― Industrie der Steine und Erden. 2799 Portland-Cementfabrik Germania Aktiengesellschaft, sitz in Hannover. Verwaltung in Misburg. (Börsenname: Germania Portland Cement.) Gegründet: 11./2. 1899; eingetr. 23./3. 1899. Sitz bis 31./10. 1910 in Lehrte. Zweck: a) Fabrikation sowie Veräusser. von Portland-Cement, hydraul. Kalk, Dünge- mergel, sowie Betrieb von allen Gewerben, welche mit diesen Fabrikationszweigen zusammen- hängen; b) Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen der unter a) genannten Art oder ähnlichen Unternehm.; c) An- u. Verkauf von Fabrikationsgeschäften der unter a) erwähnten Art, vor allem von Zementfabriken. Besitztum: I. Werk Misburg-Anderten: (Areal 64 ha 96 a 54 qm). Dieses Werk besteht aus 3 Anlagen, u. zwar a) das Zentralwerk zu Misburg, z. Z. ausgerüstet mit 8 Drehrostöfen mit Gebläsen und automatischer Beschickung u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage; b) die Fabrik in Anderten, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraft- antriebe von dem Zentralwerk (a) aus versehen; c) das Zementkalkwerk mit 6 Schneider- öfen versehen, ursprünglich für Zementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für Herstellung von Zementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampf- kesseln u. 4 Dampfmasch. ausgerüstet. II. Werk Ennigerloh: (Areal 71 ha 40 ar, 42 qm). Die Fabrik besitzt 1 grossen Rotierofen u. 6 automatische Schachtöfen u. ist mit 4 Dampf- kesseln u. 2 Dampfmasch. ausgerüstet. Sämtl. Werke der Ges. verarbeiten nur eig. Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraftübertragung, Lichterzeugung usw. versehen u. besitzt eigene Gleisanlagen. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie mit 21 Vierfamilien- häusern, einem Achtfamilienhaus u. 3 grösseren Beamtenwohngebäuden, zu Misburg eigene Kaserne für eine Belegschaft von 400 Mann und 5 Beamtenwohnhäuser. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken jährlich an 516 000 t Cement, Cementkalk und Düngemergel. Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cement-Verbande G. m. b. H., Berlin, u. für das Ennigerloher Werk dem Westdeutschen Cement-Verband G. m. b. H. in Bochum an. Kapital: M. 4 905 000 in 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 (davon 12 000 zu Aktienurk. über 5 Aktien = RM. 700 zus. gefasst) u. 5000 Vorz.-Aktien zu RM. 1. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. Afachem Stimmrecht in besond. Fällen ausgestattet. – Vorkriegskapital: M. 7 375 000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht bis 1902 auf M. 8 500 000, herabges. 1905 auf 7 375 000; dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 40 000 000 in 35 000 St.-Akt. u 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 40 000 000 auf RM. 4 905 000 (St.-Akt. 50: 7, Vorz.-Akt. 1000: 1) in 35 000 St.-Akt. zu RM. 140 (davon 12 000 in Aktienurkunden über 5 Stück = RM. 700) u. 5000 Vorz.-Akt. zu RM. 1 unter Zuzahl. von RM. 4999. Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Obl. von 1906, Stücke zu M. 500, M. 1000 u. M. 2000 bzw. nach Aufwert. RM. 75, RM. 150 u. RM. 300. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./10. 1927. Ablös.-Betrag für je RM. 75 = RM. 69.18. Ablös. der Altbes.-Genussrechte mit RM. 35.25 für je M. 500 bzw. Genussrechtsurkunde über RM. 50. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 4 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), Vornahme sämtl. Abschr. u. Rückstell., dann 1 % Div. auf Vorz.-Akt. u. 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausserd. erhalten die Mitgl. des A.-R. eine jährl. feste Vergüt. von insges. RM. 18 000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundstücke 1 244 300, Werksanlagen mit Zubehör 3 701 212, Kassa 23 568, Wechsel 9422, Eff. u. Beteilig. 175 117 (Avaldebit. 170 000), Debit. 1 002 162, Inventurbestand 1 158 806. – Passiva: A.-K. 4 905 000, R.-F. 650 000, Obl.- Anleihen 16 652. rückst. Div. 7363, Arb.-Versich.-Beiträge 53 000 (Avalkredit. 170 000), Kredit. einschl. Rückst. 519 853, Gewinn 1 162 720. Sa. RM. 7 314 588. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 566 558, Gewinnüberschuss 1 162 720 (davon an R.-F. 100 000, Steuerres. 150 000, Tant. 123 909, Div. auf St.-Akt. 686 000, do. auf Vorz.-Akt. 350, Vortrag 102 460). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1926 42 844, Zs. 7612, Pachten u. Mieten 18 353, Rohüberschuss 1 660 468. Sa. RM. 1 729 278. Kurs Ende 1913–1927: 77.50, 83.75*, –, 47, 151.25, 114*, 133.25, 334, 650, 8100, 12.9, 12 ⅝, 72 ¾, 199.25, 215 %. Notiert in Berlin. St.-Akt. 2000 St. à M. 1000, Nr. 21 001–23 000 u. 2400 St. à M. 5000, Nr. 23 001–35 000 im Dez. 1923 in Berlin zugelassen. Dividenden: 1912/13–1915/16: St.-Akt. u. Vorz.-Akt. je 0 %; 1917–1920: Vorz.-Akt.: 8, 8, 12, 20 %; St.-Akt.: 2, 2, 6, 14 %. Gleichber. Aktien 1921–1922: 30, 100 %; 1923–1927: St.-Akt.: 0, 10, 12, 14, 14 % (Div.-Scheine 1 u. 5); Vorz.-Akt. 1923–1927: je 7 %. Vorstand: Gen.-Dir. Heinr. Fr. Lau, Hannover; Stellv.: Dir. Paul Schrader, Hannover. Prokuristen: E. K. Schmittus. Aufsichtsrat: (5–13) Vors. Bankier Otto Schweitzer, Bankier Ernst Kritzler, Berlin; Bankdir. Dr. Felix Theusner, Breslau; Wilhelm Schröder, Hamburg; Bergassessor Dr. Paul Heimann, Berlin; Bankdir. Dr. Emil Teckener, Elberfeld; Bankdir. Hugo Heinemann, Hannover; vom Betriebsrat: Walter Drehkopf, Heinrich Bullerdiek. * .