= 2888 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Dr. Josef Gunz, Fabrik-Dir. Louis Berneis, Bank-Dir. Oskar Ernst, Nürnberg; Komm.-Rat u. Gen.-Konsul Bankier Arthur Mittasch, Dresden; Bank-Dir. Karl Hirschmann, Fürth; Justizrat Dr. Wilh. Kitzinger, München; Grosskaufm. Otto Feisenberger, Frankfurt a. M.; Komm.-Rat Rob. Kaess, Backnang; Geh. Komm.-Rat Bank-Dir. Dr. Hans Chr. Dietrich, München; Bankier Paul Dreyfus de Gunzburg, Basel; vom Betriebsrat: Andreas Mayer, Leonhard Busjäger- Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg, Nürnberg u. München: Deutsche Bank, Bayerische Vereinsbank, Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Mitteldeutsche Creditbank; Frankf. a. M. u. Berlin: J. Dreyfus & Co., Deutsche Bank, Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Mitteldeutsche Creditbank; Dresden: Deutsche Bank, Commerz- u. Privat, Bank A.-G.; Fürth: Deutsche Bank, Bayerische Vereinsbank, Commerz- u. Privat-Bank A.-G. Bamberger Kalikofabrik Akt.-Ges. in Bamberg, Mussstr. 1–5. Gegründet: 20./8. 1917 mit Wirk. ab 1./5. 1917; eingetrag. 9./10. 1917. – Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Die Ges. ist aus der zwangsweise liquid. Firma „Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg Akt.-Ges., Bamberg“ entstanden. Zweck: Herstellung und Bearbeitung von Textilstoffen- und-waren in jeder Art, ebenso- die Herstellung und Verarbeitung verwandter Erzeugnisse, ferner die Erwerbung gewerb- licher Unternehmungen u. die Beteiligung an solchen in jeder Form. Besitztum: Die gesamte Masch.-Anl. der Fabrik u. Weberei besteht aus 5 Dampfkesseln, 3 Dampfmasch. mit 600 PS. nebst zahlreichen Arbeitsmasch., darunter 265 Webstühle u. einer vollständigen Einricht. für eine Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt, ferner Buch- binderei, chemisches Laboratorium, Tischler- u. Schlosser-Werkstatt. – Die Ges. besitzt in der Weberei eine eigene elektrische Lichtanlage. Grundst. insgesamt 34 310 qm, davon 13 480 qm bebaut. Angest. u. Arb. 320. Die Ges. ist Mitgl. des Verbandes deutscher Kalikofabrikanten in Leipzig. Kapital: RM. 805 000 in 20 125 St.-Akt. zu RM. 40. Urspr. M. 1 500 000, dazu 1920 M. 500 000, 1921 M. 1 500 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1922 um M. 3 Mill. in 3000 Akt. à M. 1000. Lt. G.-V. v. 19./2. 1923 Erhöh. um M. 6 Mill. St.-Akt. zu 1500 % u. M. 1 Mill. Vorz.-Akt zu pari, letztere mit Sperrpflicht bis 1930. Sämtliche Aktien wurden an die Kötitzer Ledertuch- u. Wachstuch-Werke A.-G. (bisher Deutsche Kunstleder- Akt.-Ges.) in Kötitz begeben. Erhöht lt. G.-V. v. 11./10. 1923 um M. 8 Mill. in 8000 St.-Akt. zu M. 1000, davon M. 3 250 000 angeb. den bisher. St.- u. Vorz.-Aktionären im Verh. 4: 1. Lt. a. o. G.-V. v. 17./11. 1924 Umstellung von M. 21 Mill. auf RM. 805 000 (St.-Akt. 25: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 20 000 St.-A. zu RM. 40 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5. Lt. G.-V. v. 27./11. 1925 Umwandl. der Vorz.-Akt. in 125 Inh.-St.-Akt. zu RM. 20. Grossaktionäre: Ende 1925 ging die Aktienmehrheit der Ges. in den Besitz der Fa. „The Winterbottom Book Cloth Comp. Ltd.“ in Manchester (England) über. Hypoth.-Gold-Anleihe: RM. 250 000 in 5 u. 10 % wertbest. Gold-Oblig., rückz. zu 102 %, lt. G.-V. v. 11./10. 1923; Stücke zu RM. 20, 50 u. 100. Zs. ganzjährig 1./5. Tilg. ab 1924 mit % des urspr. Anleihebetrags erspart. Zs.; erhöhte oder vollst. Tilg. nach voraufgeg. 6monat. Kündig. zulässig. Lt. Bek. vom Mai 1925 wurde der noch nicht verwertete Teil der Anleihe unter Umbenenn. des Nennwertes von GM. auf RM. u. unter Erhöh. des Zinsfusses von 5 auf 10 % begeben. Ferner wurden gegen Zuzahl. von 20 % die bereits begeb. Stücke auf Reichsmark umbenannt u. der Zinsfuss auf 10 % erhöht. Ende 1927 waren im Umlauf: 5 % nom. GM. 860, 10 % nom. RM. 246 340. Sicherheit: Hypothek an erster Stelle auf den Fabrikgrundbesitz. Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteil.: 5 % z. R.-F. Etw. vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. 758 000, Masch. 445 000, Utensil. 1, Mobil. 1, Kassa 2020, Wechsel u. Schecks 18 625, Wertp. 2001, Debit. 666 206, vorausbezahlte Versicherung 3787, Vorräte an Rohmaterial, Halbfertig- u. Fertigfabrikaten 653 813. – Passiva: A.-K. 805 000, R.-F. 154 611, 10 % Goldmark-Teilschuldverschr. 246 340, 5 % do. 860, do. Zs. 16 451, Div. aus 1924 184, Kredit. 1 211 212, Rückstell. 35 000, Gewinn 79 797. Sa. RM. 2 549 457. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 359 560, Abschr. 83 218,. Gewinn 79 797 (davon: Tant. 14 627, Div. 32 200, Vortrag 32 969). – Kredit: Vortrag vom Vorjahr 19 766, Fabrikat.-K.: Überschuss 502 809. Sa. RM. 522 576. Kurs Ende 1923–1927: In Berlin: 3, 2.5, 121, 101, 94 %. In Dresden: 3.3, 2¾, 122, 101, 94 %. M. 8 Mill. St.-Akt. Nr. 12 001–20 000 im Febr. 1924 in Berlin, im Mai 1924 in Dresden zugelassen. Dividenden 1917– 1927: 0, 0, 6, 6, 10, 20, 0, 10, 0, 0, 4 %. Direktion: Johannes Rebsamen. Prokurist: Carl Bosch. Aufsichtsrat: Vors.: Justizrat Dr. Josef Schmitt, Bamberg; Stellv. Bankier Dr. Curt Arnhold, Dresden; Dir. Mark Brickhill, Manchester; Justizrat Dr. Albert Wassermann, Bamberg; Geh.-Rat Oberbürgermeister a. D. Adolf Wächter, München; Betr.-R.-Mitgl.: A. Schmidt, J. Rössler. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin: Hardy & Co.; Berlin u. Bamberg: Bankhaus A. E. Wassermann. = =,