Chemische Industrie. 3073 Chemische Industrie, Dünger-, Sprengstoff-, Jelluloid- Und Cläähstrumpffabriken. Union Akt.-Ges. in Aalen (Wurttbg.). Gegründet: 19./8. 1882. Firma bis 27./6. 1927: Act.-Ges. Union, vereinigte Zündholz- u. Wichse-Fabriken mit Sitz in Augsburg. Entwicklung: Die G.-V. vom 25./5. 1927 genehmigte den Verkauf der Zündholzfabriken in Augsburg, Marienthal u. Habelschwerdt i. Schl. an die Süddeutsche Zündholz A.-G. München (Schwedentrust). Die Ges. erhielt als Gegenwert RM. 1 700 000 in bar u. RM. 540 000 in nom. RM. 1 200 000 Union-Akt. zum Kurse von 45 %. Die G.-V. v. 27./6. 1927 beschloss Anderung des Gegenstands des Unternehmens, Verlegung des Sitzes u. Anderung der Firma w. oben. Über die gleichfalls beschlossene Kap.-Herabsetz. s. unter Kap. Den alten Aktion. wurden aus dem Erlös der abgestossenen Unternehmungen auf je RM. 1000 Aktien RM. 500 zurück- gezahlt. Der Rest der Kaufsumme wurde zur Zahlung der Obligationenschulden von RM. 350 000 u. für weitere Verbindlichkeiten verwandt. Zweck: Fabrikat. u. Vertrieb von Putzpräparaten u. ähnl. Artikeln sowie Verkauf von Zündhölzern. – Grundbesitz der Ges. in Aalen beträgt ca. 4 ha. Kapital: RM. 1 100 000 in 1100 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 800 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 ,1891 erhöht um M. 300 000. Die G.-V. v. 4./1. 1921 beschloss Erhöh. um M. 1 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, begeben zu 100 %, angeb. den alten. Aktion. 1: 1 zu 105 %. Lt. G.-V. v. 21./6. 1924 ist das A.-K. von M. 3 600 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark umgestellt. Lt. G.-V. v. 27./6. 1927 Herabsetz. um RM. 1 400 000, bestehend aus RM. 1 200 000 Akt.-UÜbereignung der Süddeutschen Zündholz-A.-G. für die Übernahme der Zündholzfabriken, u. RM. 200 000 eig. Aktienbesitzes, auf RM. 2 200 000 u. dann weiter im Verh. 2:1 auf RM. 1 100 000. Anleihe: RM. 350 000 in 8 % Oblig. zu RM. 500 von 1925. Die Ges. erklärte sich im Sept. 1927 bereit, die Oblig. zum Nennwert zurückzukaufen (kündbar ab 1./4. 1928); ein- gelöst bis Mai 1928 bis auf RM. 44 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.) event. Sonder-Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Immobil. 694 627, Masch. u. Einricht. 458 497, Debit. 379 870, Kassa, Wechsel u. Wertp. 74 486, Waren 250 502. – Passiva: A.-K. 1 100 000, R.-F. 43 153, Schuldverschreib. 55 500, Amortisat. 173 509, Kredit. 239 660, Unterst.-Kasse 18 370, Gewinn 227 789. Sa. RM. 1 857 984. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amortisat.-K. 43 325, Gewinn 227 789. Sa. RM. 271 115. – Kredit: Fabrikat.-K. RM. 271 115. Kurs: Ende 1914–1926: 195*, –, 305, –, 263*, 294, 700, 1525, 30 000, 45, 95, 87.50, 87.5 %. Notiert in Augsburg. Amtl. Notiz 1927 eingestellt. – Kurs Ende 1927 im Freiverkehr Augsburg: 92 %. Dividenden 1913–1927: 12½, 15, 20, 25, 30, 25, 19½, 20, 25, 50 – (Bonus) 50 %, ¾o G, 2½, 1½, 0, 0 %. Vorstand: Otto Unterladstätter. Prokuristen: A. Bauer, H. Renz, H. Sergfried, Aug. Stelzer. Aufsichtsrat: (4–7) Komm.-Rat Gottfr. Stigler, Rentier Anton Keck, Komm.-Rat Gross- händler Hermann Naegele, Augsburg; Fabrikant Max Silbermann. Zahlstelle: Augsburg: Friedr. Schmid & Co. Chemische Fabrik Buckau in Ammendorf (Saalkreis). Gegründet: 21./5. 1869. Sitz bis 1./4. 1925 in Magdeburg. Zweck: Gewinn. u. Verwert. von Erzeugn. der Chemie, Elektrizität, des Bergbaues u. der Hüttenkunde sowie der Handel mit solchen Erzeugn. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst 784 438 qm, von denen 248 949 qm überbaut sind. Die Betriebsanlagen bestehen: in Ammendorf aus der Alkalielektrolyse für die Gewinnung von Aetzkali u. Aetznatron, Chlorkalk, flüssigem Chlor u. einer Reihe von Chlorprodukten. Die elektrolytischen Bäder, die Chlorkalkkammern u. die Chlorver- flüssigungsanlage sind im Laufe der letzten Jahre nach modernen Systemen umgebaut worden. Die Fabrik ist mit umfangreichen Dampf- u. Kraftanlagen ausgestattet; in Gröbers aus dem Elektrizitätswerk, welches für eine Leistung von 16 000–18 000 Kw. installiert ist u. auf Grund eines langjähr. Lieferungsvertrages elektr. Energie an den Provinzialverband liefert. Die Kohlengrundlage für dieses Elektrizitätswerk bildet die Braunkohlengrube Gewerkschaft Clara-Verein in Gröbers, welche die Kohle durch Transportband unmittelbar in das Werk befördert. Mit Wirkung ab 1./1. 1927 Übernahme der Werke Mannheim-Rheinau u. Gernsheim a. Rh. der Th. Goldschmidt A.-G. in Essen. Beteiligungen: Von den Beteil. der Ges. ist als wesentl. zu bezeichnen der Besitz sämtl. Kuxe der 1000teiligen Gewerkschaft Clara-Verein in Gröbers. Die Grösse des Grundbes. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 193