2994 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Tischler- u. Schlosserwerkstätte. Die Ges. besitzt eine eig. elektr. Kraftanlage u. bezieht ausserdem fremden Strom, der in einer eig. für 585 kVA eingericht. Transformatorenanlage umgeformt wird. Die Fabrikgrundstücke des Werkes Gummersbach haben eine Grösse von 16 738 am, davon sind 5920 qm bebaut, u. a. mit einem Wohnhaus u. einer Teichanlage. Ausserdem ist eine Villa in Gummersbach vorhanden. An Maschinen sind vorhanden 34 Elektromotoren mit zus. 320-PS-Leistung, welche durch vom Überlandwerk bezogene elektr. Kraft betrieben werden, 2 Dampfkessel mit 240 qm Heizfläche, eine Martini-Hünecke- Anlage. —– Angestellte u. Arbeiter: 114 u. 651. – Die Ges. gehört dem Verband Deutscher Kalikofabrikanten in Leipzig sowie dem Verband Deutscher Ledertuch-, Wachstuch- u. Kunstlederfabriken E. V. Berlin an. Entwicklung: 1911 Erwerb sämtl. Anteile der Kunstlederfabriken Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. 1917 Übernahme der bisher in engl. Händen befindl. Bleicherei, Färberei u. Appreturanstalt Bamberg A.-G., Bamberg; Fa. jetzt Bamberger Kalikofabrik Akt.- Ges. in Bamberg. Diese wurde 1925 wieder an die Vorbesitzer verkauft. 1918 Erwerb der Rheinischen Kalikofabrik C. Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach. Beide G. m. b. H., sind 1921 in Liquid. getreten, wobei die Fabrikgrundstücke der Kunstlederfabrik Carl Bockhacker G. m. b. H. in Gummersbach von der Kötitzer Ledertuch- u. Wachstuch-Werke A.-G. er- worben wurden. Beteiligung: 1922 wurde gemeinsam mit der Poppe & Wirth A.-G., Berlin, die Wachs- tuchdruckerei G. m. b. H. in Kötitz gegründet (jetzt sämtl. RM. 40 000 Anteile im Besitz der Ges.). – 1927 erwarb die Ges. RM. 375 000 Akt. der Ketschendorfer Kunstlederfabrik A.-G., Berlin (A.-K. RM. 400 000). Kapital: RM. 4 720 000 in 100 000 St.-Akt. zu RM. 40, 600 St.-Akt. zu RM. 1000, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 100 Vorz.-Akt. zu RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, herabges. 1900 auf M. 1 000 000, erhöht bis 1914 auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1916 bis 1923 auf M. 110 000 000 in 107 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz-Akt. zu je M. 1000 u. 100 Vorz.-Akt. zu M. 10 000. (Uber Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A. G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 Kap.-Umstell. von M. 110 000 000 auf RM. 4 400 000 (25 1) in 107 000 St.-Akt. zu RM. 40, 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 u. 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 400. Die G.-V. v. 14./6. 1926 beschloss Einzieh. von nom. RM. 280 000 von der Ges. zurückgekaufter St.-Akt. Die G.-V. v. 14./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 600 000 in 600 St.-Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1927, übern. von einem Bankenkonsortium (Gebr. Arnhold). Von den neuen Aktien dienten RM. 400 000 zum Ankauf von RM. 375 000 Akt. der Ketschendorfer Kunst- lederfabrik A.-G. in Berlin. Die übrigen RM. 200 000 wurden zu 110 % demselben Banken- konsortium überlassen, wobei der Erlös zur Verstärkung der Betriebsmittel diente. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., je RM. 40 Vorz.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 7 % (Max.) Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., etwaige weitere Rückl., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine ls Vergüt. bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. u. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. 316 600, Geb. 1 810 000, Masch. 420 000, Utensil. 2, Mobil. 1. Kassa 29 954, Wertp. u. Geschäftsanteile 262 502, Wechsel u. Schecks 218 407, Bankguth. 461 173, Aussenstände 2 409 017, vorausbez. Versich. 12 541, Vorräte 2 055 798. – Passiva: A.-K. 4 720 000, R.-F. 516 779, do. II 300 000, Disp.-F. 250 000, Rückl. für Aussen- stände 150 000, Teilschuldverschr. 1020, Gewinnanteilscheine 6189, Teilschuldverschr.-Zs. 31, Aufwert.-Hyp. 53 741, Akzepte 201 107, Verbindlichk. 636 396, Rückstell. 487 537 (darunter 441 500 für Steuern), Gewinn 673 194. Sa. RM. 7 995 998. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 992 973 (davon Steuern u1d. 455 000), Abschr. 201 399, Reingewinn 673 194 (davon Unterstütz.-K. 10 000, Tant. an A.-R. u. Vorstand 83 683, 12½ % Div. auf Vorz.-Akt. 15 000, 11 % Div. auf St.-Akt. 506 000, Vortrag 58 511). – Kredit: Vortrag aus 1926 54 358, Rohgewinn 1 813 208. Sa. RM. 1 867 567. Kurs Ende 1913–1927: 143.50, 131*, 147, 158, 200, 145*, 188.50, 250, 565, 3597, 2.6, 2.40, 68, 120. 135 %. Notiert in Dresden. Die Einführ. in Berlin erfolgte im Jan. 1920. Ende 1920 bis 1927: 254, 575, 3950, 1.9, 2.50, 67, 125, 137.25 %. – Zulass. von RM. 600 000 Akt. (Em. v. Juni 1927) im Okt. 1927 in Dresden, im Dez. 1927 in Berlin. Dividenden 1913–1927: St.-Akt. 10, 10, 10, 10, 10, 10, 14, 14, 16, 24, 0, 0, 10, 8, 11 % 30). Vorz.-Akt. 1920–1922: Je 7 %. 1923–1927: 0, 7, 7, 11, 12½ % (Div.- Schein 8). Direktion: Georg Alfons Flohr, Kötitz; Dr. Heinz Rebsamen, Gummersbach; Dr.-Ing. August Meier, Niederwartha; Stellv.: Herm. Junghanns. Prokuristen: Otto Stirl, Gertrud Karsch, Herbert Kettner, Martin Seyde, Rober Misch. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Kurt Arnhold; Stellv. Bank-Dir. Dr. Johannes Krüger, Dresden; Bankier Fritz Andreae, Berlin; Grossindustrieller Friedr. Krassl, Dr. Rich. Freund, Wien; Carl Bockhacker sen., Gummersbach; Ober-Ing. Otto Heuser, Hamburg; Fabrik- Dir. F. Hesse-Camozzi, Mannheim; Stefan Hansel, Dresden; Fabrikant Ad. Zücker, Zittau; Bank-Dir. Dr. Alfred Mosler, Berlin; vom Betriebsrat: M. Wünsche, Martin Herrmann. zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden u. Berlin: Gebr. Arnhold; Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H.; Gummersbach: Barmer Bankverein Fil. 0 =