Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 2935 fassen einschliesslich Kontorgebäude 94 260 qm, wovon 30 290 qm bebaut sind; ausserdem besitzt die Gesellschaft 13 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 10 140 qm Fläche u. 82 060 qam unbebaute Grundstücke, zusammen also 186 460 qm. Hiervon sind 172 750 qm in Chemnitz, 8450 qm in Markersdorf, 2030 qm in Harthau u. 3230 qm in Ehrenfrieders- dorf gelegen. Die Anzahl der Spinnspindeln beträgt: in Spinnerei I 56 928 Selfaktorspindeln, 8960 Ring- spindeln; in Spinnerei II 59 840 Selfaktorspindeln, 11 300 Ringspindeln, zus. 137 028 Spindeln. Die Kraftanlage der Spinnerei I wurde gänzlich auf elektrischen Strom umgebaut, der vom städtischen Elektrizitätswerk bezogen wird. Ein neues Transformatorenhaus wurde errichtet. Der Antrieb der Spinnerei II erfolgt durch Dampf u. Elektrizität. Der Dampf wird in 10 Kesseln mit 950 qm Heizfläche erzeugt u. treibt 2 Dampfmaschinen mit zus. 3000 PS u. 1 Dampfturbine mit 600 PS. Der Zweigbetrieb der Gesellschaft, die Trikotagenfabrik Ehrenfriedersdorf, umfasst einen Flächenraum von 3200 qm, welcher mit einem Wohnhaus u. einem zweistöckigen Fabrikgebäude nebst einem neuen Kessel- u. Maschinenhaus bebaut ist. Die Zahl der Rundstühle beträgt 73, die der Nähmaschinen 93. Es werden in der Hauptsache Herren- hemden, Herrenunterhosen, Damenschlupfhosen u. Unterjacken angefertigt. Der Betrieb beschäftigt rund 172 Arbeiter. Die Gesellschaft beschäftigt zurzeit 69 Angestellte u. 962 Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. besitzt nom. RM. 587 000 Aktien der Baumwollspinnerei Trübenbach & Reissig A.-G., Schellenberg (A.-K. RM. 720 000), nom. RM. 250 000 Aktien der Baumwollweberei Harnisch & Oertel A.-G., Glauchau (A.-K. RM. 250 000), nom. RM. 100 000 Aktien der Zwirnerei Max Schwalbe A.-G., Stein (A.-K. RM. 380 000), nom. RM. 61 875 Aktien der C. A. Roscher Nachf. A.-G., Markersdorf, Bez. Leipzig (A.-K. RM. 1 000 000). Die Gesellschaft gehört der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer i. P., Chemnitz, an. Kapital: RM. 3 005 000 in 38 000 St.-Akt. zu RM. 60, 2400 St.-Akt. zu RM. 300 u. 500 Vorz.-Akt- zu RM. 10. – Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. 1913 Herabsetzung bis zu M. 300 000 sowie Erhöhung auf M. 1 800 000, dann weiter erhöht von 1918 bis 1923 auf M. 52 000 000 in 38 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2400 St.-Akt. zu M. 5000 u. 500 Vorz.-Akt. zu M. 5000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 18./1 1. 1924 von M. 52 000 000 auf RM. 3 005 000 (St.-Akt. 100: 6, Vorz.-A kt. 50: 1) in 38 000 St.-Akt. zu RM. 60, 2400 St.-Akt. zu RM. 300 u. 500 Vorz.-Akt. zu RM. 10. Die in der G.-V. vom 8./5. 1925 beantragte Erhöh. um RM. 495 000 St.-Akt. wurde zurückgezogen. Anleihe: RM. 2 000 000 in 8 % Teilschuldverschreib. v. 1926. Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200. Zs. 2./1. u. 1./7.; ersten Coup. am 2./1. 1917 fällig. – Die Teilschuldverschreib. werden auf den Grundstücken der Ges. in Chemnitz und Ehrenfriedersdorf zunächst hinter Aufwertungs- hypotheken von rd. RM. 30 750 auf Feingoldbasis hypothekarisch sichergestellt. Die Zinsen der Anleihe werden halbjährlich, am 2./1. u. 1./7. gezahlt; der erste Zinsschein wird am 2./1. 1927 fällig. Die Anleihe ist bis zum 1./7. 1931 unkündbar, von da ab erfolgt die Rück- zahlung zum Kurse von 103 % im Wege jährlicher Auslosung mit 2.15 % des ursprünglichen Anleihebetrages zuzüglich ersparter Zinsen, so dass die gesamte Anleihe bis spätestens 1./7. 1950 getilgt sein muss. Vom 1./7. 1931 ab verstärkte Tilgung oder Gesamtkündigung mit dreimonat. Kündigungsfrist auf einen Quartalsersten zulässig. Börseneinführung an den Börsen zu Leipzig und Chemnitz wird baldmöglichst erfolgen. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel. Kurs-Zulassung in Leipzig im Januar 1928 u. in Chemnitz im Februar 1928. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: Je RM. 60 St.-Akt = 1 St., je RM. 2 Vorz.-Akt. = 1 St., in besond. Fällen 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. /10 des A.-K.), 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.- Anspruch (s. a. u. Kap.), bis 6 % an St.-Akt., 2 % weitere Div. an St.- u. Vorz.-Akt. (Gr. für Vorz.-Akt. insges. 8 %), vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von RM. 1500 pro Mitgl. u. RM. 3000 für Vors.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Anlage Chemnitz 1 630 000, do. Ehrenfriedersdorf 160 000, Grundbesitz u. Wohnhäuser 268 400, Beteil. 136 802, Kassa, Bankguth., Wechsel, Wertp. 121 993, Besitz-Hyp. 45 320, Aussenstände 3 986 716, Waren 1 792 353, Anleihe-Disagio 200 000, Verlust 1 095 052. – Passiva: A.-K. 3 005 000, Unterstütz.- u. Pensions-Rückl. 48 000, Anleihe 2 000 000, Gläubiger 3 662 806, unbezahlte Gewinnanteile u. Anleihe-Zs. 75 495, Konto auf neue Rechnung 30 200, Akzepte 615 135). Sa. RM. 9 436 637. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust: Vortrag am 1./1. 1927 1 390 325, Abschr. auf Anlagen 123 303, Steuern u. Abgaben 94 192, Anleihe-Zs. 160 000, Abschr. auf Anleihe- Disagio 79 000, soziale Lasten 111 442. – Kredit: Jahreserlös 863 210, Verlust (Vortrag 1 390 325, ab Gewinn im Jahre 1927 295 273) 1 095 052. Sa. RM. 1 958 263. Kurs Ende 1921–1927: In Dresden: 1145, 12 000, 15.5, 7.50, 66.5, 85, 78.50 %; in Leipzig: 1175, 12 500, 14.5, 7.50, 68, 82.5, 77.50 %. Im März 1921 wurden die Aktien wieder in Dresden u. Leipzig eingeführt. Kurs in Berlin Ende 1922–1927: 13 000, 18, 7.50, 67, 84.50, 78.25 %. – Auch notiert in Chemnitz.