Industrie der Steine und Erden. 2827 Chauny & Cirey von dem staatlichen Liquidator; Herstellung, Be- und Verarbeitung von Glas aller Art und chemischen Produkten sowie der Vertrieb dieser Erzeugnisse. Das Mannheimer Unternehmen ist das einzige grössere Glashüttenwerk in Süddeutschland, welches Spiegelglas, Gussglas, Rohglas, Ornament-Glas und Draht-Glas erzeugt. Die Mannheimer Niederlassung wurde 1853 gegründet. Kapital: RM. 2 Mill. in 4000 Aktien zu RM. 500. Urspr. M. 4 Mill. in 4000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 105 %. Lt. G.-V. v. 16./12. 1924 wurde das A.-K. von M. 4 Mill. auf RM. 2 Mill. in 4000 Aktien zu RM. 500 umgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 375 000, Geb. 217 535, Motoren u. Masch. 156 829, Apparate 162 305, Einricht.-Gegenstände 1, Werkz. 1, Patente u. Lizenzen 1, Rohstoffe 353 905, Material. 188 509, Kassa 2063, Sortenkasse 201, Postscheckguth. 2542, Fabrikate 301 696, Debit., Anzahl. u. Beteil. 3 506 351, (Avale 100 000). – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kredit. 683 824, Banken 2 449 021, (Avale 100 000), Gewinn 134 098. Sa. RM. 5 266 944. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 80 411, Reingewinn 134 098. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1926 27 364, Gewinn von allen Konten nach Abzug der allg. Verwalt.- Kosten 187 145. Sa. RM. 214 510. Dividenden 1917–1927: 0, 6, 10, 15, 25, 100, 0, 0, 0, 0, ? %. Direktion: Wilh. Staudt. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Lucien Delloye, Paris; Stellv. Bank-Dir. Dr. Benno Weil, Mannheim; Dir. A. Langlois, Paris; Dir. Carl Ziegler, Paris; Gen.-Dir. P. Schrader, Aachen (Rhld.); Bankier Ferd. Rinkel, Köln; Komm.-Rat Theodor Frank, Berlin; Prof. Dr. Schroeter, Köln; Dir. Dr. Oscar Bühring, Mannheim; vom Betriebsrat: H. Gärtner, H. Kaiser. Zahlstellen: Mannheim: Ges.-Kasse, Süddeutsche Disconto-Ges. A.-G., Reichsbank-Giro. Marienberger Mosaikplattenfabrik Akt.-Ges. in Marienberg i. S. Gegründet: 1891 als off. Handelsges., 1896 Umwandl. in eine G. m. b. H. u. lt. G.-V. v. 17./6. 1907 in eine Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. am 28./6. 1907. Zweck: Weiterführung der früher von der Firma Marienberger Mosaikplattenfabrik G. m. b. H. in Liq. in Marienberg i. Sa. betriebenen Mosaikplattenfabrikation u. die Beteilig. an anderen verwandten Unternehmungen. Besitztum: Ausser der Stammfabrik in Marienberg i. Sa. besitzt die Ges. ein Zweigwerk in Broitzem bei Braunschweig. In der Marienberger Stammfabrik, in welcher sich das kauf- männische Hauptbüro befindet, werden Steinzeugplatten (Mosaikplatten) für Fussböden fabriziert. Das-Fabrikgrundstück in Marienberg ist 57 120 qm gross, wovon ca 10 000 am auf Fabrikgebäude u. eine Anzahl Arb.-Wohnhäuser entfallen. Dem Betriebe dient eine Dampfmasch. von 200 PS sowie zwei Dampfkessel mit 160 am Heizfläche. Ausserdem be: steht Stromanschluss an das Kraftwerk Westsachsen. In dem Zweigwerk Broitzem bei Braunschweig werden glasierte Wandplatten aller Art hergestellt. Dieses Werk hat eine Grundfläche von 50 000 qm, wovon 6820 qm bebaut sind. Der elektr. Strom wird durch eine Lokomobile von 120 PS erzeugt u. zum Teil auch von dem Überlandwerk Braunschweig entnommen. Beide Werke sind mit modernen Brennöfen u. allen erforderl. keramischen Masch., wie Mahltrommeln, Kollergängen, Siebzylinder, Pumpen u. Pressen, ausgestattet u. besitzen Gleisanschlüsse von insges. 1½ km Länge an die Reichsbahn bezw. Landeseisenbahn. Die Ges. beschäftigte Mitte 1927 etwa 360 Arbeiter u. 40 Angestellte. Die Ges. gehört dem Mosaikplattenverband, Weimar, u. dem Wandaplattenverband, Windsheim, an. Die Verbände bezwecken die Preisregulierung u. haben sonst die Aufgabe, die Interessen der einschlägigen Industrie im allgemeinen u. der Einzelmitglieder nach jeder Richtung hin zu fördern. Kapital: RM. 1 200 000 in 6000 Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 750 000. Urspr. M. 750 000; 1920 erhöht um M. 750 000, 1922 um M. 750 000 u. nochmals 1922 um weitere M. 750 000, 1923 um M. 3 000 000 auf M. 6 000 000. Die G.-V. v. 9./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 6 000 000 auf RM. 1 200 000 in 6000 Aktien zu RM. 200 (also im Verh. von 5:1). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), vertragsmäss. Tant. an Vorst. u. Angest., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. u. Zweiggleis 111 263, Werk- u. Wohngeb. 470 213, Ofenanl. 104 932, Masch. 106 410, Formen, Schablonen u. Matrizen 3, Lichtanl. 1, Wagendecken u. Mobil. 2, Kassa u. Eff. 10 661, Wechsel 36 175, Aussenstände 446 288, Bank- guth. 381 768, Vorräte an Roh- u. Betriebsmat. 85 893, Vorräte an Waren 53 637. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Hyp. 44 510, R.-F. 90 000, rückst. Div. 7 376, Verbindlichkeiten 155 135, Gewinn 310 229. Sa. RM. 1 807 251. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 150 260, Reingewinn 310 229 (davon: Div. 120 000, R.-F. 120 000, Vortrag 70 229). – Kredit: Gewinn-Vortrag 15 937, Rohgewinn 444 551. Sa. RM. 460 489. —