 50 Jahre. Beamte u. Arb. ca. 1000. 1918 Angliederung der Süddeutschen Steinzeug- werke G. m. b. H. in Muggensturm. 1923 Interessengemeinschaft mit der Deutsche Ton- u. Steinwerkzeuge A.-G., Charlotten- burg abgeschlossen. Kapital: RM. 4 447 500 in 28 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 115. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 4 % mit Nachzahl.-Verpflicht. u. gleicher Super-Div. wie die St.-Aktien sowie im Falle der Liqu. der Ges. auf eine vorzugs- weise Befriedig. vor den St.-Aktien. – Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 125 000, erhöht 1891 auf M. 1 150 000. 1894 Sanierung durch Zuzahl. von 30 % = M. 300 pro Aktie. Dann erhöht bis 1905 auf M. 2 500 000; weiter erhöht von 1915 bis 1923 auf M. 30 000 000 in 28 500 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 erfolgte Umstell. 30 000 000 auf RM. 4 447 500 in 28 500 St.-Akt. zu RM. 150 u. 1500 Vorz. Akt. zu RM. 115. * Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 10 % des A.-K., 4 % Div. auf die Vorz.-Aktien mit Nachzahl., 4 % Div. auf die St.-Akt., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 3000 pro Mitgl., 6000 für Vors. u. 4500 für Stellv.), Rest zur Verf. der G.-V., event. Super-Div. gleichmässig an Vorz.- u. St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Tongruben 252 478, Grundst. 289 330, Geb. u. Brenn- öfen 2 354 115, Masch. u. Inv. 953 512, Gleisanlagen u. Grubenbahn 52 038, Mobilien 15 645, Modelle u. Formen 9291, Kassenbestand 4749, Wechsel 498 756, Eff. 592 932, Forderungen 1 431773, Waren-Vorräte 992 925, Roh- u. Betriebsmaterialien 392 537, (Avale 60 000). – Passiva: A.-K. 4 447 500, R.-F. I. 444 750, do. II. 107 750, Pens.-Kasse 140 000, Rückstell. für Reparaturen u. Erweiter. 698 547, unerhobene Div. 2722, Verbindlichkeiten 1 238 986, Gewinn 759 828, (Avale 60 000). Sa. RM. 7 840 084. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 704 152, Feuerversich. 9711, Beiträge f. An- gest.-, Arb.- u. Unfall-Versich. 201 981, Abschr. 225 836, Gewinn 759 828 (davon Div. 667 125, Tant. 68 886, Vortrag 23 816). – Kredit: Gewinnnvortrag aus 1926 14 139, Überschuss auf Waren-K., abzügl. Handl.-Unk. 1 777 378, Zs. u. sonst. Emnahmen 109 993. Sa. RM. 1 901 510. Kurs Ende 1913–1926: 215, 205*, –, 215, 296, 160*, 187, 280, 851, 5700, 10.5, 12, 76.25, 190, 251 %. Notiert Berlin. Dividenden 1914–1927: 10, 16, 18, 20, 12, 0, 20, 20, 200, 0, 4, 10, 12, 15 %. Vorz.-Akt. 1920–1926: 20, 20, 200, 4, 4, 10, 12, 15 %. 5 Direktion: Prof. H. Bonte, Dr. Friedr. Müller, Chlodwig Kammerscheid, Heidelberg. Prokuristen: L. Muhl, M. Bensing, Seckenheim; E. Baltzer, Friedrichsfeld. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Moritz Bonte, Berlin; Stellv. Fabrikbes. Jakob Cremer, Frechen; Kfm. Lorenz Hahn, Essen; Bankier Hans Arnhold Berlin; Dir. Felix Bonte, Darm- stadt; Kfm. Toni Breuer, Kerpen (Bez. Köln); Fabrikbes. Walter Haarmann, Essen; Land- richter a. D. Synd. Dr. Jos. Heimann, Köln; Fabrikant Heinrich Hendrickx, Frechen; Gen.- Dir. Nikolaus Jungeblut, Charlottenburg; Rechtsanw. Dr. J. Rosenfeld, Mannheim; vom Betriebsrat: F. Metzger, W. Stupka. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Gebr. Bonte, Gebr. Arnhold. Jacob Büchenbacher & Söhne Akt.-Ges., Fürth, Schwabacher Strasse 32. Gegründet. 27./2. 1923 mit Wirkung ab 1./1. 1923; eingetr. 6./4. 1923. Gründer u. u. Gründungsvorgang s. Hdb. der Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Zweck. Erwerb u. Fortbetrieb des unter der Firma Jacob Büchenbacher & Söhne seither geführten Betriebs sowie die Fabrikation u. der Vertrieb von Glas u. Glaswaren, die mittelbare 175*