Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 3047 1922 beteiligte sich die Ges. mit der Hälfte des A.-K. an der Kammgarnspinnerei Silber- strasse in Schedewitz. Es wurde 1922 die Überführung der gesamten Spinnerei u. die Über- lassung an die Spinnerei Silberstrasse beschlossen. Das Fabrikgeb. in Schedewitz wurde verkauft u. der Bau der Kämmerei in Silberstrasse auf einem der Kammgarnspinnerei Silberstrasse gehörigen Grundstück im Erbbaurecht errichtet. Die G.-V. v. 11./5. 1923 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Kammgarnspinnerei Silberstrasse. Gemäss dem lt. G.-V. v. 15./7. 1924 genehmigten Vertrag hat die Kammgarnspinnerei Schedewitz A.-G. den gesamten Betrieb der Kammgarnspinnerei Silberstr. A.-G. gepachtet, wogegen die erstere an die letztere Ges. /% ihres Gewinnes abführt. In der G.-V. 4./5. 1928 wurden die Gesellschaftsverträge in neuer Fassung vorgelegt. Es wurde der zusätzlichen Erklärung zugestimmt, wonach die Schedewitz A.-G. die aus ihrem Besitz von nom. RM. 800 000 Silber- strasse-Akt. ihr zukommende Div. bis zu % nicht wieder an die Silberstrasse zurückführt, sondern dass Schedewitz über diese allein verfügt. Nach dem Vertrag wird der Gesamt- Produktionsreingewinn mit % an Silberstrasse u. % an Schedewitz verteilt. Eine weitere zusätzliche Erklärung, dass die Unk. aus Geschäftsvorfällen, die vor der Gründ. der Silber- strasse A.-G. liegen, die Schedewitz-A.-G. allein trägt, wurde gleichfalls angenommen. Kapital: RM. 2 030 000 in 4400 St.-Akt. zu RM. 200, 560 St.-Akt. zu RM. 2000 und 300 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 2 400 000. Urspr. M. 2 400 000. 1919 Erhöh. um M. 300 000 in 300 Gratis-Akt. zu M. 1000, 1920 um M. 600 000, lt. G.-V. v. 8./6. 1923 um M. 8 200 000. Lt. G.-V. v. 15./7. 1924 Umstell. von M. 11 500 000 auf RM. 2 030 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 50: 1) in 4400 St.-Akt. zu RM. 200, 560 St.-Akt. zu RM. 2000 u. 300 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: Je RM. 200 St.-A.-K. = 1 St., jede Vorz.-Aktie über RM. 100 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., 8 % Vorz.-Div., 4 % Div. an St.-Akt., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 8 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundst. u. Geb. 688 292, Masch. 334 206, Utensil., Fuhrpark 36 233, Kassa. Eff. 671 585, Schuldner 2 962 967, Vorräte 6 617 440. – Passiva: A.-K. 2 030 000, R.-F. 282 325, R.-F. II 250 000, Pensions-F. 167 565, Anleihe 750, Arb.-Spar- kasse 64 406, Steuer-Rückl. 340 000, Gläubiger 7 662 254, Gewinn 513 423. Sa. RM. 11 310 725. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 93 034, Steuern u. soziale Lasten 634 482, Reingewinn 513 423 (davon: Pens.-F. 100 000, Werkerhalt.-F. 200 000, R.-F. 17 674, R.-F. II 50 000, Div. 89 600, Vortrag 56 148). – Kredit: Gewinnvortrag 9526, allg. Erträgnis 1 231 413. Sa. RM. 1 240 939. Kurs Ende 1913–1927: In Dresden: 200, –*, –, 220, –, –*, 220, 450, –, –, –, —–, –, –, – %. Die Notiz in Berlin wurde 1925 eingestellt. Dividenden: St.-Akt. 1913–1927: 10, 6, 18, 18, 20, 35, 35, 47½, 50, 250, 0, 0, 0, 0, 4. – Vorz.-Akt. 1927: 8 %. Direktion: Ernst Jacobi. Prokuristen: A. Flehmig, Zwickau; E. Becher, Silberstrasse; E. Groh, Zwickau. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Emil Kreller, Berlin; Stellv. Hans Peltzer, Amsterdam; Bankier Franz Königs, Amsterdam; Gesandter a. D. Heinr. von Leipzig, Weimar; Rittergutsbes. Fritz von Trebra-Lindenau, Polenz: Dir. Georg Hartig, Schedewitz; Dr. Karl Gaugele, Zwickau i. Sa.; Betriebsratsmitgl.: O0. Hartmann, A. Friedrich. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.; Dresden: Sächs. Staatsbank. Kammgarnspinnerei Silberstrasse, Akt.Ges. in Silberstrasse bei Wiesenburg, Sa. Gegründet: 7./1. 1922; eingetr. 1./3. 1922. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Sitz Dißs 15./7. 1924 in Schedewitz. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Kammgarn jeder Art u. verwandter Artikel. Anfang 1923 erfolgte in Form einer Interessengemeinschaft bis Ende 1925 Überleit. der Maschinen und aus der im Zwickauer Bergschädengebiet beleg. Kammgarnspinnerei Schedewitz auf d. Ges. (siehe Kapital). Mangels eigener Betriebsmittel hat die Ges bisher für die Kammgarnspinnerei Schedewitz in Lohn gesponnen. Seit dem 1./6. 1924 ist die rpinnerei an die Kammgarnspinnerei Schedewitz verpachtet gegen %% des Gesamt-Rein- gewinns bei der Ges. In der G.-V. v. 4./5. 1928 wurde dieser Vertrag geändert Die Zusatz- erklärungen gehen dahin, dass Unkosten, die aus Geschäftsvorfällen resultieren, die vor der Gründung der Kammgarnspinnerei Silberstrasse A.-G. liegen, die Kammgarnspinnerei Schedewitz allein trägt. Die der Kammgarnspinnerei Schedewitz A.-G. aus ihrem Besitz an naom. M. 800 000 Aktien der Kammgarnspinnerei Silberstrasse zukommende Divid. fliesst nicht zu vier Neuntel wieder an die Kammgarnspinnerei Silberstrasse zurück; der Gewinn steht der Kammgarnspinnerei Schedewitz allein zu. Kapital: RM. 1 600 000 in Aktien zu RM. 100 u. 20. Urspr. M. 30 Mill. in 30 000 Akt., übern. von den Gründern zu 110 %. Erhöht 1922 um M. 50 Will. in 50 000 Inh.-Akt. zu M 1000. Davon M. 25 Mill. zu 100 %, M. 25 Mill. zu 180 % ausgegeb., davon M. 10 Mill. im Verh. 3: 1 zu 210 % angeboten. Nochm. erhöht lt. a. o. G.-V. v. 30./1. 1923 um M. 80 Mill. in 80 000