― Industrie der Steine und Erden. 2843 Annawerk, Schamotte- und Tonwaren-Fabrik, Aktien-Gesellschaft, vorm. J. R. Geith in Oeslau bei Coburg. (Börsenname in Frankfurt a. M.: Chamotte- u. Tonwerke Annawerk.) Gegründet: 1857; A.-G. seit 19./10. 1899 mit Wirk. ab 1./7. 1898; eingetr. 19./12. 1899. Die Ges. übernahm die 1857 von J. R. Geith in Oeslau errichtete Schamotte- u. Tonwaren- fabrik samt allem Zubehör für M. 1 492 909; näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Schamotte- u. Tonwarenfabrikation. Die Fabrikation erstreckt sich auf Schamotte- waren jeder Art, wie feuer- u. säurefeste Steine, Steinzeugröhren, Dachfalyziegel, Gefässe für die chem. Industrie, Retorten u. Muffeln, Futtersteine aus Hartporzellan, ferner auf sanitäre Waren aus Hartsteingut. Besitztum: Eigener Ton- u. Sandgrubenbetrieb, die Gruben sind mit den Werken durch eine 4.5 km lange Schmalspurbahn mit Lokomotivbetrieb verbunden. Das Areal der Fabriken umfasst 123 945 qm, das der Gruben 138 695 qm. Eine Gleisanl. mit eigenen Lokomotiven verbindet die Betriebe unter sich sowohl, wie auch mit dem nahegelegenen Bahnhof Oeslau. Gebäude u. Brennöfen, welche Grundflächen von zus. 28 033 qm bedecken, sind in bestem baulichen Zustand u. neuzeitlich eingerichtet. Die erforderl. Betriebskraft wird von 3 Kraftgasmotoren mit zus. 300 PS., 1 Dieselmotor neuester Konstruktion von 300 PS. erzeugt u. vermittelst elektr. Kraftanlage mit Drehstrom nach den Verbrauchsstellen übertragen; ausserdem ist das Werk an die Überlandzentrale angeschlossen. Im J. 1914 Bau einer modern eingerichteten Steinzeugröhrenfabrik für eine Jahresproduktion von 600 Doppel- ladungen. Vorhanden sind 3 Kammerringöfen mit zus. 60 Kammern u. 25 periodischen Öfen. Die Abt. Hartsteingut wurde im Jahre 1924 vergrössert. Die Gasanstalt wurde am 1./7. 1927 stillgelegt. Die Versorgung der Fabrikräume sowie der Ortschaften Oeslau, Einberg u. Mönchröden mit Leucht- u. Nutzgas erfolgt, soweit nicht elektr. Beleuchtung in Frage kommt, nach wie vor noch durch das Werk mittels eigenen Rohrnetzes auf Grund eines Gaslieferungsvertrags mit dem Ferngaswerk Franken-Thüringen in Neustadt u. Coburg. Kapital: RM. 1 800 000 in 1200 Akt. zu RM. 1000 u. 6000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 500 000. Erhöht 1920 um M. 500 000, 1921 um M. 1 000 000, 1922 um M. 3 500 000, 1923 um M. 8 500 000. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 15 000 000 auf RM. 1 800 000 durch Abstempel. der M. 1000 Akt. auf RM. 120. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl. vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf bis 4 % Div., 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundbesitz 268 000, Gleisanschluss u. Werkbahn 79 000, Geb. 952 000, Brennöfen 69 000, Masch., Apparate u. Inv. 309 000, Betriebs-, Roh- u. Brennstoffmaterial. 168 900, Waren 295 000, Bankguth. 86 810, Aussenstände 426 927, Wertp. 1000, Kassa 5278. – Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 180 000, do. II 59 244, Hyp. 174 982, Verbindlichkeiten 248 312, unerhob. Div. 349, Gewinn 198 027. Sa. RM. 2 660 917. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations- u. Vertriebskosten 1 880.631, soziale Fürsorge u. Wohlfahrt 69 614, Steuern 110 982, Zs. 7211, Verluste aus Forder. 3003, Abschreib. 146 175, Gewinn 198 027 (davon Div. 126 000, R.-F. II 15 755, Vortrag 56 271). – Kredit: Vortrag 28 534, Waren 2 361 916, Sonstiges 25 196. Sa. RM. 2 415 647. Kurs Ende 1913–1927: 143, 117*, –, 80, –, 98*, 170, 455, 800, 15 500, 14, 10.5, 33, 71.75, 107 %. Notiert in Frankf. a. M. Am 21./6. 1922 auch an der Berliner Börse zugelassen. Kurs daselbst Ende 1922–1927: 14 000, 18, 11.5, 40, 68, 112 %. Dividenden 1913–1927: 9, 4, 0, 0, 6, 8½, 16, 30, 50, 500, 0, 0, 0, 3, 7 % (Div.-Schein 29). Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Alwin Hahn, Max Kiese. Prokuristen: B. Reissenweber, E. Oursin, A. Schulz. Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. Geh. Justizrat Heinrich Ruprecht, Stellv. Komm.-Rat Julius Mai, Chemiker u. Redakteur Dr. Joseph Körner, Hofbankier Wilhelm Kogerup, Coburg; Komm.-Rat Rudolf Geith, Weissenbrunn; Gen.-Dir. Nikolaus Jungeblut, Charlottenburg; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Dir. Carl Westphal, Leipzig. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Coburg, Berlin, Frankf. a. M.: Commerz- u. Privat-Bank A.-G. u. deren sonstige Niederlassungen; Coburg: Coburg-Gothaische Bank A.-G.; Bayer. Staats- bank; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold. * – = Offenbacher Portland-Cement-Fabrik A.-G. in Offenbach a. M., Waldstr. 274. Gegründet: Mai 1888 mit Wirkung ab 1./5. 1888. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der Portl.-Cementfabrik von Gotthard & Co. Die Ges. übernahm dieselbe (Flächengehalt 56 731 qm) nebst Baulichkeiten, Einrichtungen etc. für M. 1 050 000. 1907/08 fanden durchgreifende Neu- u. Umbauten mit ca. M. 550 000 Kosten- aufwand statt; die Neueinrichtungen kamen anfangs 1908 in Betrieb. Die Ges. ist der Süddeutschen Cementverkaufsstelle in Heidelberg beigetreten.