2830 Industrie der Steine und Erden. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Peter Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. e. h. Louis Hagen, Köln; Stellv. Dr. rer. Pol. h. c. Florian Klöckner, M. d. R., Haus Waldhügel b. Löttringhausen; Dir. Julius Grauen- horst, Rauxel (Westfalen); Bankier Carl Theodor Deichmann, Köln; Konsul a. D. J. L. Kruft, Bad Oeynhausen; Dir. Friedr. v. Holt. Haspe; Dir. Dr. Carl Mannstaedt, Treisdorf. Zahlstellen: Mehlem: Ges.-Kasse; Köln: Deichmann & Co.; Berlin; Köln u. Godesberg: Deutsche Bank; Köln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein. „Keramag' Keramische Werke Akt.Ges., Meiningen. (Börsenname: Keramag.) Gegründet: 9./3. 1917 eingetr. 10./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton und anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde die englische Steingutfabrik Alfred Johnson Wesel, in der Zwangsliquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. 1917 die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörs- heim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, gekauft. Besitztum: Die Steingutfabrik Flörsheim a. M. nimmt ein Areal von 15 ha ein, davon 2.5 ha bebaute Fläche. Hierbefinden sich massive Gebäude, 8 grosse Brennöfen von 200–250 chm Inhalt u. eine Dampfmasch. von 550 Ps; eine elektr. Hochbahn dient zur Entladung der auf dem Wasser ankommenden Kohlen u. Rohmaterialien. Ferner ist ein Verwalt.-Gebäude sowie eine Beamten- u. Arbeiterkolonie vorhanden. Die Steingutfabrik in Wesel a. Rh. umfasst ein Areal von etwa 5 ha, das vollständig bebaut ist. Das Werk hat 10 Brennöfen von je 200 cbm Inhalt sowie eine Dampfmasch.-Anlage von 200 PS., eig. Gleisanschluss u. zZwei Tunnelöfen. Ferner ist ein Beamtenwohnhaus vorhanden. Die Feuertonfabrik in Ratingen besitzt 20 Muffelöfen von je etwa 80 ebm Inhalt, einen Tunnelofen u. eine Dampfmasch.- Anlage von 200 Ps. Zu diesem Werk gehören fünf Arb.-Doppelwohnhäuser u. zwei Beamtenwohnhäuser. Die Anlage umfasst ein Areal von 8 ha, das vollständig bebaut ist, und eig. Gleisanschluss hat. Die Ges. fabriziert in der Hauptsache Material für sanitäre Einricht. Das Rohmaterial wird von fremden deutschen Gewinnungsquellen bezogen. Der Sitz der Verwalt. befindet sich in Bonn in gemieteten Räumen. Die Ges. besitzt in Bonn zZzwei Beamtenwohnhäuser u. beschäftigt zurzeit 690 Beamte u. Arbeiter. Kapital: RM. 6 000 000 in 40 000 Aktien zu RM. 100 u. 2000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 100 000, übern. von den Gründern zu pari. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 23./7. 1919 um M. 4 400 000 erhöht. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1921 um M. 5 500 000, It. G.-V. v. 6./5. 1922 um M. 5 000 000 u. lt. G.-V. v. 6./2. 1923 um M. 20 000 000, übern. von einem Kon- sortium (Bank für Thüringen in Meiningen), den Aktionären angeb. zu 150 % im Verh. 1:1. In der gleichen G.-V. wurde die Verwaltung ermächtigt, weitere M. 5 000 000 in 5000 Akt. zu M. 1000 zum Kurse von 100 % auszugeben. Die Kap.-Umst. erfolgte lt. G.-V. v. 29./11. 1924 von M. 40 000 000 auf RM. 4 000 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 100 ermässigt wurde. Lt. G.-V. v. 15./5. 1928 Erhöh. um RM. 2 000 000 durch Aus- gabe von 2000 St.-Akt. zu RM. 1000, vom 1./1. 1928 ab gewinnberecht. Die neuen Aktien wurden von einem Bankenkonsort. (Disc.-Ges., Fil. Meiningen) übern. mit der Verpflicht., den alten Aktion. ein Bezugsrecht im Verh. von 2: 1 zu 105 % anzubieten. Der Erlös aus dieser Kapitalerhöh. dient zur Verstärk. der Betriebsmittel u zur Beteilig. an verwandten Ges. Anleihe: M. 2 Mill. in 5 % Oblig. von 1919. Zur Rückzahl. am 30./6. 1926 gekündigt. Es entfallen unter Abzug von 10 % Kapitalertragssteuer für M. 1000 Neubesitz RM. 28 60, Altbesitz RM. 47.40, für M. 500 Neubesitz RM. 14.30, Altbesitz RM. 23.70. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), eventl. Rückstell., dann 4 % Div. an Aktion., ao. Rückl. u. Abschreib., 10 % Tant. an A.-R., wenn keine Rücklagen u. Abschreib. beschlossen, sonst 15 % Tant. Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 600 180, Betriebs-Geb. 1 450 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 206 100, Ofenanlagen 369 900, Masch. 197 000, Licht-, Kraft- u. Wasser- anlagen 61 000, Hochbahn-, Gleis- u. Kaianlagen 8200, Fuhrwerke, Kraftwagen u. Pferde 2100, Mobil. u. Utensil. 1, Kassa 12 912, Wechsel 410 292, Eff. 10 089, Beteil. 1, Debit., Bankguth. usw. 2 178 569, Vorräte in Flörsheim, Wesel, Ratingen an fertigen u. halbfertigen Waren 565 194, an Rohmaterialien 346 189. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 238 000, 5 % Obl. 350, noch nicht eingelöste Div. 3426, Rückstell. für noch nicht abgerechnete Posten 623 410, Gläubiger 299 430, Delkr. 150 000, Grunderwerbssteuer-Rückstell. 60 000, Rückstell. für Arbeiter-Wohnhäuser 100 000, Gewinn 943 113. Sa. RM. 6 417 730. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Reisespesen, Versich.-Prämien, Mieten, Provis. usw. 946 671, Steuern u. soziale Lasten 829 966, Instandhalt. 577 161, Abschr. 346 500, Gewinn 943 113 (davon R.-F. 40 000, Div. 600 000, Delkr. 100 000, Vortrag 203 113). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1926 161 058, Betriebsgewinn 3 482 355. Sa. RM. 3 643 413. Kurs Ende 1922–1927: In Berlin: 8500, 5.4, 9.4, 77.50, 151, 254 %. – In Dresden Ende 1923–1927: 5.4, 9.4, 76.50, 155, 256 %. Aktien Nr. 1–40 000 à M. 1000 eingeführt in Dresden im Dez. 1923.