4 ―― 3026 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. fremde Webereien mit Webgarnen. Die Abteil. Baumwollzwirnerei des Hauptwerkes Neusalz bezieht fertige Garne zur Veredlung als Nähfäden. Eigene Färberei, Bleicherei u. Appretur sowie eigene Buch- u. Buntdruckerei zur Herstellung der erforderlichen Einschlagpapiere und Etiketten ebenso eigene Kartonagen- u. Kistenfabrikation sind vorhanden. In dem Werke Grünberg werden Nähgarne, Bindfäden und Seilerwaren aus Hanf hergestellt. Die Ges. unter- hält im Interesse der Abnehmerkreise mit Firmen ähnlicher Branche in Deutschland 19 Ver- kaufsstellen mit Lager. Für den Neubau von Masch. u. Ausführung von notwendigen Repara- turen werden Werkstätten unterhalten, in denen etwa 150 Handwerker beschäftigt sind. Die Betriebskraft wird je nach Bedarf der Überlandzentrale entnommen oder in eigener Anlage mittels Dampfturbine erzeugt. Die Braunkohlenversorgung ist durch Beteilig. an der Emma- Braunkohlengrube G. m. b. H. in der Nähe des Werkes gesichert. In sämtl. Betrieben der Ges. werden zurzeit 3400 Beamte u. Arbeiter beschäftigt. Die Ges. besitzt 50 Häuser mit ca. 300 Wohnungen, Bauplätze zu ihrer Erweiterung sind vorhanden. 83 Verbände u. Beteiligungen: Die Ges. gehört u. a. folgenden Verbänden an: Verband Schles. u. Sächsischer Leinenspinner e. V., Breslau, Verband Deutscher Leinen-Nähzwirn- fabrikanten, e. V., Neusalz, Verb. Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken G. m. b. H., Berlin, Vertriebsges. Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken G. m. b. H., München, Verb. Deutscher Hanfindustrieller G. m. b. H., Berlin. Beteiligt ist die Ges. bei folgenden Unternehmen: Textilwerte A.-G., Berlin, Mech. Bindfadenfabrik G. m. b. H. „Memmingen, Emmagrube (Braunkohlen) G. m. b. H., Nettschütz, Einheit Vertriebs-Ges. für Zwirne u. Garne aller Art m. b. H., J. G. Lassmann & Söhne, G. m. b. H., Hernsdorf, Holzwarenfabrik G. m. b. H., Königsberg. 1924 wurde die bisherige landwirtschaftl. Abteil. zur „Gruschwitz Flachsanbau- Förderungs-G. m. b. H.“ ausgebaut, welche den Alleinvertrieb der bekannten v. Lochow'schen Flachssaaten für Schlesien übernommen hat. Kapital: RM. 13 260 000 in 110 000 St.-Akt. zu RM. 120 u. 10 000 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 6. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 10fach. Stimmrecht in gewiss. Fällen ausgestattet. – Vorkriegskapital: 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000, 1909 erhöht auf M. 5 000 000. dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 130 000 000 in 120 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Bew. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 130 Mill. auf RM. 14 460 000 derart, dass der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 120 bzw. RM. 6 ermässigt wurde. Lt. G.-V. v. 19./5. 1925 Einziehung von nom. RM. 1 200 000 Verwert. Akt. Hypoth.-Anleihe: I. M. 10 000 000 in 5 % Oblig. v. 17./9. 1920; gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 9.45 für je nom. M. 1000. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./9. 1928. Ablös.-Betrag für je M. 1000 = RM. 8.65 einschl. Zs.; Ablös.-Betrag für Stücke aus Tausch gegen Anleihe v. 1909 = RM. 141.62 für je M. 1000. II. M. 10 000 000 in 5 % Oblig. von 1921; gesetzl. Auf- wertungs-Betrag RM. 3.55 für je nom. M. 1000. III. M. 15 000 000 in 5 % Oblig. v. 1922; gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 1 für je nom. M. 1000. Wegen Barablös. der Anleihen von 1921 u. 1922 wurde die Spruchstelle angerufen. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. etwaige weitere Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. aber eine feste Vergüt. von RM. 1000 pro Mitglied u. RM. 2000 für den Vors.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Kassa u. Sorten 40 251, Wechsel 230 011, Wertp. u- Beteilig. 1 257 638, Aktiv.-Hyp. 18 776, Grundst. u. Geb. 4 044 158, Masch. u. Einricht. 2 304 661, Rohstoffe, Material., halbf. u. fertige Waren 9 344 495, Debit. 5 308 826, (Bürgschaften 567 500). – Passiva: A.-K.: 13 260 000, R.-F. 1 158 027, Teilschuldverschr. 249 988, Teilschuld- verschr.-Zs. 19 686, Rückl. f. Wohlfahrtszwecke 185 000, Rückst. f. noch zu leistende Zahlungen 521 972, Delkr. 100 000, Passiv-Hyp. 1 522 013, Kredit. 4 091 803, Div. 12 297, Gewinn 1 428 031, (Bürgschaften 567 500. Sa. RM. 22 548 819. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 521 346, Reingewinn 1 428 031, (davon R.-F. 167 972, Div. 927 600, Tant. an A.-R. 44 133, Wohlf.- u. Karl Janson-F. 15 000, Vortrag 273 326). Sa. RM. 1 949 377. – Kredit: Rohgewinn (nach Abzug sämtl. Handl.-u. Betriebs- Unk.) RM. 1 949 377. Kurs Ende 1922 –1927: In Berlin 7000, 5.6, 9.5, 39.25, 86, 109, 25 %; in Breslau 6400, 6.5, 9.25, 39, 85.50, 109 %. Sämtl. St.-A. an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912/13–1922/23: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 15, 30, 140 % (oder auf 75 eine 5 Dollarschatzanweis.). 1923/24: RM. 2 je St.-Akt. 1924–1927: Vorstand: A. Doherr-Gruschwitz, Nik. Geister, Karl Gerstenberg, Neusalz. Aufsichtsrat: Vors. Landesältester Eberhard von Kessel, Zeisdorf; 1. Stellv. Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; 2. Stellv. Fabrik-Dir. Paul Henke, Grünberg; Bankier Dr. Carl Beheim-Schwarzbach, Bank-Dir. Dr. Egon von Rieben, Berlin; Geh. Komm.-Rat Herm. Rinkel, Landeshut; Gen.-Dir. a. D. Dr. Karl Janson, Neusalz a. d. Oder; vom Betriebsrat: Richard John, Otto Jeske. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbk. u. deren Fil., Deutsche Bank u. deren Fil.; Neusalz (0.): Meyerotto & Co.